Kapitel 56, Vertrauen

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Genau im richtigen Moment unterbricht uns ein lauter Pfiff. Ich schaue direkt zu Mr.Carter und dabei kann ich Harrys Blicke immer noch auf mir spüren. Ich versuche diese Blicke zu ignorieren und laufe der Gruppe hinterher. Sofort schließe ich mich meinen Freunden an.

"Was machen wir, ich habe nicht zuhören können." , murmele ich.

"Wir joggen erstmal zwei Runden und dann dürfen wir in Gruppen spielen." , antwortet Brooke.

Brooke und Lydia beschleunigen ihr Tempo, wobei Hanna und ich zurückbleiben.

"Ich hätte vielleicht doch nicht die Chicken Wings essen sollen." , beschwert sich Hanna.

Fragend schaue ich sie an. Sie zuckt nur mit ihren Schultern. Wer isst zum Frühstück bitte Chicken Wings? Ich werde Hanna genau so nie enträtseln können wie Harry. Die Sache mit dem Restaurant habe ich mittlerweile total vergessen. Seitdem habe ich sie jedoch auch nicht mehr mit Pamela gesehen, weshalb ich dieses Thema jetzt nicht ansprechen möchte. Mit Sicherheit war sie wegen Niall dort.

"Hanna an Katherine, sie müssen diese Reise leider alleine fortführen." , heuchelt sie.

Bevor ich etwas sagen kann, hält Hanna an und stützt ihre Hände auf ihren Knien ab. Wenige Schritte später halte ich auch an und jogge den kurzen Weg zu ihr zurück. Lachend ziehe ich sie am Arm wieder hoch.

"Na los, wir haben gerade mal eine halbe Runde geschafft." , grinse ich.

"Ich hab.." , sie macht eine Pause und schnappt nach Luft. Ich kann mir dabei ein Grinsen nicht verdrücken. Hanna ist wohl die Einzige, die schlechter in Sport ist als ich. "Seitenstechen." , fügt sie hinzu.

Sie schaut sich panisch um und dann dreht sie sich wieder grinsend zu mir.

"Mr.Carter schaut nicht hierher, ich bin auf der Bank." , flüstert sie.

Ehe ich etwas erwidern kann, ist sie schon aus meinem Blickfeld verschwunden. Seufzend schüttle ich den Kopf und setze meinen Lauf fort. Mir fällt auf, dass Wren,Niall und Louis sogar gemeinsam joggen. Ich drehe mich um und sehe, dass leider Lydia und Brooke viel weiter sind als ich, weshalb ich doch alleine joggen muss. Ich atme tief von der Nase ein und dann vom Mund wieder aus.

"Pamela hat mir etwas erzählt." , ertönt eine Stimme.

Ich drehe meinen Kopf nach rechts um Harrys Gesicht zu entdecken. Konzentriert schaut er nach vorne und schnell wende auch ich meinen Blick von ihm ab.

"Aber natürlich hat sie das." , lache ich. Ich verdrehe dabei meine Augen. Das war doch so vorhersehbar. Praktisch habe ich sie selber dazu gebracht, ihn zu fragen.

Ich kann sehen, wie sein Kopf sich zu mir dreht. Er muss wirklich schnell gelaufen sein, denn er ist bereits bei seiner zweiten Runde, während das noch meine erste ist. Hätten wir eine gescheite Freundschaft würde ich ihn für seine Sportlichkeit loben. Freundschaft.

"Was hat sie erzählt?" , frage ich belustigt.

"Du macht es wirklich mit Absicht, nicht wahr?" , lacht er.

Ich lache über seine Aussage. Ist es denn nicht bereits selbstverständlich, dass ich Pamela hasse und sie deshalb so gerne provoziere? Sein Blick haftet immer noch auf mir. Noch eine letzte Runde.

"Sie glaubt auch wirklich alles." , murmele ich grinsend.

"Ist ja nicht so, als wäre es gelogen." , lacht er.

Sofort dreht sich auch mein Kopf zu ihm. Er hat wieder dieses dämliche Grinsen aufgesetzt, welches mich total aus der Fassung bringt. Ich weiß ganz genau, dass er diese verdammte Nacht anspricht. Daran habe ich gar nicht gedacht als ich es Pamela vorgeworfen habe.

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