Kapitel 46.1

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich irgendwie leer. Ich war gestern Abend mit Lisa nach hause gefahren, da es bei Janina und Fabian doch noch länger gedauert hatte und ich einfach nur in mein Bett wollte. Ich hatte es mit Mühe noch geschafft mich auszuziehen und ins Bett zu legen. Es hatte nicht lange gedauert, bis ich eingeschlafen war. Ich merkte, dass ich auf Robins Seite des Bettes lag. Ich vermisste ihn irgendwie, auch wenn ich ja gesagt hatte, dass ich etwas Abstand brauchte. Innerlich hoffte ich, dass sich die Ganze Sache aufklären würde und Robin mich nicht betrogen hatte. Ich wusste nicht, ob ich ihm das so leicht verzeihen konnte. Ob ich es ihm überhaupt verzeihen konnte. Ich schob die Gedanken beiseite und schwang mich aus dem Bett. Als ich mich im Badezimmerspiegel sah, wusste ich nicht, ob ich lachen sollte. Ich sah scheußlich aus. Meine Haare standen wild in alle Richtungen ab, da ich sie gestern mit Haarspray fixiert hatte und meine Schminke oder zumindest, was davon überhaupt noch übrig geblieben war, hatte Ähnlichkeit mit einem Pandabär. Ich beschloss mich unter die Dusche zu stellen. Ich hoffte neben den sichtbaren Spuren, auch die unsichtbaren Spuren der letzten Nacht abzuwaschen.

Ich hatte nach dem Duschen beschlossen, ein wenig die Stadt unsicher zu machen. Der erste Weg führte mich in ein Cafe, wo ich mir etwas zu essen kaufte. Das Frühstück war schon längst vorbei gewesen, als ich aufgestanden war, sodass ich mir selbst etwas beschaffen musste. Nebenbei schrieb ich Janina eine Nachricht und fragte, ob sie bereits wieder auf den Beinen war. Ich musste nicht lange auf eine Antwort warten. Sie lud mich ein vorbei zu kommen, da Fabian eh noch einmal weggefahren war. Also machte ich mich auf den Weg zu ihr.

„Hey Süße. Setz dich erstmal. Tee?" Ich nickte und nahm an ihrem Küchentisch platz. Sie kochte zwei Tassen Tee und setzte sich zu mir an den Tisch. „Habt ihr schon geredet?" Ich schüttelte den Kopf und nippte vorsichtig an meinem Tee. Beinahe verbrannte ich mir die Zunge. „Das solltet ihr aber ganz dringend. Am besten ihr verabredet euch für heute Nachmittag. Hast...Hast du dir denn schon mal Gedanken gemacht, wie es mit euch weitergehen soll wenn....wenn...?" „...Wenn er mich wirklich betrogen hat?" Sie nickte. Ich holte tief Luft, bevor ich antwortete. „Ganz ehrlich? Ich weiß nicht, ob es dann noch ein uns geben kann. Ich..." Sie nahm meine Hand in ihre. „Aber Lil. Ihr könnt doch eure Beziehung nicht einfach so wegwerfen. Als wir uns getroffen haben, in Köln, als ihr beide rein kamt, zusammen. Man hat sofort gemerkt wie sehr ihr euch liebt. Und ich bin mir auch sehr sicher, dass Robin dich wirklich liebt, anders kann es gar nicht sein." Sie legte eine kleine Pause ein, um mir tief in die Augen zu schauen. „Ich kann dich zu nichts zwingen und ich will dir auch nichts einreden, aber ich möchte dir einen Rat geben. Sprecht euch vernünftig aus und triff keine vorschnellen Entscheidungen, die du vielleicht bereust. Manchmal ist es besser zu verzeihen und sich noch mehr zusammenzuraufen, als etwas einfach wegzuwerfen." 

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