Von Jetzt an

Kapitel 42

Einige Monate später....

„Bist du sicher, dass du das Shirt zuhause auch eingepackt hast?" Robin wühlte wie ein wahnsinniger in der Reisetasche. „Jaa, natürlich!" Ich legte meine Haarbürste beiseite und griff in die Tasche. „Ahh, da ist es ja." Ich hielt ihm sein Lieblingsshirt vor die Nase. „Was würde ich nur ohne dich machen?" Ich schüttelte lachend den Kopf, während ich wieder anfing meine braunen Haare zu bürsten. Robin streifte sich das gefundene Shirt über und wandte sich wieder an mich. „Freust du dich schon auf den Junggesellinnenabschied?" Ich nickte, mehr ging gerade nicht, da ich eine Haarklammer mit den Lippen festhielt, während ich eine andere versuchte dazu zu bekommen, meine Haare an ihrem Platz zu halten. Wir waren gestern in Hannover angekommen. Morgen würde die Hochzeit von Janina und Fabian stattfinden. Heute Abend war Junggesellenabschied bzw. Jungesellinnenabschied. Zum Glück verstand sich Robin super mit Fabian und seinen Kumpels. Gestern auf dem Polterabend, hatten wir bereits einige von ihnen kennen gelernt. Für mich war gestern ein toller Abend gewesen, da ich auch einige meiner alten Schulfreunde und Klassenkameraden wieder gesehen hatte. Ich hatte mich viel und lange mit allen unterhalten. Einige hatten bereits von meinem „Werdegang" gehört, weshalb ich einige Male erklären musste, wie ich Robin kennen gelernt hatte.

Nachdem wir uns fertig gemacht hatten, verließen wir das Hotel und stiegen in die Straßenbahn, die uns zur Wohnung von Janina und Fabian brachte. Dort herrschte bereits reges Treiben, da sich alle dort treffen würden, um dann in zwei Gruppen ihrer Wege zu gehen. Als alle eingetroffen waren, verabschiedete ich mich von Robin. Die Männer zogen als erstes von dannen, wohingegen wir Mädels uns zuerst eine Flasche Sekt gönnten. Anschließend machten wir uns auf, um in einem angesagten Club ein bisschen zu feiern.

Ruck zuck hatte sich die ganze Truppe auf der Tanzfläche eingefunden. Ich tanzte gerade zusammen mit Janina, als ein blonder Typ neben mir auftauchte. Ich versuchte zu ignorieren, dass er mich antanzte, allerdings wurde er so aufdringlich, dass Janina und ich schlussendlich an die Bar flüchteten. Wir bestellten uns einen Sekt und begannen über die morgige Hochzeit zu plaudern. „Bist du schon aufgeregt?" Sie nickte, während sie an ihrem Sekt nippte. „Ich bin mir sicher, du wirst die absolut schönste Braut die sich Fabian nur wünschen kann." Bevor ich noch etwas sagen konnte, wurde ich von jemandem angetippt. Gut gelaunt drehte ich mich um. Neben mir auf dem Barhocker, hatte sich der Blonde von der Tanzfläche niedergelassen. „Hey, schöne Frau. Du warst eben auf der Tanzfläche so schnell weg. Ich bin Tom. Und du?" Besagter Tom hatte grüne Augen, die mich förmlich durchbohrten und war mindestens einen Kopf größer als ich. „Lilian." Er grinste breit. „Freut mich. Darf ich dir einen Drink ausgeben?" Ich hielt mein Sektglas hoch. „Ich hab schon, aber danke." Er setzte einen beleidigten Blick auf. „Ach verdammt. Ich nehme an, du willst mir auch nicht zufällig deine Handynummer geben Lilian?" Bevor ich etwas erwiedern konnte, legte Janina ihren Arm um mich und antwortete. „Hör mal, du magst ja ganz nett sein, aber die hübsche Lady hier hat schon einen Freund. Also ich würde mal sagen, vergeben Liebesmüh." Er zuckte die Schultern. „Schade, naja da lässt sich wohl nichts machen." Er erhob sich und verschwand zwischen den tanzenden Menschen. „Also wenn du nicht schon in festen Händen wärst, dann hätte ich dich ja jetzt verkuppelt. Sag mal wenn Robin dir einen Antrag machen würde, würdest du dann ja sagen?" Janina war schon merklich angetrunken, denn sie begann so langsam zu reden wie ein Wasserfall. „Ja, definitiv. Ich liebe ihn!" Wenn ich mir bei einer Sache absolut sicher war, dann dabei, dass ich Robin liebte und mein restliches Leben mit ihm verbringen wollte. „Dann sollte ich ihm wohl morgen mal einen Wink mit dem Zaunpfahl verpassen." Ich war mir relativ sicher, dass sie sich daran morgen wohl nicht mehr erinnern würde. Wir leerten unsere Gläser und gingen zurück auf die Tanzfläche.