Als ich aufwachte war es hell. Ich lag in einem sauberen, weichen Bett. Ich war im Krankenhaus. Ich versuchte mich zu bewegen, aber meine Arme und meine Beine brannten. Vorsichtig setzte ich mich ein bisschen auf. Ich hatte ein Einzelzimmer. Neben dem Bett saß Robin. Er hatte seinen Kopf auf meine Matratze gelegt und schlief. Er sah so friedlich aus. So wunderschön. Vorsichtig hob ich meine Hand und strich ihm über den Kopf. Seine Haare waren total verstrubbelt. Aber das störte mich nicht. Ich wollte gar nicht wissen wie ich aussehen musste. Ich merkte wie Robin aufwachte. Er sah noch ziemlich verschlafen aus, als er sich von meinem Bett erhob. Er streckte sich ehe sein Blick auf mich viel. „Du bist ja schon wach. Warum hast du mich denn nicht geweckt?" „Nicht lange. Du sahst so friedlich aus. Ich wollte dir die Ruhe gönnen." Er kam wieder an das Bett. „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht." Ich nickte. „Ich hatte so Angst." „Ich auch." Mir kamen schon wieder die Tränen. „Aber nicht um mich. Ich hatte Angst, dass ich dich vielleicht nie wieder sehen könnte. Ich liebe dich, Robin." Er setzte sich zu mir auf das Bett und nahm meine Hand. „Ich liebe dich auch, Lilian. Die letzten Tage waren die schlimmsten meines Lebens. Nicht zu wissen wo du bist und ob..." Er stockte. „Ob du noch lebst. Das hat mich so fertig gemacht." Vorsichtig legte er sich neben mich. „Ich bin so froh dich wieder zu haben." Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und legte meinen Arm so gut es ging um ihn. „Ich auch, glaub mir." Wir lagen einige Zeit so da und ich war mir nicht sicher ob Robin nicht eingeschlafen war. „Wie...Wie habt ihr herausgefunden wo ich war?" Es dauerte ein wenig, bevor er mir antwortete. „Du warst nicht bei mir. Ich hab mir Sorgen gemacht und bin zu dir gefahren, da warst du aber auch nicht und Hannah wusste auch nicht wo du warst. Ich war auch bei deiner Chefin, aber sie hat mir gesagt, dass du ganz normal gegangen bist. Ich habe den Kollegen von deinem Ex erzählt und sie haben sofort angefangen zu suchen. Drei Tage hat es gedauert, bis wir eine Spur hatten. Ich wollte dich eigentlich selber da rausholen, aber ich durfte nicht. Eigentlich sollte ich auch Zuhause auf Neuigkeiten warten. Wahrscheinlich wollten sie verhindern, dass ich enttäuscht bin, wenn du nicht da gewesen wärst. Aber Hannah war genauso gespannt wie ich und dann sind wir hinterher gefahren. Ich weiß gar nicht was ich gemacht hätte, wenn wir dich nicht gefunden hätten. Dieser Mistkerl gehört eingesperrt." „Sh. Denk nicht daran. Ihr habt mich ja gefunden. Was passiert jetzt mit ihm?" Robin zuckte mit den Schultern. „Wir ermitteln gegen ihn. Erstmal bleibt er in Untersuchungshaft, bis zum Prozess. Sobald es dir wieder besser geht wirst du gegen ihn aussagen müssen." Ich nickte." Muss ich ihm noch einmal gegenüber treten?" Ich wollte ihn am liebsten nie wieder sehen. Aber das hatte beim letzten Mal ja auch nicht so toll geklappt. „Ja, wenn es zu einem Prozess kommt und glaube mir das wird es, dann wirst du ihn noch einmal sehen müssen. Danach aber nie wieder, dass verspreche ich dir." Ich wollte mich etwas drehen, stieß mir dabei meinen Arm leicht an. „Au." Robin sah mich fragend an. „Ich bin nur etwas dagegen gekommen." „Ich habe mit dem Arzt gesprochen. Deine Arme sehen zwar schlimm aus, aber er meint mit etwas Glück bleiben noch nicht einmal Narben." Ich wollte gar nicht wissen wie schlimm meine Arme aussahen. Das würde ich wahrscheinlich noch früh genug zu sehen bekommen. Ich hoffte inständig, dass der Arzt recht hatte und wirklich kaum oder keine Narben blieben. „Weißt du wie lange ich noch hier bleiben muss?" Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht genau, aber ich schätze mal ein paar Tage, bis sie sicher sind, dass es dir soweit gut geht." Dann musste ich mich wohl damit abfinden, dass ich hier nicht so schnell rauskommen würde wie ich mir das wünschte.

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Von Jetzt an
FanfictionLilian versucht sich in Köln ein neues Leben aufzubauen, fern von ihrer Vergangenheit. Dort lernt sie Robin Sturm kennen. Ob aus den beiden was wird? (Robin Sturm/OC)