Kapitel 39

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Den folgenden Sonntag war es soweit. Janina hatte mich erneut angeschrieben und wir hatten uns heute Nachmittag in einem Cafe verabredet. Robin musste den Vormittag arbeiten, weshalb ich den Morgen nutze, um mich mit einem guten Buch abzulenken. Allerdings half es nicht so wirklich. Ich war schrecklich aufgeregt und es endete damit, dass ich wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung lief. Gegen Mittag ging ich duschen. Robin hatte ebenfalls schon geduscht und sich angezogen. Ich entschied mich für eine blaue Jeans und ein schlichtes Shirt. „Du siehst toll aus, wie immer." Robin lehnte im Türrahmen zum Schlafzimmer, während ich mich im Spiegel betrachtete und meine Haare zusammenband. „Das wird schon." Ich nickte und wandte mich ihm zu. „Ich hoffe du hast recht. Er nickte. „Klar. Komm wir müssen." Ich folgte ihm in den Flur, schnappte mir meine Jacke und verließ die Wohnung.

Robin parkte das Auto in der Nähe des Cafes. Den restlichen Weg legten wir zu Fuß zurück. Es lag leider kein Schnee mehr. Wir betraten das Cafe und sahen uns nach Janina um. Es dauerte einen Moment, bis ich sie an einem der kleinen Tische entdeckte. Neben ihr saß ihr Freund. Die Beiden hatten bereits zwei Tassen vor sich stehen. Langsam steuerten wir auf den Tisch zu. Als sie mich entdeckte, trat ein leicht überraschter Ausdruck auf ihr Gesicht. Sie erhob sich und kam mir entgegen. „Hey." Es war ein unglaublich komischer Moment. „Hi." Ohne zu zögern, schloss sie mich in ihre Arme. Die Umarmung fühlte sich sehr vertraut an, obwohl wir uns Jahre nicht mehr gesehen hatten. Ich weiß nicht wie lange wir so dastanden. Als wir uns voneinander lösten, hatte Robin sich bereits mit Janinas Freund bekannt gemacht. Wir gingen zu den beiden Männern und ich stellte Janina, Robin vor. Ihren Freund stellte sie mir als Fabian vor. Wir setzten uns. Keine 2 Minuten später kam auch schon eine Bedienung und nahm unsere Bestellung entgegen. „Ich nehme einen Kaffee." Sie nickte, bevor sie sich an mich wandte. „Für mich einen Früchtetee, bitte." Janina und Fabian winkten dankend ab, als die Bedienung sie fragend ansah. „Magst wohl immer noch keinen Kaffee, was?" Ich schüttelte den Kopf. „Das hat sich nicht geändert." Sie nickte bedächtig. „Es gibt so viel was ich wissen möchte. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll." Da ging es mir nicht anders.

Ein paar Stunden und einige Tassen Tee und Kaffee später, hatte ich Janina erzählt, wieso ich mich damals von ihr abgewandt hatte, wie es mir in der Zeit ergangen war und wie ich es schließlich geschafft hatte nach Köln zu flüchten und mir hier ein neues Leben aufzubauen. Janina hingegen erzählte mir, dass sie sich unglaubliche Sorgen gemacht hatte und dass es für sie nicht einfach gewesen war, einfach so zu akzeptieren, dass ich scheinbar nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Das zu hören war einfach nur schrecklich. Aber ich konnte es nicht mehr ändern. Das Einzige was ich tun konnte, war ihr zu erklären, dass ich das nicht gewollt hatte. Ich musste sie um Verzeihung bitten. Und das tat ich.

Glücklicherweise verzieh sie mir. Ich glaube wir waren beide einfach nur froh, dass wir uns wieder gefunden hatten. „Ich freue mich so für dich, dass du hier glücklich bist. Und ich bin froh, dass wir uns endlich wieder gefunden haben." Mir traten Tränen in die Augen. Ich konnte sehen, dass es Janina nicht anders ging. Robin strich mir zärtlich über den Arm. Ich hatte ihn und Fabian schon beinahe vergessen. „Jetzt erzähl du aber mal. Wie haben Fabian und du euch kennen gelernt?"

Sie erzählte mir, dass die Beiden sich während ihrer Ausbildung kennen gelernt hatten und dass sie ein Jahr später zusammengekommen waren. Letztes Jahr hatte er dann um ihre Hand angehalten. „Naja und im Mai wollen wir heiraten. Es wäre toll, wenn ihr Beide auch kommen würdet. Schließlich kann ich ja wohl nicht ohne meine beste Freundin heiraten." Es freute mich ungemein, dass sie mich dabei haben wollte. „Ja natürlich kommen wir." Ich konnte nicht anders, als um den Tisch zu laufen und sie zu umarmen.

Es war bereits dunkel, als wir das Cafe verließen. Wir hatten beschlossen es für heute gut sein zu lassen. Wir wollten auf jeden Fall in Kontakt bleiben und uns noch einmal treffen. Leider würden Janina und Fabian, bereits morgen wieder nach hause fahren. Wir einigten uns darauf, dass wir die Beiden vor der Hochzeit bei Ihnen zuhause besuchen würden. Zum Abschied umarmten wir uns noch einmal, bevor wir unserer Wege gingen.

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