„Ich hatte dich nur anders eingeschätzt. Das ist alles.", sagte er. Wollte er jetzt etwa die Rolle von Andrés spielen? Nach dem Motto, dass man ihm jede Info einzeln aus der Nase ziehen sollte? „Anders...?", fragte sie und er antwortete: „Ja.". Er war Andrés nur in einem anderen Körper... Violetta seufzte laut und starrte ins Leere. Genervt stützte sie ihre Hand in die Hüfte. „Könntest du dich vielleicht ein bisschen stärker einbringen? Ich würde es halt nur gern verstehen.", sagte sie und er sah sie an. Sie hatte keine Ahnung, was in diesem Moment gerade in seinem Kopf durchging. Er fuhr sich mit der Hand durch sein zerzaustes Haar. Er wirkte irgendwie verdrossen. „Es ist halt... Ich will nicht, dass Vargas dir weh tut...", sagte er und sie fragte leise: „Weh tut?". Sie sah ihn fragend an und fragte sich, was er damit sagen wollte. Diego machte seinen Mund auf und zu, aber brachte keinen Ton heraus. „Was? Ist es wegen des Autos, dass uns verfolgt hat?", fragte sie und er antwortete: „Nein... Also doch, das auch.". „Diego, bitte! Ich kann dir irgendwie nicht folgen!", rief Violetta. Bob schrie die Nummer ihrer Bestellung, wodurch sich ihre innere Wut für einen Moment verflüchtigte. Diego hielt ihre Sandwiches und sie gingen ein paar Schritte vom Wagen weg. „Ich kenne meinen Boss und weiß, wie das mit seinen Eroberungen gemeinhin läuft.", sagte er. Sie sah ihn schweigend an. Er wusste es also. „Vilu, ich mag ja nur ein popeliger Ex-Soldat sein, aber ich merke schon, wenn zwei Menschen miteinander rummachen.", sagte er und sie wusste nicht was sie sagen sollte. Er fuhr ihr mit seiner Reflexion zu der Sache abrupt über den Mund. „Im Allgemeinen sind die das genaue Gegenteil von dir. Das sind meist so Frauen, die eher... herablassend sind. Den Chauffeur würdigen sie keines Blickes, aber du. Du bist... also...", er räusperte sich und schien sich unwohl zu fühlen. „Was ich damit sagen will... Es wäre schade, wenn du ein Opfer seiner Praktiken... würdest.", sagte er. Ihr Herz pochte hart in ihrer Brust. Sie wusste nicht, was sie ihm entgegnen sollte. Sie war verletzt und fühlte sich regelrecht beschmutzt. Sie war doch nicht wie diese anderen Mädchen! Ihre Beziehung zu Vargas war speziell. Diego konnte ihr sowas nicht einfach an den Kopf werfen. Violetta konnte ihm schließlich nicht einfach sagen, dass zwischen ihr und vargas nichts lief. Seien sie doch mal ehrlich: Das Ganze war ja mehr als offensichtlich und ihn jetzt anzulügen machte ihre eh schon angespannte Beziehung nicht besser. Sie sollte also besser mit offenen Karten spielte. „Diego... Du irrst dich. León ist nicht so, wie du denkst.", sagte Violetta, er seufzte und starrte ihre Schulter an. Sie hatte das unangenehme Gefühl, dass er genau diesen Satz schon öfter gehört hatte. "León ist ein guter Mann. Er hat seine Stiftung und verbarg einen Teil seiner Zeit mit den Benachteiligten dieser Stadt und außerdem ist er mir gegenüber sehr aufmerksam... Er hat mich in ein fantastisches Restaurant ausgeführt. Er hat mich mit dem Küchenchef bekannt gemacht. Er versucht mir zu gefallen.", sagte sie und er verzog regelrecht sein Gesicht. „Es ist leicht andere Leute einzuladen, wenn man nicht aufs Geld achten muss, weil man schneller den Betrag für das gesamte Menü verdient hat, als man auch nur die Vorspeise essen konnte.", sagte er. „Okay... er hat mich mit zu sich genommen und mir gezeigt, wie er lebt...", sagte sie und er erwiderte: „Ja, ich weiß. Das ist es, was mich am aller meisten genervt hat. Er hätte dich nicht mit zu sich nehmen dürfen. Du hast mehr verdient als das.", sagte er und sie erwiderte: „Achso, er hätte sich also damit begnügen sollen, mich im Büro zu bespringen?", fragte sie schneidend. Die Härte ihrer Worte ließen ihn Straucheln. „Natürlich nicht.", sagte er und sie sprach weiter: „Erst sagst du, dass du Angst hast, ich könnte wie eine x-beliebige seiner Eroberungen enden und dann kritisierst du, dass er mich zu sich einlädt und Zeit mit mir verbringt. Tut mir leid, Diego, aber ich komme einfach nicht mehr mit.". „Ich...", er sah sie betreten an, denn er schien gemerkt zu haben, dass er wohl etwas zu weit gegangen war. „Es tut mir leid. Ich...", sagte er und sie erwiderte: „Mir ist der Appetit vergangen. Danke.". Sie nahm sich ihr Sandwich und schmiss es in den Papierkorb, dann machte sie sauer kehrt und ging. Nie hätte sie geglaubt, dass Diego so verletzend sein könnte, aber da hatte sie wohl wieder etwas dazugelernt.
Seit ihrem Streit mit Diego war sie ziemlich fertig. Noch dazu hatte sie León den ganzen Tag nicht gesehen. Er hatte den ganzen Rest der Woche außerhalb der Firma Termine. Sie wusste nicht mal, ob sie ihm am Wochenende sehen würde. Diego hatte am Nachmittag zweimal versucht sie anzurufen, doch sie war nicht rangegangen. Sie war zu beschäftigt und außerdem hatte sie keine Lust mit ihm zu reden. Er hatte jetzt zweifelsohne Schuldgefühle, weil er so mit ihr geredet hatte, aber sie würde ihn erst jetzt einmal ein bisschen schmoren lassen. Es klopfte an ihrer Tür. Sie legte ihren Topflappen weg und ging hin, um zu öffnen. Es war wahrscheinlich Fran, sie hatten sich schon vor einigen Tagen für den heutigen Abend verabredet und das kam ihr jetzt durchaus recht. „Hey.", grüßte Fran sie und sie begrüßte sie ebenfalls. Violetta umarmte ihre Freundin, weshalb Fran fragte, was ihr die Ehre verschaffte. „Ach nur so. ich bin einfach froh dich zu sehen.", sagte sie und Fran lächelte sie liebevoll an. Violetta bat ihre Freundin rein und es sich bequem zu machen, während sie schnell nach ihren Lachshäppchen, die im Ofen waren, schaute. „Und war dein Kurs schön?", fragte Vilu sie und Fran antwortete: „Ja, ich versuche mich noch immer an dieser einen Figur, die ich einfach nicht hinkriege.". „Wie hieß die gleich nochmal?", fragte Violetta und sie sah sie an. „Shoulder Mount,", antwortete Fran ihr. Sie erzählte Violetta ständig von diesen ganzen Figuren, aber sie konnte sich einfach diese Namen nicht merken. Man sollte ihr bloß nicht sagen, dass man dort mitkommen sollte. „Übung macht den Meister. Du schaffst das schon noch. Du bist doch eine Kämpferin habe ich recht?"., sagte Violetta und Fran antwortete: „Ja, im Moment sehe ich noch aus wie ein nasser Sack, aber irgendwann werde ich eine echte Grazie sein.". Beide mussten lachen und Violetta holte in der Zwischenzeit ihre kleinen Leckereien aus dem Ofen. Die beiden Frauen hatten sich die halbe Nacht über León unterhalten und Violetta hatte sich ihre Bedenken nehmen lassen, dass sie nur für den Spaß da war. Den nächsten Tag hatte sie mit Maxi verbracht und hatte mit ihm etwas an seiner Maschine rumgeschraubt, dabei saß sie eher neben ihm, statt irgendwas zu machen.
Heute allerdings startete Violetta schwungvoll in den Tag. Violetta betrachtete sich einen Augenblick im Spiegel. Seit ihrer magischen Nacht hatte sie León noch nicht wiedergesehen. Sie versuchte nicht ständig an ihn zu denken. Dies war aber unmöglich. Um trotzdem mal auf ein paar andere Gedanken zu kommen zog sie sich eine Shorts und bequeme Schuhe an und schnappte im Park ein bisschen frische Luft. Sie nahm ihren Rucksack und nahm ihren iPod mit, allerdings klopfte es an der Tür, als sie ihn gerade in die Hand nahm. Sie sah fragend auf. Sie erwartete doch kein Päckchen. Vielleicht war es ja für einen Nachbarn oder so... Mit dem iPod in der Hand ging sie zur Tür und verkabelte sich, als sie die Tür aufmachte. Sie erstarrte fast, als sie sah wer da vor ihrer Tür stand. Zwei graue Augen starrten sie an und sie war wie in Trance. León stand vor ihr. Er hatte die Hände in den Taschen und einen undefinierbaren Gesichtsausdruck. „Hallo.", sagte er. Er klang wie immer eintönig, doch er sah sie wie gewohnt schelmisch an.
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𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓
FanfictionDie Geschichte gehört "Is It Love - Ryan" und wurde nur in der Violetta-Version geschrieben. Daher gehört der Inhalt den Entwicklern des Spiels. León Vargas, der Multimilliardär und Chef der Vargas Corporation ist der heißbegehrteste Junggeselle in...