Kapitel 77

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Doch diese Friedlichkeit hat auch ein Ende, denn in dem Moment höre ich Schritte auf dem Boden. Schnell öffne ich die Augen und fange an ruckartig in die gleiche Richtung zu laufen, die ich auch gekommen bin. Leider habe ich heute wieder Pech, denn die Menschen rufen sich was zu.

"Da ist er. Wir müssen ihn fangen".

Fangen? Ich bin doch kein Tier! Und dann fällt es mir wie Schuppen vor den Augen. Es. Sind. Jäger. Was machen die schon wieder hier? Warum sind die immer hier, wenn ich auch hier bin! Eine Schande. Schnell sprinte ich los, mein Atem überschlägt sich. Wenn ich jetzt nach Hilfe rufe, werden die mich bestimmt finden. Die Jäger sind bestimmt schneller als ich. Jetzt verdanke ich es mir selbst, dass ich jetzt wieder in einem Schlammassel reingeraten bin.

"Da, schau, da ist er! Gleichen haben wir es", rufen sie sich zu.

Schneller rennen kann ich aber nicht. Gleich müsste doch die Lichtung kommen wo wir unsere Versammlungen immer halten. Auf diesem Platz wäre es dann gut nach Hilfe zu rufen. Aber ich muss unbedingt dahin kommen. Somit renne ich wieder um mein Leben. Mein Kopf wendet sich nach hinten um meine Gefolger zu beäugen. Mist, die sind schon viel zu nah an mir. Verzweiflung macht sich schon breit. Was ist wenn ich es nicht schaffe? Jetzt wo ich mich mit Elrik so gut verstehe! War das alles um sonst?

Ich schüttle den Kopf. Ich muss einen klaren Kopf behalten, sonst werde ich noch geschnappt. Nein, das will ich nicht. Ich muss jetzt schon nach Hilfe rufen, die Jäger sind mir ja schon dicht an den Fersen, jetzt ist es auch egal.

"Elrik, Hilfe", schreie ich laut ausseratem. Ich hoffe er hat mich gehört. Sein Gehör ist das sensibelste im ganzen Rudel. Ich hoffe, dass ich nicht zu weit weg bin. Ich spüre wie meine Beine eigentlich schon aufgeben wollen, jedoch zwinge ich mich weiter zu laufen.

"Elrik", schreie ich als ich die Lichtung schon sehen kann, nur noch ein bisschen, haltet durch meine Beine, versuche ich sie zu motivieren.



"Hab dich", ruft mir Jemand zu, doch ducke ich mich und wimmere laut auf. Nein, ich will das doch gar nicht. Sie sind viel zu nah!

Mit einem Mal versuche ich meine letzten Reserven aufzubrauchen und brülle laut meinen Gefährten. Er solle doch endlich kommen und mich beschützen. Doch dieser kurze Moment hat mich abgelenkt, zwar bin ich zu der Lichtung gekommen, doch irgendwie haben die Jäger es geschafft mich zu umzingeln. Zittrig bleibe ich stehen. Erschöpft blicke ich mich um, doch bis jetzt ist noch keiner da von meinem Rudel.



"Ach kommt dir keiner zu Hilfe, kleiner Omega", lacht eine bekannte Stimme. Ungläubig wende ich mich zu dieser. Es ist kein anderer als Zayn. Dazu gebe ich ihm keine Antwort und blicke mich diesmal um, um herauszufinden, wieviele Jäger hier stehen. Es sind nur drei und Zayn.

"Ich habe dich vermisst mein kleiner Liebling", Zayn tretet paar Schritte zu mir. Ängstlich gehe ich vorsichtig nach hinten und wimmere.

"Ich habe überlegt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nicht ganz fähr mit dir war. Deshalb wollte ich mich bei dir entschuldigen und fragen ob du mit mir kommen magst. Ich liebe dich doch, Milo", erklärt er mir. Doch schencke ich seinen Worten null Aufmerksamkeit, denn im Schatten der Bäume sehe ich meine Rettung. Die Wölfe haben mich gehört, vor denen steht mein Gefährten in Wolfform. Endlich, war er bei mir.

Rette mich, wenn du mich liebstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt