Kapitel 35

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Die nächsten Tage musste Robin leider wieder arbeiten. Um mir die Zeit zu vertreiben, hatte ich mich mit Hannah zum Frühstücken verabredet. Paul musste ebenfalls arbeiten. Pünktlich um neun Uhr stand Hannah vor meiner Tür. Sie hatte Brötchen mitgebracht. Ich bat sie herein und wir setzten uns an den Küchentisch. Ich schenkte ihr Kaffee ein und wir begannen zu frühstücken. Während des Essens unterhielten wir uns darüber, wie wir unsere Weihnachtsfeiertage verbracht hatten. „Und wie ist das Armband angekommen?" Ich kaute zu Ende, bevor ich antwortete. „Sehr gut. Robin hat sich sehr gefreut. Schau mal was er mir geschenkt hat." Ich hielt ihr die Kette hin, damit sie diese näher betrachten konnte. „Wow. Die sieht wirklich toll aus." Sie gab mir die Kette wieder. Hannah berichtete mir, dass Paul sich ebenfalls sehr über sein Geschenk gefreut hatte. „Ich muss dir auch noch was erzählen. Paul hat... naja." Es machte mich ein wenig stutzig und natürlich neugierig, dass sie scheinbar nicht so recht wusste, wie sie es mir erzählen sollte. Ich sah sie fragend an. „Er hat mir einen Heiratsantrag gemacht. Wir sind verlobt." Ich wusste im ersten Moment nicht was ich sagen sollte. Das war eine riesige Überraschung für mich. „Das sind tolle Neuigkeiten. Glückwunsch euch beiden." Ich freute mich wirklich sehr für sie und Paul. „Hat er dir einen Ring geschenkt?" Sie nickte. „Na klar. Alles wie es im Buche steht." Wir mussten lachen. Sie hielt mir ihre Hand hin, damit ich mir ihren Ring ansehen konnte, während sie mir von dem Antrag erzählte. „Wir haben Weihnachten bei uns zuhause gefeiert, nur wir zwei. Ich hatte leider noch Dienst bis abends und als ich nach hause kam, hatte Paul bereits ein komplettes Essen aufgetischt. Es war richtig romantisch mit Kerzen, Rosen und allem drum und dran. Nach dem Essen hat er mir dann plötzlich den Antrag gemacht. Ich hab da überhaupt nicht mit gerechnet, aber natürlich hab ich sofort ja gesagt." Der Ring den Paul ihr geschenkt hatte, war wirklich schön. Er war silbern und mit einem weißen Stein besetzt. Allerdings konnte ich nicht sagen, was das für ein Stein war. Ich hatte leider kaum Ahnung von Schmuck. „Der sieht wirklich toll aus. Ich freu mich total für euch beide. Habt ihr schon einen Termin für die Hochzeit ausgesucht?" Sie schüttelte den Kopf. „Nein, wir wollen aber wohl im Sommer heiraten. Mhm... Lil? Ich hab auch noch eine Bitte an dich." Mein fragender Gesichtsausdruck brachte sie zum schmunzeln. „Ich möchte dich als meine Trauzeugin." Da musste ich nicht lange überlegen. „Natürlich werde ich deine Trauzeugin, wenn du das willst." Das verstand sich doch von selbst, dass ich ihr diesen Gefallen tat. „Hat Paul es schon Robin erzählt?" Sie zuckte die Schultern. „Ich glaube nicht, aber wenn ich mich nicht irre, haben die Beiden heute zusammen Dienst, also denke ich mal, dass er es Robin heute sagen wird." Ich war ein wenig gespannt wie Robin reagieren würde, wenn sein bester Freund ihm erzählte, dass er jetzt verlobt war. „Paul will ihn auch fragen, ob er sein Trauzeuge wird. Ist doch irgendwie schön, wenn ihr beide unsere Trauzeugen werdet. Schließlich sind wir ja erst durch euch zusammen gekommen." Da hatte sie Recht, allerdings war es ja auch andersherum nicht anders gewesen. Ohne Hannah und Paul hätten Robin und ich wahrscheinlich nie zusammen gefunden. Dafür konnte ich den Beiden wirklich dankbar sein. 

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