Kapitel 41

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Den nächsten Freitag war ich mit Rebecca und Selina verabredet. Sie wollten mich abholen um zu unserer ersten gemeinsamen Reitstunde zu fahren. Ich zog mir meine neue Reithose und ein älteres T-Shirt über. Ich entschied mich meine alten Turnschuhe anzuziehen, für ein oder zwei Probestunden genügten die völlig. Als Letztes schnappte ich mir noch meine Reitkappe sowie meine Handtasche und machte mich auf den Weg nach unten. Als ich aus der Haustür trat, stand das Auto von Rebecca bereits vor dem Haus. Ich setzte mich zu den Beiden und wir fuhren los.

Als wir am Stall ankamen erzählte mir Selina schon ganz aufgeregt, wie sehr sie sich auf heute gefreut hatte. Wir wurden sofort vom Geruch der Pferde empfangen. Die Reithalle mit dem Reiterstübchen befand sich direkt am Stall. Dort trafen wir auf die Reitkehrerein. Sie stellte sich uns als Steffi vor. Unsere Pferde standen bereits in der Halle. Ich sollte auf einem großen Fuchs reiten, während Selina ein kleines weißes Pony bekommen würde. Selina und ich setzten unsere Kappen auf und stiegen auf die Pferde. Ich erklärte Steffi, dass ich bereits reiten konnte, nur eine sehr lange Pause hinter mir hatte. Sie war einverstanden damit, dass ich im hinteren Teil der Halle ein paar Runden drehte, während sie Selina an die Longe nahm. Es war ungewohnt wieder auf einem Pferd zu sitzen, aber ich genoss es auch. Der Wallach auf dem ich saß, war wirklich brav wie ein Lamm. Ich drehte meine Runden im Schritt während Selina auf ihrem Pony erste Übungen machte, um das Gleichgewicht zu schulen. Ich wandte meinen Blick wieder ab und nahm die Zügel auf. Vorsichtig legte ich meine Unterschenkel an den Bauch des Pferdes, bis es in einen gleichmäßigen Trab fiel. Ich ritt einige Kreise, ehe ich das Pferd wieder bremste. Steffi wandte sich an mich. „Wenn du willst kannst du auch eine Runde galoppieren. Selina und ich machen eine kleine Pause, dann kannst du die ganze Halle nutzen." Ich nickte und Steffi führte Selina auf ihrem Pony in die Mitte der Halle, damit ich platz hatte. Ich rückte mich noch einmal im Sattel zurecht, ehe ich das Pferd erneut antrabte. Nach einigen Schritten, nahm ich das äußere Bein ein wenig zurück und das Pferd fiel in einen schwungvollen Galopp. Oh Gott, wie hatte ich das vermisst. Ich lenkte das Pferd durch die Halle und genoss einfach den Augenblick. Nach einigen Runden musste ich das Pferd allerdings wieder durchparieren. Ich konnte nicht anders als breit zu grinsen. „Das sah schon sehr gut aus dafür, dass du lange nicht auf einem Pferd gesessen hast." Und es hatte sich mindestens genauso gut angefühlt. Ich ließ die Zügel lang. Selina drehte ebenfalls noch einige Runden, ehe die Stunden vorbei war.

Wir führten die Pferde zurück in den Stall wo wir ihnen die Sättel abnahmen und sie in ihre Boxen brachten. Vorher hatte ich Selina noch gezeigt, wie man die Hufe auskratzte. Wir machten auch noch einen Termin für die nächste Reitstunde aus, ehe wir nach Hause aufbrachen.

Völlig verschwitzt und nach Pferd riechend, aber glücklich kam ich nach Hause. Robin hatte es sich bereits auf der Couch gemütlich gemacht, als ich die Wohnung betrat. „Hey Schatz. Wie war's?" Ich glaube mein breites Grinsen sagte alles. „Toll. Ich erzähle dir gleich noch alles, aber jetzt gehe ich erstmal duschen." Ich meinte ein, „Ist auch besser so", aus dem Wohnzimmer gehört zu haben, was mich zum lachen brachte.


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