Kapitel 58

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Lesenacht 6/7


Grausamkeit spielt sich am Boden ab. Überall befindet sich diese rote Flüssigkeit, auf dem Boden, auf den Körpern. Manche Häuserwände haben rote Spritzern bekommen. Von dem Blick wird mir übel und ich fühle mich hier nicht wohl.

Zögerlich trete ich vor. Meine Beine halten mich nicht mehr und ich gehe zu Boden. Neben mir liegt Jemand. Ich strecke die Hand nach ihm aus und fühle seinen Puls am Handgelenk. Aber da ist nichts. Kein Herz schlägt mehr. Ich sehe mir die Wunde an seiner Brust genauer an. Das Blut fliesst noch und findet ihren Weg nach unten.

"Luna", ruft Jemand in der Ferne. Ich ignoriere ihn. "Milo", ruft die gleiche Stimme. Ich blicke rauf und sehe Beta Konrad. Er sieht auch nicht besser aus als die tote Person neben mir. Er hat eine aufgeplatzte Lippe, ein blaues Auge, sein Körper ist erstellt durch Kratzern und blutet deswegen auch. Doch er lebt.

"Du hast mein Heulen wahrgenommen. Danke Luna, dass du geantwortet hast", erzählt er mir. Ich nicke nur. "Warum"? Er lächelt gequält auf. "Wie du siehst, haben viele Jäger es nicht überlebt und einige von uns sind auch gegangen. Manche sind verletzt und andere sind noch zwischen Tod und Leben, wie auch dein Gefährte. Der Rudelarzt meint, du könntest ihn mit deiner Anwesendheit schneller heilen. Dann fühlt er sich nicht einsam", erklärt mir Beta Konrad. Seine Begründungen klingen logisch.

"Aber er will mich doch nicht", flüstere ich gekränkt. Beta Konrad lächelt schwach. "Glaub mir Milo, er hat dich sehr vermisst. Ihm ist es in der Zeit als du nicht da warst, nicht so gut ergangen. Da du nicht in seiner Nähe warst. Jedoch weiss ich nicht, wie es sein wird, wenn er wach wird, ob er dich von sich stösst oder dich in den Armt nimmt. Das weiss nur Elrik", versucht mich Beta Konrad aufzumuntern. Aber so geklappt, hat es eher nicht.

Rette mich, wenn du mich liebstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt