Kapitel 67, schlaflose Nacht

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Sein Arm ist locker um meinen Körper gelegt, so als würde er nur sicher gehen wollen, dass ich hier bin. Ich schmunzle über diese Vorstellung, auch wenn es nicht wirklich der Wahrheit entsprechen möchte. Womöglich hat er jede Nacht Pamela an seiner Seite und er ist es gewohnt so mit ihr zu schlafen. Dieser Gedanke allein reicht völlig aus, um meine Moral in den Keller zu befördern. Hoffentlich stellt er sich mich nicht als seine Pamela dar. Ich öffne ganz leicht mein linkes Auge um sicher zu gehen, dass Harry mich nicht erwischen kann. Als ich davon ausgehen kann, öffne ich sie ganz. Ich kann nichts erkennen, es ist zu dunkel in dem Raum. Die Vorhänge müssen zugezogen sein oder es gibt erst gar kein Fenster hier. Wo sind wir hier? Warum hat er mich ausgerechnet hierher gefahren und nicht nachhause? Fragen über Fragen, die nur Harry mir beantworten kann. Sein Atem ist regelmäßig aber ich bezweifle, dass er schläft. So schnell kann er doch nicht eingeschlafen sein,oder? Andererseits hatte auch er eine lange Nacht hinter sich und desweiteren ist er noch mit dem Auto gefahren. Warum also nicht? Schließlich hat nicht jeder solche Schlafprobleme wie ich. Am liebsten würde ich mich zu ihm umdrehen und ihm beim Schlafen zusehen, doch dann würde mein Spiel auffliegen und er wäre womöglich sauer, dass er mich hierher tragen musste.

"Du zappelst mir zu viel." , murmelt er.

Ich reiße meine Augen weit auf. Für einen Moment zögere ich mit meiner Antwort, weil ich nicht auffliegen wollte. Doch er weiß mit Sicherheit, dass ich ganz und gar nicht am Schlafen bin beziehungsweise überhaupt war. Ich verstehe nicht wie er es wieder geschafft hat mich durchzusehen, schließlich war es diesmal dunkel. Er kann nichts von meinem Gesicht ablesen.

"Du hast mich geweckt." , sage ich etwas leise und unsicher.

Mein Herz schlägt wie verrückt als er seinen Arm immer noch nicht von mir löst und sein Atem ständig gegen meinen Nacken stößt.

"Hm,wirklich?" , fragt er ruhig.

"Ja." , flüstere ich leise. Ich kann wohl unmöglich die Wahrheit jetzt sagen und mich blamieren.

"Entweder hast du ein Kurzzeitgedächtnis oder du hast vergessen als ich dir gesagt habe, dass ich es hasse von dir angelogen zu werden." , raunt er.

Ich könnte schwören, dass mein Herz einen Schlag ausgelassen hat. Ich schlucke viel zu laut und ich spüre, wie sich mein Bauch verkrampft. Ich hasse es von ihm beim lügen erwischt zu werden.

"Wie?" , frage ich nervös.

"Und wieder ein Anzeichen dafür, dass du ein Kurzzeitgedächtnis besitzt." , er lacht leise. "Ich werde es dir nicht verraten."

"Und wieso hast du dann so getan, als wüsstest du es nicht?" , frage ich irritiert. Er hätte sich die Mühe mich zu tragen sparen können. Ich suche nach einer sinnvollen Antwort, aber finde keine passende.

"Ich wollte wissen wie lange du dein Spiel treibst mich zu verarschen." , antwortet er.

Ich dachte er würde jetzt wütend werden, weil ich ihn angelogen habe, auch wenn es eigentlich eine Kleinigkeit war, doch das ist er nicht. Im Gegenteil, ich kann sein Lächeln in dem Moment wahrnehmen.

"Tut mir Leid." , lüge ich. Es tut mir ganz und gar nicht Leid, schließlich hat er es verdient und mich zu tragen ist sicherlich keine harte Strafe, also muss er sich dafür auch nicht beschweren. Und ich war immerhin wirklich fertig, er könnte mich als ein Gentleman schon ruhig tragen. Doch wir sprechen hier über Harry Styles, alles andere als ein Gentleman.

"Glaub ich dir nicht." , antwortet er lachend.

"Solltest du auch nicht." , erwidere ich.

Einen Moment lang herrscht eine angenehme Stille. Ich höre unsere Atemzüge. Es ist, als würde ich träumen. Hier mit ihm, in einem Bett,gekuschelt. Das kann alles doch nur ein Traum sein,oder? Es wäre immerhin nicht das erste Mal das ich von so etwas träumen würde. Um sicher zu gehen, dass das hier auch wirklich passiert, hebe ich vorsichtig meine Hand unter der Decke hervor und zwicke ihm seinen Handrücken. Augenblicklich zieht er seine Hand von meinem Bauch weg und stoßt ein Wimmern aus. Wow, es ist also wirklich die Realität.

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