Kapitel 39 die Zunge

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Zac und ich haben Nummern ausgetauscht und wir haben abgemacht, dass wir heute Abend telefonieren werden, um diese Sache genauer zu besprechen. Leise gehe ich die Treppen runter und suche nach meinem Kleid. Viele liegen hier auf dem Boden, und manche sind sogar immer noch am tanzen und trinken. Endlich finde ich mein Kleid unter dem Tisch und wie ich es erwartet habe, ist es total dreckig. An manchen Stellen ist es sogar nass, ich befürchte jemand hat etwas drauf geschüttet. Seufzend ziehe ich es mir trotzdem an, da ich mit Unterwäsche das Haus nicht verlassen kann. Innerlich beschimpfe ich mich selber für meine ganzen Aktionen. Was hast du dir dabei nur gedacht, Katherine? Nachdem ich auch meine Schuhe gefunden und angezogen habe, mache ich mich auf die Suche nach meinen Freunden. Brooke finde ich in dem vorherigen Zimmer wieder. Sie schläft mit dem mir Fremden im Bett. Leise schließe ich die Tür wieder zu, weil ich sie nicht aufwecken möchte. Ohne nach Hanna und Lydia zu suchen, verlasse ich das Haus. Mein Kopf pocht wie wild und ich stütze mich öfter mal an der Mauer ab, um nicht gleich runterzufallen. Ich schlage mir leicht auf die Stirn, weil ich so naiv bin und mich immer auf alles einlasse. Was heißt hier naiv? Ich habe alles freiwillig getan und ich hatte Spaß dabei.

"Gott, ich habe mich vor der Menge ausgezogen." , fluche ich leise.

Ich halte Ausschau nach einer Bushaltestelle oder nach einem Taxi, um endlich nachhause fahren zu können. Es ist noch etwas dunkel, weil es kurz nach 05:00 Uhr morgens ist. Es ist unfassbar, dass wir alle in drei Stunden in der Schule erscheinen müssen. Vielleicht schaffe ich solange diese Kopfschmerzen aus dem Weg, dann würde ich nämlich in die Schule gehen.

...

Mit mürrischer Laune komme ich endlich an. Mein erstes Ziel ist das Badezimmer. Gleich nachdem ich geduscht habe, ziehe ich mir meine Klamotten für heute an und mache mich dann auf den Weg in die Küche. Ich habe riesen Hunger und damit ich etwas gegen diese Kopfschmerzen einnehmen kann, muss ich was essen. Zum Glück habe ich noch Brot von gestern da, also belege ich sie mir und beiße rein. Anschließend schlucke ich Aspirin zusammen mit Wasser runter und tapse wieder zurück in mein Zimmer. Ich habe noch knapp zwei Stunden Zeit. Bei Wren hatte ich nur eine Stunde Schlaf und jetzt kann ich nur schwer meine Augen offen halten. Trotzdem werde ich zur Schule gehen und ich hoffe wirklich, dass ich den ganzen Tag nicht alleine sitzen muss.

Als ich die Tür hinter mir schließe, werde ich durch eine Berührung geschreckt. Meine Schlüssel fallen mir aus der Hand.

"Du hast mich erschrocken." , brumme ich.

"Tut mir leid." , lacht Niall.

Freundlicherweise hebt er für mich die Schlüssel auf und reicht sie mir. Schnell lasse ich sie in meiner Tasche verschwinden und dann wende ich meinen Blick wieder ihm zu. Er zeigt mit dem Daumen auf sein Haus.

"Wir müssen heute zu Fuß, können wir mit dir zusammen gehen?" , fragt er lächelnd.

"Klar könnt ihr, aber warum fährt ihr nicht mit eurem Auto?" , frage ich neugierig.

"Harry hat das Auto und er ist immer noch nicht da." , seufzt er genervt.

"Ich kann mir schon vorstellen wofür er das Auto braucht." , antworte ich schnippisch.

Niall wirft mir einen fragwürdigen Blick zu, aber ich schüttle lachend meinen Kopf, als wäre es nichts Wichtiges. Er nickt lächelnd und zieht seinen Rucksack nochmal hoch. Mein Griff um die Tasche verstärkt sich als ich sehe, wie die restlichen drei aus dem Haus auf uns zukommen. Liam und Louis ziehen mich sofort in eine unerwartete Umarmung, während Zayn mich nur anlächelt. Ich habe so den Eindruck, als wäre er etwas schüchtern und zurückhaltend.

"Hier, probier mal." , sagt Louis und streckt mir Chips entgegen.

"Du isst am frühen Morgen Chips?" , frage ich unglaubwürdig.

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