Never Tell

Kapitel 78, Party in Brooklyn

Nachdem ich mich bereit für die Party gemacht habe, habe ich nochmal Hanna angerufen. Sie hat mir erzählt, dass die ganze Clique mitkommt und dass Brad, Lydias Chauffeur, uns dorthin fahren wird. Ich habe mich nach langem wieder richtig vor den Spiegel gestellt und mich hübsch gemacht. Das ist das erste Mal, dass mein Eyeliner sogar fast perfekt sitzt und das Kleid die richtige Länge hat. Kurz darauf klingelt es auch schon an der Tür.

Als ich ins Kleinbus einsteige, fällt meine Kinnlade runter. Als Hanna Clique sagte, dachte ich sie meinte die Mädels und nicht auch noch meine restlichen vier Nachbarn. Seit wann sind sie überhaupt eine Clique, ich dachte sie mag die gar nicht? Außer Niall natürlich. Ich nehme einen Sitz zwischen Louis und Zayn. Wie vermutet, plappert Louis mich schon gleich von der Seite an. Ich habe ihn aber wirklich vermisst.

"Schön siehst du aus." , meint er grinsend.

"Sie sehen auch sehr schick aus, Mr.Tomlinson." , erwidere ich.

Der Louis den ich kenne, zieht nichts anderes an als eine Jogginghose - auch heute. Es sieht lustig aus, da er dafür ein weißes Hemd trägt. Jeder hat sich in ein Gespräch verwickelt.

"Wo ist Harry?" , frage ich.

"Keine Ahnung, er nimmt unsere Anrufe nicht an." , er zuckt mit den Schultern.

Ich schaue in die Leere. Er nimmt doch sonst auch die Anrufe an. Irgendwas stimmt da nicht. Womöglich ist er schon dort und er hört es nicht.

"Und wie war es dort?" , fragt er.

Ich erzähle ihm aufgeregt alles was wir dort in zwei Tagen gemacht haben. Natürlich lasse ich dabei alles mit Harry aus. Zu meiner Überraschung stört es ihn nicht mal, als ich ihm von den ganzen Hochzeitsvorbereitungen erzähle.

...

Wir steigen nacheinander aus dem Wagen aus. Die laute Musik dröhnt in meinen Ohren und die bunten Lichter sind aus den großen Fenstern des Gebäudes erkennbar. Ich komme mir vor wie jemand aus einer glamourösen Clique. Alle haben sich total aufgefrischt, sogar die Jungs. Gemeinsam gehen wir an einer anderen großen Gruppe junger Menschen vorbei, die teilweise diese bekannten roten Becher oder Zigaretten in ihren Händen haben.

"Heute wird es abgehen!" , schreit Hanna.

"Du wirst ganz und gar nicht abgehen." , widerspricht Niall mit strenger Stimme.

"Nur zur Erinnerung, du bist neunzehn Minuten älter als ich." , erwidert sie genervt.

Liam hält uns alle die große Stahltür auf und dankend gehen wir rein. Die stickige Luft ist das erste was ich bemerke. Wie immer tanzt eine Menge in der einer Ecke, die anderen spielen irgendwelche Spiele in der anderen und die anderen sitzen entweder oder essen und trinken. Ich folge den Anderen, die sich einen Weg durch die tanzenden Körper bahnen und sich anschließend auf den roten Sesseln niederlassen.

"Wer schmeißt diese Party?" , frage ich so laut, dass mich die anderen verstehen können.

"Das ist eine öffentliche Party für alle die kommen wollen. Der Besitzer des Gebäudes schmeißt jeden Monat am selben Datum eine Party. Gedacht sind sie eigentlich für Schüler und Studenten, damit sie wenigstens einmal im Monat feiern gehen können, statt zu lernen." , antwortet Lydia.

"Was für eine Ironie." , lacht Zayn. "Als ob wir nicht sowieso jede Woche feiern gehen."

Die Jungs geben ihm nacheinander alle einen High-five. Ist ja nicht so als hätte er Unrecht. Ich lasse all die Male in meinem Kopf abspielen, an denen ich auf irgendwelchen Partys war. Wer hätte gedacht, dass ich jemals auf Partys gehen würde? Die allererste Party zu der ich gegangen bin, war die von meinen Nachbarn, wo ich gezwungenermaßen hin musste.