Kapitel 23

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„Bist du soweit?" Ich griff gerade nach meiner Handtasche. „Ja, Sekunde noch. Ich möchte schließlich nicht aussehen als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. Erster Eindruck und so." Robin stand auf dem Flur. Er trug eine einfach Jeans und ein graues Shirt. Man sah das gut aus. „Jetzt siehst du eher aus als hättest du gerade ein riesiges Stück Schokolade vor der Nase, was dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt." Ich boxte ihn spielerisch in die Rippen, bevor wir lachend die Wohnung verließen.

Die Autofahrt über witzelten wir herum, dass half um meine Nervosität etwas in Zaum zu halten. Ich hatte noch immer ein wenig Bedenken, ob ich so einen guten Eindruck machen würde. Allerdings blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen. Mittlerweile waren wir vor dem Haus angekommen, in dem seine Mutter wohnte. Robin parkte das Auto und wir steigen aus.

„Bereit?" Er sah mich fragend an. Ich nickte und griff nach seiner Hand. Robin klingelte und es dauerte nicht lange, bis uns die Tür geöffnet wurde. Eine blonde Frau stand breit Lächelnd in der Tür. „Hallo, ihr beiden. Schön das ihr da seid. Kommt rein." Wir traten uns die Füße ab und folgten ihr in einen kleinen Flur. „Hallo, Mama." Robin umarmte sie zur Begrüßung. Anschließend machte er mir Platz. Seine Mutter lächelte freundlich und nahm mich ohne ein Zögern in den Arm. „Du musst Lilian sein. Schön dich endlich mal kennen zu lernen. Ich bin Sabine." Nachdem sie mich aus der Umarmung entlassen hatte, bedeutete sie uns, ihr ins Wohnzimmer zu folgen. „Und ich möchte nicht gesiezt werden. Schließlich bist du vielleicht meine zukünftige Schwiegertochter." Ich musste ein wenig lachen. Sie war wirklich sympathisch. Auch Robin grinste.

Nachdem wir auf dem Sofa platz genommen hatten, schenkte Sabine uns Kaffee ein und drückte mir einen Teller mit selbstgebackenem Kuchen in die Hand. Ich kostete ein Stück und musste sagen, es schmeckte himmlisch! „Erzählt doch mal, wie habt ihr euch kennen gelernt?" Ich hatte noch Kuchen im Mund und wollte nicht mit vollem Mund reden, also warf ich Robin einen Blick zu. „Naja, also das erste Mal begegnet sind wir uns im Einsatz, oder?" Ich nickte. Der Gedanke daran, wie unsympathisch ich ihn gefunden hatte, brachte mich zum schmunzeln. Robin erzählte, wie wir geholfen hatten Paul und Hannah zu verkuppeln und so selber zusammengefunden hatten. „Du bist wirklich ein bildhübsches Mädchen. Ich hoffe ich kann dich noch etwas näher kennen lernen." Ich schenkte ihr ein freundliches Lächeln. Völlig unvermittelt sprang mir plötzlich eine Katze auf den Schoß. „Skip! Setz ihn einfach wieder runter, wenn er dich stört. Das mit dem Benehmen war auch schon mal besser." Der rotgetigerte Kater maunzte, bis ich begann ihn unterm Kinn zu kraulen. „Schon in Ordnung. Ich mag Tiere." Robin strich dem Kater ebenfalls, über das weiche Fell. „Hast du Hobbys Lilian?" Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe früher Gitarre gespielt und bin geritten, aber momentan hat sich noch nicht die Gelegenheit ergeben. Dem weiter nachzugehen." „Du hast Gitarre gespielt? Das wusste ich ja auch noch nicht." Ich grinste Robin an. „Ich erfahre jeden Tag etwas Neues über dich." „Genau das ist doch das Spannende an einer Beziehung. Eine Frau braucht ihre Geheimnisse, ihr Männer müsst ja schließlich nicht alles wissen."

Wir hatten uns einige Zeit unterhalten, bis wir uns gegen Abend auf den Weg nach Hause machten. Ich war definitiv positiv überrascht von den Ereignissen des Tages. Seine Mutter war wirklich nett und hatte mich toll aufgenommen. Vor dem Fenster flog das leuchtende Köln vorbei, während Robin das Auto sicher nach Hause navigierte. „Meine Mutter mag dich." „Meinst du wirklich?" Er lachte. „Ja, natürlich. Ich hatte auch den Eindruck, dass ihr euch gut verstanden habt." Ich nickte. „Ja, das haben wir. Sie ist wirklich sehr nett." Robin parkte das Auto und wir betraten das Haus. „Ich bin froh, dass du sie magst. Schließlich seit ihr mir beide sehr wichtig." Ich bedachte ihn mit einem Lächeln und machte mich auf den Weg ins Bad. Ich war mittlerweile schrecklich müde und wollte nur noch schlafen. Ich putze Zähne, zog mich um und kuschelte mich in das große Bett. Robin schloss mich in seine Arme und es dauerte nicht lange bis wir beide eingeschlafen waren. 

Von Jetzt anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt