Als ich aufwachte war es bereits halb zehn. Ich sprang aus dem Bett und verschwand erstmal im Bad. Ich musste heute Nachmittag arbeiten. Bis dahin hatte ich allerdings noch ein paar Dinge aufzuräumen. Nachdem ich eine Kleinigkeit gefrühstückt hatte, machte ich mich an die Arbeit. Als ich gerade fertig war, summte mein Handy. Ich öffnete die Nachricht, die ich bekommen hatte. Sie war von Paul. Er erkundigte sich, ob wir gut nach Hause gekommen waren. Ich tippte eine Antwort, legte das Handy beiseite und begann mich für die Arbeit fertig zu machen. Ich würde erst gegen Abend wieder nach Hause kommen. Der Weg zur Arbeit verlief, glücklicherweise ruhig und ich hatte zwischendurch Zeit mit Paul zu schreiben. Leider, musste ich das Handy auf der Arbeit in meinem Spind lassen. Aber ich langweilte mich keinesfalls. Es war der Teufel los. Emily und ich kamen mit der Arbeit kaum noch hinterher. Gegen Abend wurden die Leute immer schwieriger. Jugendliche kamen und wollten Alkohol. Wir wimmelten sie ab. Bereits Betrunkene stolperten durch die Gänge. Nachdem wir endlich den letzten Kunden aus dem Laden geschoben hatten und diesen schließen konnten, hatte ich die Möglichkeit auf mein Handy zu schauen. Leider wurde ich enttäuscht. Paul hatte mir nichts mehr geantwortet. Ich schnappte mir meine Sachen, verabschiedete mich von Emily und machte mich auf den Heimweg.
Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Paul hatte sich nicht wieder bei mir gemeldet und Hannah hatte auch keine Zeit. Sie musste jeden Tag arbeiten. Ich schob, nach wie vor, Doppelschichten. Allerdings hatten diese auch etwas Gutes. Ich hatte bereits genug Geld angespart um mir einen Kleiderschrank kaufen zu können. Dann musste ich meine Klamotten nicht länger in der Reisetasche lagern. Hannah war so nett gewesen mir anzubieten ihre Waschmaschine zu benutzen. Denn solche großen Anschaffungen konnte ich einfach nicht machen, mit dem Job. Sie hatte mir mittlerweile auch mit meiner Bewerbung geholfen. Ich musste lediglich noch meine Zeugnisse kopieren und die Bewerbung ausdrucken gehen. Dann konnte ich diese abschicken. Eigentlich hatte ich nichts gegen den Job im Kiosk, aber ich brauchte dringend einen Job in dem ich genügend Geld verdiente, um davon auch leben zu können. Ich hätte, damals nach der Schule, eine Ausbildung machen sollen, so wie ich es beabsichtigt hatte. Leider kommt es ja meistens anders als man denkt. So auch bei mir. Ich hatte mich in den letzten Wochen meines Abschlussjahres verliebt und war ohne es zu bemerken, total unter seine Fuchtel geraten. Am Schluss hatte er dafür gesorgt, dass ich weder Kontakt zu meiner Familie noch zu meinen Freunden hatte. Er hatte bestimmt, ob und wann, ich das Haus verließ und hatte mich geschlagen, wenn ich mich ihm widersetzt hatte. Ich schüttelte den Kopf, um die aufkeimenden Erinnerungen zu verscheuchen. Heute hatte ich mich mit Hannah verabredet, wir wollten uns abends bei ihr treffen. Wieder mussten wir beide zuerst arbeiten, aber scheinbar hatte sie mir etwas Wichtiges zu erzählen, denn sie hatte nicht locker lassen wollen.
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Von Jetzt an
FanfictionLilian versucht sich in Köln ein neues Leben aufzubauen, fern von ihrer Vergangenheit. Dort lernt sie Robin Sturm kennen. Ob aus den beiden was wird? (Robin Sturm/OC)