„Na dann erzählen Sie mal Mister Vargas, was hat sie dazu veranlasst, ein solches Imperium wie die Vargas Corporation aufzubauen?", fragte Violetta ihren Chef. Seine Gesichtszüge entspannten sich wieder. „Und ich will nicht die Antwort, die du den Journalisten gibst, sondern den echten León.", fügte sie noch hinzu und er sah sie misstrauisch an. „Den echten León?", fragte er und sie nickte, als sie sich ihr Glas nahm und einen Schluck trank. „Den hast du doch gestern Abend schon erlebt, Schätzchen.", sagte er. Sie ignorierte seine Ironie in seiner Stimme und verdrehte seufzend ihre Augen, um zu zeigen, dass sie es ernst meinte. „Also... Das steckt mir einfach in den Genen. Ich wollte nie nur dumm der Herde hinterherlaufen. Ich wollte nicht in die Schublade passen, die man für mich vorgesehen hatte. Schon als kleiner Junge wusste ich, dass ich mir etwas Eigenes aufbauen würde. Ich wollte etwas erschaffen, dass einen Sinn hat. Profit war dabei nie mein treibender Gedanke.", erzählte er. „Du willst die Welt verändern, dass habe ich nun verstanden, aber das ist eine Mammutaufgabe.", erwiderte Violetta. „Nichts ist unmöglich. Jeder von uns kann in seiner kleinen Welt etwas verändern. Dazu muss man kein Milliardär sein.", sagte er und lächelte ihr zu. „Ich hatte eine bescheidene Kindheit. Meine Familie hat nicht in Saus und Braus gelebt, also zumindest nicht meine Eltern... Ich kannte den Wert von harter Arbeit und schwer verdientem Geld.", erzählte er weiter. Er sprach von seiner Familie in der Vergangenheitsform. „Deine Eltern...", fing sie an und er sprach weiter: „Sie sind beide tot. Mir bleibt nur noch Lara.". „Das... Das tut mir leid.", sagte Violetta leise. Ihr Herz tat weh, natürlich zog sie sofort eine Parallele zu ihren Eltern. Sie hatte niemanden mehr, weshalb sie es vorzog, dass Thema zu meiden. Sie war ja selbst eine Meisterin Sachen Trennungsschmerz und so. „Es ist schön, dass sich deine Firma für die Menschen einsetzt.", sagte sie und er erwiderte: „Ich tue einfach das, was mir gerecht erscheint. Auch wenn ich mir damit nicht immer nur Freunde mache.". „Wirklich? Wer könnte denn etwas gegen deine Hilfe für die dritte Welt haben?", fragte sie und er antwortete: „Einige Geschäftsmänner beäugen es misstrauisch, dass ich Projekte und Institutionen vor Ort finanziere. Das ist nicht gut für ihre Geschäfte. Durch ihr Monopol wollen sie Abhängigkeiten schaffen.". „Das ist unglaublich.", sagte sie leise und spielte an ihrem Glas herum. Leóns Welt schien deutlich düsterer zu sein, als sie es sich vorgestellt hätte. Je mehr sie sich in seiner Wohnung umsah, desto mehr bekam sie Eindruck, dass seine Welt ziemlich... leer war. Also in dem Sinne von „ohne Seele". Etwas war furchterregend an dieser Leere. „Geht's dir gut?", fragte er und sie antwortete ehrlich: „Es ist nur... Deine Welt wirkt auf mich manchmal so kalt und so feindselig. Ich weiß nicht, wie du es schaffst dich darin nicht selbst zu verlieren.". Er sah sie zärtlich an und sagte: „Zum glück ist mir eine kleine Fee über den Weg gelaufen.". Violetta musste nervös lachen. Sie? Eine kleine Fee? Er rückte vorsichtig näher und legte einen Arm um ihre Taille, um sie an sich zu ziehen, damit sie sich bei ihm einkuscheln konnte. „Die Welt kann schön und einladend sein. Alles hängt vom Blickwinkel ab.", sagte er. Am liebsten hätte Violetta ihm gesagt, dass sie den Glauben an das Gute in der Welt an jenem Tag verloren hatte, an dem sie ihren Vater verloren hatte, aber sie hatte Angst mit ihm diese dunkle Seite ihres Lebens zu teilen...
Eigenartigerweise kamihr der Moment völlig surreal vor. Sie, dass ganz normale Mädchen, in den Armendes begehrtesten Mannes der ganzen Stadt. „Erzähl mir ein wenig von deinerLeidenschaft.", murmelte León in ihr Ohr. Komischerweise machte es unsere Kommunikationleichter, dass er ihr nicht Gegenüber saß und sie anstarrte, sondern sicheinfach nur in ihrem Rücken befand. „Ich soll dir von meiner Musik erzählen?",fragte sie. Er fuhr ihr mit seiner Hand durch ihre Haare und ließ seine Handauf ihrer Schulter sinken. Sie fühlte sich so wohl, wie sie da an ihngekuschelt saß. Wie er mit ihr sprach, gab ihr das Gefühl, wichtig zu sein. DieWirkung, die er auf ihr Selbstwertgefühl hatte, war enorm. „Ich will, dass dumir erzählst, was dich begeistert.", sagte er. Es gab da etwas, dass sie nochmehr begeisterte als alles andere: IHN! „Also gut. Ich interessiere mich fürMusik, seit dem ich nach Buenos Aires damals mit meinem Vater gezogen bin. Diegroßen Stars fand ich schon immer spannend. Ihre ständige Suche nachPerfektion, der Drang sich immer wieder zu erneuern.", erzählte sie undlächelte dabei. Sie könnte mühelos Parallelen zu ihrer Begeisterung für ihnziehen. Eine andere Art Chef, aber genauso anspruchsvoll. „Sie streben nach demAusgezeichneten. Auf der Bühne darf man sich keinen Fehler erlauben. Ich liebediese Art von Herausforderung.", erzählte sie weiter, richtete sich auf und sahihn an. Sie spürte in sich einen ungeheuren Enthusiasmus. „Du kennst das Gefühlja auch: die Aufregung, immer wieder Neues zu erkunden, sich in Gefahr begeben.",sagte sie und er lächelte ihr zu. „Natürlich.", erwiderte und sie fragte sich,es nicht das war, was sie gegenseitig so anzog. Diese ungeheure Sehnsucht nachimmer neuen Herausforderungen, die jeder auf seine Art verspürte. „Ich habeeinen Blog. Also nichts Außergewöhnliches, dass ist einfach nur eine Seite, woich meine Musikvideos hochlade und das teile, was mich momentan bewegt. Ichhabe einige treue Follower. Ich nenne sie die kleinen Musikjunkies.", erzähltesie und er neigte seinen Kopf zur Seite. Violetta gab ihm einen sanften Stoß indie Seite, als sie sein vielsagendes Grinsen sah. Er griff nach seinem Tablet,welches auf dem Couchtisch lag und tippte drauflos. Plötzlich schoss es ihrdurch den Kopf. Scheiße! Sie hatte ja auch Sachen über ihn geschrieben! „Ehm...Du schaust da jetzt aber nicht drauf, oder?", fragte sie ihn und er antwortetemit einer Gegenfrage: „Warum nicht?". Weil sie ein paar Dinge über ihngepostete hatte.... Ihr kamen wieder ihre existenziellen Fragen in den Sinn. Daswar noch gar nicht so lange her, als dass sie sich nicht mehr daran erinnern konnte.„Weil... Wir doch eigentlich Besseres zu tun haben.", sagte sie, bemühte sich ihnabzulenken indem sie sich schmachtend an ihn herankuschelte und versuchtenebenbei ihm das Tablet aus der Hand zu nehmen, aber er hielt es einfach hochüber ihren Kopf, so dass sie nicht mehr herankam und sah sie lachend an. „Duverheimlichst mir etwas, du kleiner Frechdachs...", sagte er und sie bat ihn dasnicht zu lesen. Sie glaubte ernsthaft, dass er ihr zuhörte. Bei ihr war es jaso, dass wenn sie jemand darum bat etwas nicht zu tun, hatte sie erst rechtLust bekommen das zu tun. „Bitte.", flehte sie. León stand vom Sofa auf, damiter sich frei bewegen konnte, während Violetta weiter im Schneidersitz dasaß unddie Hände zu einem Flehen verknotete. Er wand seinen Blick von ihr ab und hieltdas Tablet in seiner Hand. Er las laut vor: „Ich habe den großen Boss meinerFirma vor seiner Nummer 1 bei einem Meeting herausgefordert. Der Grund: Erschaffte es nicht einen passenden Wein für ein Buffet auf einerWohltätigkeitsgala auszuwählen.". Sein blick war amüsiert, als er seine Augenwieder ihr zu wand. „Es stimmt, dass du mich an jenem Tag herausgefordert hast.Du kannst dir ja gar nicht vorstellen, wie viel Lust ich da schon hatte mitdiesem frechen Mund zu spielen...", sagte er. Er feierte innerlich ab, als würdeer sich die Szene gerade noch einmal bildlich vorstellen. Violetta hätte amLiebsten an dem tag im Boden versinken können. Sie stand auf und versuchte ihmdas Tablett aus den Händen zu nehmen. „Gib her.", sagte sie, doch er lachte,während er es zur Decke hielt und mich dann siegessicher ansah. „Es ist wirklichköstlich anzusehen, wie du hier rumhüpfst, aber du wirst mit Sicherheitschneller müde sein, als ich mein Engel.", sagte er. Sie stellte sich vor ihmhin, verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah ihn mit gekränkter Miene an. „Dasist unfair.", sagte sie und er drehte sich wieder weg, ohne ihren Wortengrößere Aufmerksamkeit zu schenken. Während er über dem Bildschirm strich ginger ein paar Schritte. „Er ist trotzdem hinreißend.", las er und drehte sich zuihr zurück, dann legte er eine Hand auf sein herz und grinste freudestrahlend.Er schien sich prächtig zu amüsieren. „Oh, danke. Ich habe also wenigstens einepositive Eigenschaft.", sagte er und öffnete dann ein Video. Violetta legte denKopf schief und seufzte. Als ob er längst nicht wüsste, dass sie ihn sexy fand.Er starrte wieder auf den Bildschirm und sah auf das Video, was eine kleineDiskussion, wegen einer fahrt nach einem Wettbewerb zeigte.
Man könnte meinen, er sei ein kleines Kind, das ein Spielzeug in der Hand hielt, mit dem es ganz lange nicht spielen durfte. „Das ist ganz klar der Typ Mann, der euch mit seiner Krawatte an sich bindet und euch schnell in den 7. Himmel schickt, als ihr sehen könnt.", las er laut vor und Violetta lief knallrot an. Verdammt... Diesen Abschnitt hatte sie irgendwie ausgeblendet... Notizzettel für später: Vorm veröffentlichen den Post nochmal gut durchlesen. Sie kam sich vor wie ein kleines Mädchen, dass beim klauen erwischt wurde. Ihn dagegen brachte es erst so richtig zum abfeiern. War ja klar, dass er sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließ. „Ich habe übrigens mehrere Krawatten im Schrank...", sagte er und Violetta musste schlucken. Verdammt... „Ich... Also... Das war nur so zum Spaß, weißt du... Das ist nicht...", fing sie an. Sie versuchte sich zu verteidigen, dabei klang es echt ziemlich pathetisch und ihre Stimme brach fast weg.
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𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓
Fiksi PenggemarDie Geschichte gehört "Is It Love - Ryan" und wurde nur in der Violetta-Version geschrieben. Daher gehört der Inhalt den Entwicklern des Spiels. León Vargas, der Multimilliardär und Chef der Vargas Corporation ist der heißbegehrteste Junggeselle in...