Kapitel 10, der große Tag

214 10 0
                                    

Heute ist Samstag, das bedeutet viel Training und keine Schule. Nachdem ich auch noch schnell gefrühstückt habe, mache ich mich gleich auf den Weg zur Turnhalle.

...

Um punkt 07:45 Uhr komme ich an. Wie erwartet sind bereits Brooke, Lydia und paar Cheerleaderinnen da.

"Hey." , begrüße ich sie.

Die beiden umarmen mich.

"Mädels, kommt mal her." , ruft Brooke.

Die Gruppe von vier Cheerleaderinnen kommt auf uns zu.

"Das ist unser Team. Es fehlen noch drei, wir sind genau zehn." , erklärt mir Brooke.

Sie stellt mich der Gruppe vor und kurz darauf trifft auch der Rest ein, denen ich mich vorstelle.

"Und eins, zwei, drei, vier." , zählt Brooke.

Wir starten die Choreographie und zu meinem Pech stehe ich vorne. Bestimmt ist das für alle etwas gutes vorne zu stehen, aber für mich das total der Horror. Alle Blicke werden auf mich gerichtet sein was bedeutet, dass ich mir keine Fehler leisten darf. Nicht weil es mir dann peinlich wäre, sondern weil ich das Team nicht schlecht dastehen lassen möchte. Vor allem nicht nachdem was dieses blonde Mädchen gesagt hat.

"5 Minuten , 23 Sekunden." , informiert uns Brooke.

Die Choreographie dauert wirklich so lange? Es kommt mir gar nicht so lange vor. Ich staune über meine Ausdauer, die sich für meine Verhältnisse verbessert hat. Wir wiederholen die Choreographie gefühlte zehn Stunden, aber es macht mir nichts aus. Irgendwie macht es sogar Spaß.

Brooke gibt uns eine kurze Pause und wir setzen uns alle auf den Boden. Ich betrachte die ganzen Mädchen. Sie sehen ungelogen alle aus wie Models. Schließlich schaue ich an mir herunter und vergleiche mich ungewollt mit denen.

"Heute sind keine Fehler erlaubt, Mädels. Vor allem nicht gegen die Regis. Ihr alle wisst, dass Pamela meine größte Feindin ist. Ich werde ihr nicht den Sieg gönnen, verstanden?" , ihre Stimme verändert sich von ernst zu wütend.

"Pamela?" , flüstere ich zu Lydia.

"Die von gestern." , flüstert sie zurück.

So heißt Sie also. Pamela. Pamela. Pamela.

"Gut, bis jetzt lief alles ganz ordentlich. Aber es muss perfekt sein! Also hopp hopp."

Alle stehen ohne ein einziges Wort zu verlieren auf und die Choreographie beginnt von neu.

"Und eins und zwei und drei und vier."

...

Mittlerweile ist es schon 15:00 Uhr. Wir haben durchgehend geübt und es scheint alles perfekt zu laufen. Aber wann lief schon etwas perfekt in meinem Leben? Wieder schüttle ich meinen Kopf, meine allzu bekannte Geste, um den pessimistischen Gedanken loszuwerden. Heute wird alles perfekt laufen. Heute ist anders. Heute ist der große Tag.

...

Es ist wieder eine weitere Stunde vergangen. Ein lautes Seufzen unterbricht unsere Choreographie. Wir drehen uns alle um und erblicken Hanna.

"Ihr übt ernsthaft nicht seit 08:00 Uhr morgens?" , sie reißt ihre Augen auf und schlürft an einem Kaffee.

"Und ob wir das tun, Han. Heute ist ein großer Tag." , meint Lydia.

"Na welch ein Glück, dass ihr eine bezaubernde Freundin wie mich habt. Gott will mit mir angeben, egal um was es geht."

Ich lache über ihre arrogante Art und frage mich, was sie damit meinte. Kurze Zeit später tauchen drei Männer mit Tabletten auf ihren Händen auf. Auf jeder Tablette stehen Kaffeebecher. Ohne eine Sekunde zu verlieren, stürmen wir auf die Männer und jeder schnappt sich gleich zwei Becher. Hannas Lachen ist nicht zu überhören und innerlich bedanke ich mich bei ihr, während ich einen großen Schluck nehme.

Never TellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt