Kapitel 25, Entscheidung

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Sekundenlang starren wir uns an. Während ich jedoch ernst bleibe, grinst er nur. Augenverdrehend verschwinde ich hinter der Theke und komme wenig später mit einem Glas Cola zurück. Absichtlich stelle ich das Glas laut auf seinem Tisch ab. Grinsend führt er das Glas zu seinen Lippen und nimmt nur einen winzigen Schluck. Ich wende mich von seinen Blicken ab und gehe auf einen neuen Tisch zu.

"Katherine." , ruft eine Stimme.

Schwungvoll drehe ich mich zu der Stimme um. Chace sitzt grinsend an dem Tisch in der hinteren Ecke. Lächelnd gehe ich auf ihn zu.

"Hey Chace." , begrüße ich ihn mit einer Umarmung.

"Hey. Du arbeitest hier?" , fragt er lächelnd.

"Ja." , antworte ich.

"Das ist gut, ich liebe dieses Restaurant." , grinst er.

"Dann werde ich dir wohl oft servieren müssen." , grinse ich zurück. "Bist du alleine hier?"

"Mit meinem Vater. Er wird bestimmt gleich hier sein, wir wollten uns hier jedenfalls treffen." , er schaut aus dem Fenster und dann wieder zu mir.

"Oh, okay." , nicke ich. "Was kann ich dir bringen?" , ich hole mein kleines Heft zum notieren heraus.

"Ein Wasser, bitte. Ich will erst noch auf meinen Dad warten."

"Wie Sie wünschen, Sir." , necke ich ihn.

Ich verschwinde wieder hinter der Theke. Wenig später bin ich mit seinem Glas Wasser zurück. Er bedankt sich und dann gehe ich auch schon auf einen neuen Tisch zu. Während meiner Arbeit sehe ich öfter vom Blickwinkel, wie Harry jeden meiner Schritte aufmerksam mitverfolgt. Mein Verdacht, dass er mich verfolgt, bekräftigt sich. Was sollte er sonst hier tun? Oh Moment mal. Vielleicht wartet er auf Pamela?

"Haben sie mir zugehört?" , unterbricht mich eine Stimme.

Kopfschüttelnd schaue ich den Mann entschuldigend an. Erneut muss er mir seine Bestellung diktieren, weil ich gerade ganz woanders war. Um sicher zu gehen, dass Pamela nicht dort sitzt, muss ich meinen Blick öfter dorthin wenden. Bei jedem Blickkontakt drehe ich mich schnell weg, doch Harry starrt mich nur grinsend an. Ich glaube er macht das mit Absicht. Zum vierten Mal hebt sich seine Hand und weil ich heute ja alleine arbeiten muss, muss ich ihn ausgerechnet bedienen.

"Noch eine Cola." , sagt er.

Ich nicke seufzend. Es ist jetzt seine vierte Cola.

"Sammelst du die Gläser oder was?" , stöhne ich und zeige auf seine vollen Gläser.

Von allen drei Gläsern hat er nur einen Schluck genommen.

"Wurde dir nicht beigebracht, wie man mit Kunden umgeht?" , provoziert er mich.

Ich funkle ihn böse an und verschwinde dann zum gefühlten hundertsten Mal hinter der Theke. Absichtlich lege ich wieder laut das Glas auf dem Tisch ab. Er ist mit seinem Handy beschäftigt. Ist es Pamela? Wen kümmerts.

"Wartest du auf jemanden?" , frage ich neugierig.

Er hebt seinen Kopf. Erst schaut er mich fragend an, doch dann zucken seine Mundwinkel nach oben. Ich verschränke meine Arme vor der Brust und schaue ihn ebenfalls fragend an. Entweder bestellt er mit Absicht so viel, weil er weiß, dass das der einzige Weg ist mich rumzukommandieren, oder er wartet auf jemanden.

"Warum?" , grinst er.

"Warum antwortest du einfach nicht?" , stöhne ich.

"Warum tust du es nicht, wenn ich dich frage?" , er wackelt mit seinem Augenbrauen.

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