Kapitel 23, Panik

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Es folgt ein lauter Pfiff, woraufhin die zwei Gegner aufeinander zu gehen. Meine Hände zittern schon vor Aufregung, aber mit jeder vergangenen Minute verwandelt sich meine Aufregung in Angst. Was ist, wenn jemandem was passiert? Ich unterstütze definitiv keine Gewalt und das ist ja eine Art es zu unterstützen, oder? Allein das ich hier bin. Als ich mich wieder auf den Kampf konzentriere, verpasst Ryan seinem Gegner gerade eine Faust in den Magen. Ich verziehe das Gesicht, als würde ich die Faust verpasst bekommen haben.

...

"Und wie wars?" , fragt Mason als wir uns von unseren Plätzen erheben.

Es war nicht so schlimm, wie ich es erwartet hatte. Der Ringrichter ist jedes Mal schnell eingesprungen, wenn einer von den beiden auf dem Boden lag. Keiner hat sich ernst verletzt, da beide sowieso geschützt waren und das hat mich am Meisten erleichtert. In Filmen sind die nie geschützt und es gibt immer irgendwelche gebrochenen Organe, beziehungsweise Körperteile. Wir treten erneut durch die Stahltür in Ryans Kabine.

"Wie fühlt sich der Gewinner?" , lacht Mason.

Ryan lacht ebenfalls und aus Höflichkeit lächle ich ihn ebenfalls an. Er legt seinen Arm um Masons Schulter und dann wenden sich die beiden zu mir.

"Hat es dir gefallen?" , fragt Ryan mich.

"Ja, hat es. Herzlichen Glückwunsch." , antworte ich.

Er reicht mir seine Hand, die ich sofort ergreife.

"Danke für deine Unterstützung, ich hoffe du kommst auch nächstes Mal."

"Gerne." , versichere ich ihm.

Ehrlich gesagt, würde ich nicht gerne wieder kommen, auch wenn ich es interessant fand. Das ganze war mir vielleicht doch ein bisschen zu brutal. Klar ist nichts passiert, aber keiner kann versichern, dass auch nie was passieren wird. Ich will nicht zusehen müssen, wie einer sich vor Schmerzen krümmt. Die Sache mit dem Wiederkommen muss ich mir erst nochmal überlegen.

"Ich fahr dann Katherine heim. Wir sehen uns." , sagt Mason und umarmt ihn freundschaftlich.

Dabei klopft Ryan ihm auf den Rücken. Mason legt seine Hand auf meinen Rücken und schiebt mich leicht zum Ausgang. Wir steigen in sein Auto ein.

"Was machst du mit den Klamotten?" , lacht er.

Ich betrachte die Klamotten auf der Rückbank.

"Die muss ich dann nächstes Mal im Restaurant ablegen."

"Soll ich dich jetzt hinfahren? Ist es noch offen?" , fragt er.

"Es ist zwar offen, aber ich würde nicht gerne hinfahren jetzt. Kannst du mich einfach nachhause fahren?" , bitte ich ihn.

Ich würde die Klamotten wirklich liebend gerne schnell los werden, aber die Chance, dass meine geliebten Freunde sich dort noch aufhalten, ist mir zu hoch. Auf keinen Fall will ich einen von ihnen zu Gesicht bekommen. Mason nickt und dreht dann das Radio auf. Die Fahrt vergeht relativ ruhig, aber es ist keines Wegs eine unangenehme Stimmung. Innerhalb einer viertel Stunde kommen wir an. Zum Abschied umarme ich ihn.

"Danke, und nicht nur für die Fahrt."

"Kein Problem."

Ich lächle ihn an und steige dann aus. Mason fährt davon und ich schaue ihm nach. Das ist irgendwie zur Angewohnheit geworden, dass ich immer den Autos nachsehe, bis sie nicht mehr zu sehen sind. Lächelnd gehe ich die Stufen zum Haus hinauf und wühle mit einer Hand in meiner Tasche nach den Schlüsseln. Mit der anderen Hand halte ich die Kleidung.

"Sieh mal an, wer zurück ist." , ertönt eine Stimme hinter mir.

Vor Schreck lasse ich die Schlüssel aus der Hand fallen.

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