Kapitel 56

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Die warmen Sonnenstrahlen die durch das Fenster fielen, wärmten mich. Ich spürte wie Robin sich hinter mir umdrehte und seinen Arm um meine Hüfte legte. Zaghaft schlug ich die Augen auf. Ich war noch müde. Auf dem Nachttisch lag der silberne Ring. Er glänzte im Sonnenlicht. Bei dem Gedanken an den Antrag, musste ich lächeln. Ich konnte es noch immer nicht so recht fassen. Ich würde Robin heiraten. Er machte mich zur glücklichsten Frau der Welt. Vorsichtig, drehte ich mich zu ihm um. Er schlief noch tief und fest. Auch er war erschöpft von der Reise. Seine braunen Haare fielen ihm ins Gesicht. Sie waren lang geworden. Und der drei Tage Bart erst. Aber er war wunderschön, wie er da so lag und schlief. Ich kuschelte mich an ihn und schloss die Augen. Ich wollte diesen Moment und das Gefühl, welches mich dabei einnahm, festhalten.

Das nächste Mal, als ich aufwachte, war Robin bereits wach. Er hatte mich scheinbar beobachtet. „Wundervollen guten Morgen, meine Liebste. Ich hoffe, du hast gut geschlafen?" Er küsste meine Hand, welche er in seiner gehalten hatte. „Neben dir, wie auf Wolken." Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich möchte noch gar nicht aufstehen. Es ist viel zu schön, mit dir hier." Ich nickte. „Naja, aber so eine Hochzeit plant sich ja auch nicht von selbst, oder?" Er zog eine Augenbraue hoch. „Willst du heute schon anfangen?" Ich setzte einen möglichst schockierten Gesichtsausdruck auf. „Natürlich! Ich kann es gar nicht erwarten deine Frau zu werden!" Er zog mich lachend in seine Arme. „Ich auch nicht, aber als Erstes müssen wir mal überlegen, wo und wann wir heiraten wollen." Da hatte Robin natürlich Recht. Wie jedes Mädchen auch, macht man sich ja nun schon so seine Gedanken. Als kleines Mädchen, träumt man ja von der Traumhochzeit schlechthin, in einer wundervollen Kulisse. „Ich wollte immer in einem Schoss heiraten. Ja ich weiß,, kitschig und vorhersehbar, aber träumen darf man ja noch." Robin grinste breit. „Lass mich raten, mit weißer Hochzeitskutsche und bodenlanger Schleppe zu deinem Kleid? So richtig wie eine Prinzessin?" Okay, wenn er das so sagte, klang das wirklich etwas kitschig und auch ein bisschen kindisch, aber Hey! Ich war höchstens 8, als ich mir das ausdachte. „Ich lass mir was Schönes einfallen. Aber jetzt gehe ich erstmal zum Bäcker und hole uns frische Brötchen. Du willst ja bestimmt nicht, dass dein zukünftiger Mann, vor der Hochzeit verhungert, oder?" Ich boxte ihn lachend in den Bauch. „So schnell verhungerst du schon nicht!" Er tat etwas schockiert. „Hast du etwa gerade gesagt, dass ich dick bin?" Über das gespielt, empörte Gesicht, musste ich noch mehr lachen. „Naja...." Ehe ich mich versah, hatte sich Robin auf mich geworfen und hielt meine Hände über meinem Kopf fest. „Muss ich mir das gefallen lassen?" Er hatte sein Gesicht inzwischen ganz nah an meines geneigt und ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Wange spüren. Ich hob meinen kopf und legte meine Lippen auf seine.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis wir Beide uns endlich aufrafften und das Bett verließen. Wir frühstückten gemeinsam, bevor wir beschlossen heute zusammen schwimmen zu fahren. Während Robin das Geschirr in die Spülmaschine räumte, machte ich mich daran, Handtücher und meinen Bikini in eine große Tasche zu schmeißen. Ich hatte keine Ahnung, wo Robin seine Badehose hingelegt hatte. „Können wir los?" Robin hatte sich bereits komplett angezogen, als er ins Schlafzimmer trat. „Naja, ich hab alles, aber wenn du nicht nackt schwimmen gehen möchtest, solltest du mir vielleicht verraten, wo du deine Badehose gelassen hast." Er runzelte kurz die Stirn ehe er an den Schrank heran trat und darin herumwühlte. Ich zog mir in der Zwischenzeit meine Schuhe und eine Jacke an. Als ich wieder ins Schlafzimmer ging, lagen bereits einige der Klamotten auf dem Boden. „Und gefunden?" Er steckte beinahe komplett im Schrank. „Plötzlich machte er einen Schritt zurück und wedelte mir, mit etwas vor der Nase herum. „Hah!" Er grinste breit. „Gut, dann musst du wohl doch nicht nackt baden. Schade eigentlich...." Er stopfte die Hose mit in die Tasche. „War mir fast klar, dass dir das gefallen hätte. Dabei kannst du das doch jeden Tag haben." Er machte einen Schritt auf mich zu und sah mir tief in die Augen. „Mhm, wir könnten auch einfach zuhause bleiben und..." Ich legte ihm meinen Zeigefinger auf die Lippen. „Ich glaube so eine Runde zu schwimmen, würde dir gar nicht so schlecht bekommen." Ich tippte auf seinen Bauch und drehte mich um. „Hey!" Er klang gespielt empört. „Los, komm jetzt." Ich schnappte mir die Tasche und ging die Treppen hinab. Robin verschloss die Wohnungstür und folgte mir nach draußen. 

Von Jetzt anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt