꧁༺ 𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 26 ༻꧂

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Es war Mittag und sie hatte noch immer keine Antwort von Federico. Dann würde sie wohl am Nachmittag in sein Büro gehen müssen. Auf einmal klopfte es an ihrer Tür. Wenn man vom Teufel sprach, da war er auch schon. Die strahlenden blauen Augen ihres Ex-Chefs sahen sie an. „Hallo Violetta. Ich war in einem Meeting und habe deine Nachricht soeben erste gesehen. Wenn du willst können wir gehen.", sagte er nach seiner Begrüßung, die aus einer Umarmung bestand und sie erwiderte: „Okay. Los geht's.". Als sie den Flur entlangliefen sah die Sekretärin die beiden an oder um genau zu sein verschlang sie Federico regelrecht mit ihrem Blick. Sein Ruf eilte ihm offensichtlich auf allen Etagen voraus. Er lächelte ihr freundlich zu und ihr schien es so, als würde sie rot werden. Als sie vor dem Aufzug standen sah er sie an. „Das ist eine tolle Idee.", sagte er und sie antwortete: „Ja, wir müssen über ein Projekt sprechen und ich dachte, dass...". „Das hast du richtig gemacht.", sagte er und betrat den Fahrstuhl. „gehen wir zum Italiener?", fragte er und sie antwortete ihm: „Warum nicht.". Während die Stockwerke an ihnen vorbeirauschten knetete sie ihre Tasche. Wie sollte sie sich nur verhalten? „Federico Mister Vargas will, dass wir über ein Projekt reden...", redete sie weiter. Dabei hörte er ihr mit einem Ohr zu und tippte nebenbei etwas auf seinem Smartphone herum. „Ein Projekt, dass er dir am Anfang der Woche gegeben hat.", sprach sie weiter und er unterbrach sie: „Entschuldige mich bitte ein Moment.". Sie sah wie er auf seinem Smartphone herumtippte und es dann an sein Ohr hielt. Sein blick war verloren auf seinen Ring gerichtet. Als sich die Tür im Erdgeschoss öffneten riss Violetta die Menge an Kollegen, die alle ihre Pause starteten, aus ihrer Blase. Sie sah das Fran mit einer Gruppe Männer in Anzug und Krawatte beschäftigt war. Federico steckte sein Smartphone weg und sah sie an. „Tut mir leid. Worüber wolltest du mit mir sprechen?", fragte er sie und sie antwortete: „Nichts. Lass uns zum Restaurant gehen.". Er nickte und so liefen sie auch los. Sie beide hatten einen flotten Schritt, weshalb sie ziemlich schnell unterwegs waren. Buenos Aires glich zu dieser Zeit einem Ameisenhaufen, aus dem tausende von Arbeitern hervorkrabbelten. Er hielt ihr die Glastür des Restaurants auf und bat Violetta einzutreten. Was man alles über ihn sagte, trotzdem blieb er definitiv ein Gentleman. Felipe empfing sie mit einem breiten Strahlen und bot ihnen einen Tisch am Fenster an. Die beiden setzten sich und Fede fragte sofort, ob sie etwas trinken wollte. „Nein, schon okay. Ich nehme lieber nichts. Mein Nachmittag ist ziemlich vollbepackt.", antwortete sie und Fede gab die Bestellung auf. Danach sah er sie wieder an, während er an seinem Ring nebenbei herumspielte. „Die neue Arbeit scheint dir gutzutun. Du siehst fabelhaft aus.", sagte er. Oh, der große Federico schaffte es doch immer wieder einem tolle Komplimente zu machen. Sie lief rot an. Violetta war einfach nicht in der Lage mit Komplimenten umzugehen. „Da wir gerade von meinem neuen Job reden. Bist du schon mit dem Projekt vorangekommen, welches dir Mark am Anfang der Woche aufgetragen hat?", fragte sie ihn und es schien als würde die Frage ihn überraschen. Sie sah, wie er kurz das Gesicht verzog. Er hatte zweifelsohne auf ein anderes Gespräch gehofft. „Das Team arbeitet daran.", sagte er und Violetta spürte eine gewisse Kühle in seinem Tonfall. „Mister Vargas will, dass ich ihm das Ergebnis noch diese Woche präsentiere.", sagte sie und er erwiderte: „Wir tun unser Bestes.". Sein „Wir arbeiten dran" nervte sie ein wenig. Was sollte bitte heißen, dass sie ihr Bestes taten? Das gab ihr keinen Hinweis, wann sie das Ganze an Vargas weiterreichen konnte. „Ich muss wissen, wann ihr die Sache fertig haben werdet, damit ich Vargas auf den Laufenden...", begann sie, doch er unterbrach sie einfach: „Hör zu, wir mussten deine Stelle neu besetzen, den Neuen einarbeiten, da ist das Projekt ein wenig in Rückstand geraten.". Träumte sie oder versuchte er gerade ihr den schwarzen Peter zu zuschieben? Federico lehnte sich gleichgültig an seine Stuhllehne. „Ich kann dir im Moment keinen exakten Termin nennen.", sagte er und Violetta schluckte. Na super! Das sollte sie nun Mister Ich-will-alles-sofort-haben erklären... Sie verharrten in einer unangenehmen Stille bis Felipe ihnen schließlich das Essen brachte. „Hat Vargas noch was auf dem Herzen oder können wir jetzt essen?", fragte er weiter. Wow! Wo sind nur all die „Du siehst fabelhaft aus.", „Der Job ist eine tolle Chance für dich." Und „Du wirst dich weiterentwickeln." Sprüche hin? „Tut mir leid Fede, aber ich gebe nur Anweisungen weiter.", sagte sie und er murmelte etwas Unverständliches. Es war offensichtlich, dass es Federico nicht so tollfand, von seiner früheren Assistentin plötzlich Anweisungen zu empfangen.

Heute Abend traf sich Violetta mit ihren Freunden in dem Konzertsaal, wo Andrés seine Band immer auftrat. Nach dieser Woche brauchte sie mal ein bisschen was anderes. Sie hatte den ganzen Samstag im Bett gelegen und Serien mit ihrem Laptop geguckt. Heute war sie ein bisschen shoppen gewesen, um auf andere Gedanken zu kommen. Morgen ging es dann nach Houston. Als Violetta im Konzertsaal ankam kam Maxi schon auf sie zu. „Hey Prinzessin.", begrüßte er sie lächelnd. „Hallo Maxi.", sagte sie, nickte ihm zu und er lehnte sich auf die Bar, um so zu tun, als wäre er ein ganz cooler Kerl. „Darf ich Ihnen einen Drink ausgeben hübsches junges Mädchen oder wir können auch in meine Böse-Jungen-Bude gehen...", sagte er und sie erwiderte: „Siehst du den Typen dort drüben? Das ist mein Kumpel und zugleich der Sänger der Band, die heute hier spielt. Lass also gut sein Kumpel, da kannst du nicht mithalten.". „Ich sehe schon. Madame steht eher auf Metalltypen, statt auf sonnengebräunte Männer.", sagte er und lächelte sie dämlich an. „Und hast du dich mit Robert schon angefreundet?", fragte sie ihn und er antwortete: „Stell dir vor. Er hat doch tatsächlich eine Leidenschaft für schnelle Maschinen.". Violetta verdrehte die Augen und erwiderte: „Dann seid ihr jetzt also beste Freunde.". „Ja, außer, dass er mehr so der Easy-Rider-Typ ist und Ausfahrten mit der Harley macht. Ich bevorzuge ja sportliche Geschosse.", sagte er und sie musste vor Schadenfreude lachen. „Und bei dir? Wie läufts neben dem Gott?", fragte er und sie antwortete: „Morgen flieg ich mit ihm für einige Termine nach Houston. Ich muss ein Interview geben.". Maxi zog eine Augenbraue hoch und fragte: „Er kann wohl selbst nicht darauf antworten?". „Nein, er kümmert sich zur selben Zeit, um eine andere Sache. Ich frage mich, wie er es schafft all seine Aufgaben in 24h zu quetschen.", erwiderte sie. Maxis gute Laune war auf einmal wie weggeblasen. „Klar, gib mir Bescheid, wenn ich beginnen soll, ihn zu bedauern...", knurrte er. Violetta verstand nicht, warum Maxi immer so ablehnend reagierte, wenn es um Vargas oder andere erfolgreiche Geschäftsmänner ging. Sie seufzte und starrte auf ihr Glas, da kam Fran gerade, wie gerufen, doch dieses Mal machte sie ein trauriges Gesicht. „Hey, alles okay? Du siehst geschafft aus.", sagte sie und sie antwortete: „Ja, ich brauch jetzt was zu trinken!". Sie gab dem Barkeeper ein Zeichen und bestellte einen Whiskey auf Eis. „Ich habe einen Brief bekommen, der mir ziemlich auf den Zeiger geht, aber gut. Ich will jetzt mit euch einen schönen Abend verbringen.", sprach sie weiter. Hinter dieser lockeren Fassade spürte Violetta, dass es ihrer Freundin nicht gut ging. Sie sollten später darüber reden, wenn sie allein waren. „Der Schlagzeuger ist schon ein Süßer...", sagte sie und Maxi fragte: „Billy?". „Kennst du ihn?", fragte Fran an Maxi gewandt zurück.

𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt