Kapitel 22, Flucht

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"So Mädels, am Freitag ist es wieder so weit. Manhattan gegen Brown. Nach meinen Recherchen haben die Brown Cheerleader vier von neun Wettbewerben gewonnen. Unsere Chancen stehen gut bei diesem Wettbewerb, wir werden es dieses Mal schaffen. Die Konkurrenz ist gut, aber wir sind besser. Ich will, dass ihr euch diesmal wirklich ins Zeug legt und zeigt was ihr drauf habt,okay?" , informiert uns Brooke.

Keuchend nicken wir ihr zu, während sie uns mit Informationen überschüttet. 

"Gut, dann habe ich euch noch eine Information zu vermitteln und dann seit ihr befreit."

Gespannt schauen wir sie an, während sie auf und ab geht.

"Wie ihr wisst, findet immer eine Party für den Sieger statt. Also sollten wir gewinnen, und das werden wir, bleibt ihr bitte da. Wir wollen doch alle gemeinsam für unseren Sieg feiern, oder?"

Nachdem alle ihr zugestimmt haben, dürfen wir gehen. Hanna ist schon gleich nach Sport verschwunden. 

...

Lydia hat mich freundlicherweise gleich beim Restaurant abgesetzt.

"Hey Debbie." , begrüße ich sie.

"Hey."

Ich ziehe mir die Schürze über. Es ist mittlerweile 19:30 Uhr, das bedeutet ich muss noch für 3,5 Stunden hier bleiben. Ich bin jetzt schon total kaputt von diesen ganzen Sporteinheiten.

"Du siehst fertig aus." , lacht sie.

"Wenn du wüsstest." , kichere ich.

...

Total müde werfe ich einen Blick auf mein Handy: 22:42 Uhr. Noch ganz genau 18 Minuten und dann bin ich endlich befreit von diesem endlosen Tag. Ich mache gerade den Abwasch, da gerade keine Kunden da sind. Ein lautes Gelächter ertönt. Seufzend drehe ich mich um, weil ich gehofft habe, es würde keiner mehr kommen. Doch was ich sehe, lässt mich wie angewurzelt stehen.

"Und dann hat er ihr die Zunge in den Hals gesteckt." , lacht einer, den ich nicht kenne.

Die Gruppe von etwa zehn Leuten setzt sich an den Tisch in der hintersten Ecke, obwohl alles hier frei ist. Meine fünf Nachbarn und Pamela sind die Einzigen, die ich aus der Gruppe erkennen kann. Erst als ich die Personen genauer betrachte, kann ich entschlüsseln wer die anderen Mädchen sind. Die eine ist zu meinem Entsetzen Hanna. Ich lasse das Glas in meiner Hand auf den Boden fallen. Was macht Hanna dort? Schnell drehen sich alle Köpfe zu mir, aber ich bücke mich schnell nach unten. Hoffentlich hat mich keiner gesehen. Beim Aufräumen schneidet eine Scherbe meinen Finger und es tut höllisch weh, obwohl es nur eine kleine Wunde ist. Ich krabble auf dem Boden in die Küche und stelle mich erst dort wieder aufrichtig hin. Debbie blickt mich fragend an.

"Ich habe mich geschnitten." , antworte ich.

"Und deswegen krabbelst du auf dem Boden?" , lacht sie.

Ich lasse das kalte Wasser auf meinen Finger prasseln. Warum ist Hanna dort? Mit Pamela.

"Es sind neue Kunden gekommen." , murmele ich.

"Okay, bedienst du sie?" , fragt Sie.

Ich stehe mit dem Rücken zu ihr. Soll ich sie bedienen? Pamela würde mich doch nur runtermachen. Andererseits ist es mein Job und ich kann nicht davon weglaufen. Ist es mir etwa peinlich? Auf keinen Fall. Ich bin nicht wie Hanna, ich sitze nicht auf dem Geld meiner Eltern. Warum mache ich Hanna jetzt runter? Oh Gott, mein Kopf tut jetzt schon weh. Ich will einfach nur nachhause.

"Kannst du das bitte machen?" , nuschele ich.

"Ja, klar." , sagt sie.

Ich atme erleichtert aus, als sie durch die Tür geht. Schnell schalte ich das Wasser ab und wickle meinen Finger in einen Tuch. Der Schmerz ist verschwunden. Ich versuche gute Argumente zu suchen, warum Hanna mit denen an einem Tisch sitzt, aber das einzige Argument ist Niall. Niall sitzt dort am Tisch und sie ist seine Schwester. Die Argumente, die dagegen sprechen, überwiegen. Was ist, wenn Hanna und Pamela eigentlich gute Freundinnen sind? Wenn Hanna mich, beziehungsweise uns alle, angelogen hat? Oder noch schlimmer, wenn sie alle bescheid wissen, außer ich. Was ist, wenn sie mit einem von denen zusammen ist? Oh Gott. Katharina hatte mir schon damals beigebracht, das man nie jemandem trauen kann. Meine negativen Instinkte werden unterbrochen, als Debbie zurückkehrt. Sie drückt mir einen Zettel in die Hand. Ich betrachte ihre Bestellung. Sieben Mal Bier, zwei Mal Tequila und einmal Rum. Okay stopp, das hier ist ein Restaurant und keine verdammte Bar. Kopfschüttelnd bereite ich ihre Bestellungen vor. Ich rümpfe öfter die Nase. Dieses Zeug riecht schon echt abscheulich, ich will gar nicht wissen wie es schmeckt.

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