Kapitel 43

341 13 0
                                    


Am nächsten morgen wusste ich nicht mehr so wirklich, wie wir es noch zu Janina nach hause geschafft hatten, aber schließlich waren wir weit nach Mitternacht endlich in die Wohnung gestolpert und hatten uns schlafen gelegt. Ich war nicht die Erste die wieder auf den Beinen war. Eine der Mädels hatte Janina schon unter die kalte Dusche geschoben und scheinbar ein glas Aspirin eingeflößt. Ich machte mir als erstes einen Kaffee. An manchen Tagen half Tee einfach nicht mehr. Gerade als ich einen Schluck nehmen wollte, klingelte jemand Sturm. Spätestens jetzt waren alle Anderen auch wach. Ich beschloss lieber mal die Tür aufzumachen, bevor derjenige die Tür noch eintrat. Vor der Tür stand ein völlig abgehetzter Fabian. „Morgen. Ich brauche meinen Smoking. Dann bin ich auch gleich wieder weg." Ich ließ ihn herein. Janina war noch immer im Bad beschäftigt. Fabian kam mit einem weißen Hemd und dem Anzug über dem Arm wieder in den Flur. „Wie war's bei euch gestern Abend?" Er suchte wie wild in einem Schuhschrank, während er mir antwortete. „Gut. War sehr lustig und bei euch?" Ich nahm noch einen Schluck Kaffee. „Ja wir hatten auch so unseren Spaß. Sag mal ist Robin schon wieder in unserem Hotel?" Er hatte scheinbar gefunden wonach er gesucht hatte, denn er wandte sich nun mit einem paar schwarzer Schuhe in der Hand an mich. „Weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Er war gestern einfach so weg, aber ich denke mal er wird ins Hotel gegangen sein." Wie er wusste nicht wo Robin hingegangen war. Ich wusste, dass ich mir um ihn eigentlich keine Sorgen machen musste, da er auch sehr gut alleine zu recht kam, aber irgendwie beschlich mich ein ungutes Gefühl. „Ich werde mal versuchen ihn anzurufen." Ich machte mich auf die Suche nach meinem Handy. Ich wurde in meiner Jacke, welche ich scheinbar gestern über die Sofalehne geworfen hatte, fündig. Ich hatte keine neuen Nachrichten oder verpasste Anrufe. Noch immer mit der Kaffeetasse in der Hand, machte ich mich auf den Weg auf den Balkon und wählte Robins Nummer. Die Sekunden, bis er abnahm, waren mehr als quälend. „Robin? Wo bist du?" Seine Stimme hörte sich sehr verschlafen an, als er mir antwortete. „Im Hotel. Wieso? Ich dachte wir treffen uns hier, um uns dann fertig zu machen?" Zu wissen, dass er im Hotel auf mich wartete, beruhigte mich ungemein. „Ja stimmt. Ich trinke noch ne Tasse Kaffee und dann komme ich auch ja? Bis später." Er murmelte noch etwas, was sich anhörte wie „Bis dann. Lieb dich." Bevor ich auflegte. Ich leerte meine Tasse und brachte sie zurück in die Küche. Inzwischen hatten die Anderen Janina in ihr Kleid gesteckt. Sie trug noch einen alten Pulli um keine Schminke oder Haarspray auf das Kleid zu kleckern. „Gehst du schon Lil?" Sie wirkte noch etwas müde, aber ich war mir ziemlich sicher, dass man davon nachher nicht mehr das Geringste merken würde. Ich nickte. „Ja. Ich muss ich ja auch noch umziehen. Wir sehen uns dann nachher in der Kirche, ja?" Ich umarmte sie vorsichtig zum Abschied und machte mich auf den Weg zum Hotel.

„Hey, da bist du ja." Robin gab mir einen Begrüßungskuss. Er hatte scheinbar gerade geduscht, denn er trug nur ein Handtuch, um die Hüfte und seine Haare standen wirr in alle Richtungen ab. „Du klangst vorhin so besorgt am Telefon. Alles okay?" ich nickte. „Ja, Fabian meinte nur du wärst irgendwann einfach verschwunden und er wüsste nicht, ob du wieder im Hotel wärst. Deswegen hab ich mir Gedanken gemacht." Zärtlich strich er mir eine Strähne aus der Stirn. „Ähm ja. Ich war müde und wollte ins Bett, deswegen bin ich früher gegangen. Also wie du siehst alles gut. Du solltest dich fertig machen, nicht das wir zu spät kommen." Er hatte Recht. Ich warf meine Jacke aufs Bett und ging ins Bad um zu duschen.

Ich fühlte mich wie neu geboren, als ich aus der Dusche stieg. Ich föhnte meine Haare, bevor ich mir das knielange, dunkelrote Kleid anzog. Meine Haare steckte ich hoch. Ich wollt mich nicht zu doll schminken, weshalb ich lediglich meine Augen etwas betonte und einen dezenten, zur Farbe des Kleides passenden, Lippenstift auftrug. Als ich aus dem Bad kam, saß Robin bereits in seinem schwarzen Anzug auf dem Bett. Er trug ein weißes Hemd und eine schmale, schwarze Krawatte. Er sah einfach unwiderstehlich gut aus und ich merkte einmal mehr wie sehr ich ihn liebte. Als er mich bemerkte sah er von seinem Handy auf und ich dachte für einen Moment, er würde gleich aus den Socken kippen. „Wow. Du siehst toll aus. Das Kleid steht dir soo gut." Ich schenkte im mein strahlendstes Lächeln. „Können wir dann los?" Wir schlüpften noch in unsere Schuhe und ich suchte mir noch ein kleines Jäckchen raus, falls es noch etwas kühler werden würde im Laufe des Abends, bevor wir uns auf den Weg nach draußen machten. 

Von Jetzt anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt