„Hey. Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen." Hannah und ich strahlten um die Wette, als wir uns umarmten. „Wie geht's dir? Alles gut? Wie war es in London? Du musst mir alles erzählen!" Ich zog sie in die Wohnung. „Komm ich erzähle dir alles, aber erstmal gehen wir in die Küche und holen uns was zu trinken." Wir setzten uns an den Küchentisch und ich holte zwei Gläser und eine Flasche Wasser. Hannah schenkte uns beiden etwas ein und ich begann zu erzählen.
„Oh, das klingt ja wunderschön. Ich glaube Paul und ich sollten auch mal nach London fliegen." Ich verzog ein wenig das Gesicht, als ich ans Fliegen dachte. „Naja, hinfahren würde ich auch noch einmal, aber fliegen muss ich nicht so unbedingt." Wir lachten. Ich hatte meine Hand die ganze Zeit unterm Tisch gehabt. Als ich sie auf die Tischplatte legte, wanderte Hannahs Blick direkt zu dem Ring an meinem Finger. „Ist das etwa....?" Ich nickte und sie sprang auf, um mich zu umarmen. „Oh mein Gott! Ich freue mich ja so für euch beide. Wann?" Sie setzte sich wieder. „Am letzten Abend. Vorm Big Ben. Es war so toll. Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet. Plötzlich hat Robin sich hingekniet und mich gefragt, ob ich ihn heiraten will. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen." Sie ergriff meine Hand und sah sich den Ring genau an. „Wow. Der ist wirklich hübsch und passt total zu dir." Ich nickte, breit grinsend. „Ich frage mich, ob er den Ring selber und alleine ausgesucht hat." Ich nippte an meinem Wasser. „Weißt du was? Ich hab das Kästchen, unter unserem bett gesehen, aber ich war so mit putzen beschäftigt, dass ich nicht hinein geschaut habe. Als ich dann nachsehen wollte, war das Kästchen weg und ich dachte schon, ich wäre bescheuert." Hannah lachte. „Ja, kann ich verstehen. Da hat Herr Sturm ja richtig Glück gehabt, sonst wäre die Überraschung leider ins Wasser gefallen. Wie unkreativ, den Ring unterm Bett zu verstecken. Da muss er wohl noch etwas dran arbeiten."
„Sag mal hast du eigentlich schon ein Kleid für meine Hochzeit?" Ich schüttelte den Kopf. „Ich muss diese Woche auf jeden Fall in die Stadt fahren und mich dort mal umsehen. Ich weiß auch noch gar nicht, welche Farbe ich nehmen soll." Ich tendierte zu einem blau, aber sicher war ich mir absolut nicht. „Mhm. Wir könnten ja mal zusammen losziehen. Ich hab mir schon ein Kleid ausgesucht. Hier." Sie zückte ihr Handy und zeigte mir ein Foto von ihrem Kleid. Es war reinweiß und relativ lang. An der Tailie war es enger geschnitten, um dann unten weiter auszufallen. Es war wunderschön. „Du wirst Paul vom Hocker reißen. Und alle anderen auch." Sie lächelte, aber ich konnte ihr ansehen, dass sie unsicher wirkte. „Ja, ich hoffe. Lil. Ich... Ich hab irgendwie Muffensausen vor der Hochzeit. Was, wenn was schief läuft?" Ich nahm ihre Hand. „Was soll den schief laufen? Du wirst wunderschön aussehen. Paul und du werdet ein tolles Brautpaar abgeben und es wird ein toller Tag werden. Glaub mir. Das wird alles." Ich lächelte sie aufmunternd an und sie erwiderte das lächeln.
Gegen Abend, machte Hannah sich auf den Weg nach Hause. Wir hatten uns für Ende der Woche verabredet, um nach einem Kleid für mich zu schauen. Nachdem sie gegangen war, machte ich mich daran, etwas zu essen zuzubereiten. Ich war noch nicht besonders weit gekommen, als Robin durch die Tür stolperte. „Hey. Du bist ja schon da." Er nickte. „Ich hab ausnahmsweise Mal pünktlich Feierabend gemacht." Er kam auf mich zu und warf einen Blick in den Topf. „Mhm, das sieht lecker aus. Ich gehe schnell duschen und dann bin ich da." Ich nickte lachend.
Nach dem Essen, machtenwir es uns auf der Couch gemütlich. „Du sag mal. Hast du dir schon mal Gedankengemacht, wen wir alles einladen sollen?" Ich zuckte die Schultern. „Naja, deineMutter, deinen Vater, deinen Bruder und seine Familie, Hannah und Paul, deineanderen Kollegen, Fabi und Janina..." Ich überlegte einen Moment. „....DeineEltern?" Beendete Robin meine Aufzählung. „Ich weiß nicht. Ich hab doch schoneine Ewigkeit nicht mehr mit ihnen gesprochen. Und ich glaube nicht, dass siemich überhaupt wieder sehen wollen." Er stieß hörbar die Luft aus. „Du bistdoch ihre Tochter und ich denke es wäre an der Zeit, dass ihr euch zusammensetzt und aussprecht. Ich glaube sie wären traurig, wenn sie diesen wichtigen Tagim Leben ihrer Tochter nicht miterleben würden." Ich brummelte etwas. Er hatte janicht Unrecht. Aber ich fürchtete mich einfach davor, dass sie mir nichtverzeihen würden. „Ist dir das so wichtig?" Robin schien kurz zu überlegen,nickte dann aber. „Okay. Dann werde ich es versuchen. Dir zuliebe." Robin legteseinen Arm, um mich und küsste mich auf die Stirn. „Du wirst es nicht bereuen."
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Von Jetzt an
FanfictionLilian versucht sich in Köln ein neues Leben aufzubauen, fern von ihrer Vergangenheit. Dort lernt sie Robin Sturm kennen. Ob aus den beiden was wird? (Robin Sturm/OC)