Der nächste Morgen begann früh. Ich hatte tierischen Muskelkater, aber ich freute mich auf das Ski fahren. Am Frühstückstisch herrschte eine ausgelassene Stimmung. Robin und sein Bruder diskutierten darüber was es an Weihnachten zu Essen geben sollte. Ich unterhielt mich mit Rebecca, während die Mädchen still ihre Brötchen aßen. Ich verstand mich prima mit Rebecca und Finn, aber die beiden Mädchen hatten noch nicht ein Wort mit mir geredet. Immerhin hatten sie sich ab und an zu einem Lächeln durch gerungen.
Nach dem Frühstück verschwanden alle in ihre Zimmer, um sich für den heutigen Tag fertig zu machen. Es herrschte herrliches Wetter und ich freute mich wahnsinnig darauf die Piste unsicher zu machen. Ich fühlte mich auf den Skiern bereits so wohl, als würde ich bereits mein ganzes leben Ski fahren. Unser Weg führte uns wieder zum Lift. Oben angekommen, hatten wir einen herrlichen Blick auf das Tal und die schneebedeckten Berge. Ich war noch nie zuvor in den Bergen gewesen, weshalb mich dieser Anblick wohl mehr faszinierte, als die Anderen. Auf der Piste herrschte bereits ein riesiges Treiben. Unmengen an Ski-Fahrern und Snowboardern, jeden Alters, tummelten sich auf dem Weg nach unten ins Tal. Wir hatten schon einige Meter zurückgelegt, als ich plötzlich das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Ich war im Schneeflug eine Kurve gefahren und mir dabei dummerweise selbst auf die Skier getreten. Tja, und dann saß ich da, schräg am Hang im Schnee. Glücklicherweise war Robin gleich zur Stelle und half mir wieder aufzustehen. Allerdings war es gar nicht so einfach, mit den Skiern an den Füßen wieder hochzukommen, ohne erneut auszurutschen und wieder hinzufallen. Als ich schließlich wieder auf meinen Füßen stand, gab ich Robin einen Kuss als Dank, dass er mir aufgeholfen hatte. „Ich kann dich ja nicht hier liegen lassen." Er küsste mich erneut. Wir vernahmen ein Räuspern hinter uns. „Vielleicht solltet ihr euch lieber ein Zimmer nehmen." Robin grinste seinen Bruder schelmisch an, ehe er mich an die Hand nahm und wir uns unseren Weg den Berg hinab bahnten. Unten angekommen, beschlossen wir eine kleine Pause einzulegen. Robin hatte sich neben mich gestellt während Rebecca etwas an Amelies Skiern verstellte. Selina kam zu uns und tickte mich an. Ich ging etwas in die Hocke, um nicht so von oben auf sie herab blicken zu müssen. Robin hielt meine Skier, andernfalls, wäre ich wahrscheinlich umgefallen und ich wollte mir den Schnee nicht schon wieder von Nahem angucken. „Darf ich die nächste Runde mit dir runter fahren?" Ich nickte. Ich war etwas überrascht, aber ich freute mich natürlich darüber.
Gesagt, getan. Auf der nächsten Abfahrt, hielt sich Selina dicht neben mir und stellenweise hielt sie sich auch an mir fest. Dieses Mal fuhren wir nicht ganz bis unten, sondern stoppten bei einem Restaurant. Es war bereits halb eins und alle hatten Hunger. Wir suchten uns einen Tisch und bestellten. Diesmal hatte Selina sich direkt neben mich gesetzt und erzählte mir von der Schule. „...und dann hab ich einen Stern bekommen, weil ich alles richtig hatte." Sie lächelte mich breit an. Es war wirklich niedlich. „Das ist ja super. Du bist ja scheinbar eine sehr gute Schülerin. Gehst du gerne zur Schule?" Sie nickte. Gerade wurde unser Essen gebracht. Aber bevor Selina begann zu essen, beugte sie sich zu mir herüber. „Ich finds toll, dass du jetzt meine Tante bist." Dieser Satz brachte mich richtig zum Strahlen. Robin warf mir einen fragenden Blick zu, aber ich bedeutete ihm, dass ich es ihm später erklären würde. Der Kellner stellte mein Schnitzel vor mich und ich stürzte mich begierig darauf. Man machte Ski fahren hungrig.

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Von Jetzt an
FanfictionLilian versucht sich in Köln ein neues Leben aufzubauen, fern von ihrer Vergangenheit. Dort lernt sie Robin Sturm kennen. Ob aus den beiden was wird? (Robin Sturm/OC)