꧁༺ 𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 32 ༻꧂

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Violetta war endlich wieder zu Hause. Für sie mochte der Tag vorüber sein, für Vargas und Diego war er es noch lange nicht. Sie fragte sich, was sie noch gemacht hatten. Dieser etwas mysteriöse Austausch im Flieger hatte ihre Neugierde geweckt... Den Rest des Fluges hatte sich Vargas so benommen, als wäre nichts gewesen. Er hatte einfach nur Diego einige Fragen zur Ankunftszeit und zum Verkehr gestellt. Sie legte ihre Sachen ab und holte ihren Laptop aus der Tasche, den sie dann auf ihren Glastisch stellte. Sie zog noch ihre Schuhe aus und seufzte zufrieden, als ihre Füße den weichen Teppich in ihrem Wohnzimmer berührten. „Was für ein Tag!", rief sie und gönnte sich ein Glas lieblichen Weißwein. Sie wollte sich noch ein Bad einlassen. Nach all den Emotionen brauchte sie jetzt ein wenig Ruhe. Es war von nun an verboten an Mister Intensiv zu denken. Sie nahm einen Schluck und machte es sich bequem. Schnell schlüpfte sie aus ihrem Rock raus, der ihr an der Taille drückte, dann ging sie zum Käfig. Cookie stellte sich auf und begrüßte sie mit seinem Fiepen. Vorsichtig nahm sie ihn auf ihre Hand und streichelte ihn, nachdem sie ihm etwas zum naschen gegeben hatte. Sie setzte ihn wieder in seinen Käfig und schloss die Tür. Dann setzte sie sich an ihren Laptop und schaute wieder bei ihrem Blog vorbei. Sie beschloss ein neues Video hochzuladen, welches sie schon vor langer Zeit gedreht hatte.

Sie war so sehr in ihrem Text vertieft, als sie plötzlich hörte wie Wasser tropfte. Das Geräusch kam aus ihrem Badezimmer. Sie klappte den Laptop zu und sprang auf, um den Wasserhahn zuzudrehen. Sie war völlig aus dem Wind. Super! Nun durfte sie erst einmal die Pfütze aufwischen bevor sie sich endlich entspannen konnte...

In Akten vertieft kam Violetta auf der obersten Etage an. Sie hatte eine Mail von Vargas bekommen, in der er sie bat, sich um ein neues Projekt zu kümmern. Jedoch musste sie den Ordner in einem anderen Bereich abholen. Während sie auf dem Weg zu ihrem Büro war blätterte sie so in den Seiten und stieß plötzlich mit jemandem zusammen. Autsch. Natürlich fielen alle Dokumente sofort zu Boden. Violetta seufzte leise. Es gab keinen Grund sich aufzuregen, vor allem nicht, als sie sah, wer vor ihr stand. Vargas Schwester Lara sah sie an. „Oh, entschuldigen Sie- Ich habe Sie nicht gesehen.", sagte sie und bückte sich, um Violetta zu helfen, die Blätter aufzusammeln, die auf dem Boden verstreut lagen. „Ich bin schuld. Ich habe nicht nach vorn geschaut. Das passiert mir nicht nochmal.", sagte Violetta und Lara hielt ihr die Blätter hin. Sie sagte nichts. Violetta hatte den Eindruck, als o sie so tat, als hätte sie sie noch nie gesehen. „Wie geht es Ihnen? Suchen Sie Ihren Bruder?", fragte Violetta sie und sie fragte zurück, ob er da sei. „Nein, er hat in der Stadt Termine.", antwortete Violetta und Lara nickte ihr, als Zeichen des Dankes zu und wollte gerade gehen. „Ich kann ihm Bescheid sagen, dass Sie da sind, wenn Sie möchten.", bot Violetta an und sie erwiderte: „Ich habe die Nummer von meinem Bruder, falls ich ihn anrufen will. Danke.". Ihre Stimme hörte sich brüchig an. Sie war eindeutig feindselig gestimmt. Violetta sah sie an und wunderte sich über ihre Feindseligkeit, sagte aber nichts, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Sie wusste wirklich nicht, welches Problem Lara mit ihr hatte. Lara sah einen Augenblick Violetta still an. Violetta spürte, dass sie sich beherrschen musste. Dann lief sie einige Schritte an ihr vorbei, doch nach einigen Schritten stoppte sie. Sie drehte sich zu ihr um, genauso wie Violetta und warf Violetta einen kalten Blick zu. „Ich weiß, was Sie vorhaben.", sagte sie und Violetta fragte: „Wie bitte?". „Sie müssen Ihre Rolle nicht mir gegenüber spielen, wenn er nicht da ist.", sagte sie wieder. Violetta war verwirrt. Was erzählte sie denn da? „Wovon sprechen Sie? Ich versteh nicht...", antwortete sie Lara. Diese ging ein paar Schritte auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen. Sie war zwar weniger beeindruckend, als ihr Bruder, aber aus ihrem Blick sprach nichts, was beruhigend wäre. „Ich habe genug Erfahrungen mit Frauen Ihres Kalibers, die sich mit der Schwester gut stellen wollen, um sich so an den Bruder ran zu machen.", sagte sie und Violetta erwiderte: „Hören Sie. Sie liegen falsch. Die Beziehung zwischen Ihrem Bruder und mir ist rein professionell.". Echt jetzt? Waren da nicht die Geschichte im Aufzug und das Drama im Jet? Und jetzt tischte sie ihr gerade eine fette Lüge auf? Lara wirkte wenig überzeugt. Ja, Violetta war eine schlechte Lügnerin. „Spielen Sie nicht die Unschuldige. Ich habe gesehen, wie Sie mein Bruder ansieht.", sagte sie und ihr Blick wechselte von Aggressivität auf Verdrossenheit. „Ich bin Frauen, wie Sie einfach leid, die bereit sind, alles zu tun, um die Karriereleiter hochzuklettern.", sagte sie. Wow! Frauen wie sie? Was wusste sie denn schon über Violetta? Das kleine Gespräch hatte die Neugierde der Sekretärin geweckt, die nun auch noch zuschaute. „Soll ich Ihnen vielleicht noch Popcorn bringen?", fauchte Violetta zur Sekretärin rüber. Diese drehte sich beschämt weg. Sie war bestimmt so eine, die sich bestens mit Lydie verstand. Wer weiß, vielleicht tauschten sie sich regelmäßig über den neuesten Klatsch aus... Als Violetta sich zu Lara zurückdrehte, sah diese sie Violetta mit einem säuerlichen Blick an und schüttelte den Kopf. „Mischen Sie sich bitte nicht in meine Beziehung zu meinem Bruder ein... Ich habe den Schnitzer gesehen, den Sie sich in dem Magazin, geleistet haben. Das reicht!", sagte sie. Oha! Das knallte sie ihr geradewegs ins Gesicht. Sie wollte Violetta wirklich richtig niedermachen. „Nachricht angekommen. Schönen Tag noch.", sagte Violetta kehrte ihr den Rücken zu. Sie lief geradewegs zu ihrem Büro und hatte den Kopf dabei erhoben, doch ihr Herz tat weh.

𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt