Den nächsten Samstag war ich mit Sarah im Stall verabredet. Ich hatte sie direkt den nächsten Tag angerufen und ihr gesagt, dass ich die Reitbeteiligung gerne machen wollte. Heute wollten wir noch die Einzelheiten besprechen und ich sollte Iskan zum ersten Mal reiten. Wir machten ihn gemeinsam fertig und führten ihn in die Halle. Sarah half mir hinauf. Ich fühlte mich sofort wohl auf seinem Rücken. Ich ritt einige Runden und versuchte mich sogar an einem kleinen Sprung. „Und wie fühlt er sich an?" Ich brachte das Pferd vor Sarah zum stehen. „Toll. Er ist einfach spitze." Sie strich ihrem Pferd über den Hals. „Dann kann ich ihn dir ja beruhigt überlassen. Wollen wir uns noch über die Einzelheiten unterhalten?" Ich nickte und stieg vom Pferd.
Wir waren uns zum Glück recht schnell einig geworden. Gut gelaunt machte ich mich auf den Weg nach Hause. Robin musste bis abends arbeiten, sodass ich noch genug Zeit hatte duschen zu gehen, bevor er nach Hause kommen würde. Heute war mein Geburtstag. Ich hatte bereits einige Glückwünsche per Whatsapp erhalten. Robin hatte mir bereits heute Morgen gratuliert, bevor er zur Arbeit gefahren war. Er hatte mich für heute Abend zum Essen eingeladen. Nach dem Duschen, machte ich es mir auf dem Sofa gemütlich. Ich zappte durch die Kanäle, aber es kam nichts Spannendes. Um kurz vor sieben, begann ich mich fertig zu machen. Pünktlich kam Robin nach Hause. Wir machten uns auf den Weg zum Auto und er hielt mir die Tür auf. „Du siehst toll aus. Wie immer."
Das Restaurant, ein schicker Italiener, der gleiche bei dem wir auch bei unserem ersten Date gewesen waren, war relativ voll. Der Kellner brachte uns zu unserem Tisch und gab uns die Speisekarten. Nachdem er unsere Getränkebestellung aufgenommen hatte, verschwand er in der Küche. Währendessen blätterten wir durch die Speisekarte. Der Kellner brachte uns unsere Getränke und nahm unsere Bestellung auf. Ich entschied mich für Lasagne und Robin für Pasta. „Ich hoffe es ist nicht allzu schlimm, dass ich ausgerechnet heute arbeiten musste?" Er lächelte entschuldigend. Ich schüttelte den Kopf und lächelte zurück. „Ich hab dir übrigens auch noch eine Kleinigkeit mitgebracht." Er kramte in seiner Tasche und holte eine kleine Schachtel heraus. Er schob sie über den Tisch. „Ich bin gespannt, wie du es findest." Ich nahm die Schachtel. Sie war schwarz und durch ein rotes Band, welches zu einer Schleife gebunden war, verschlossen. Ich löste das Band und entfernte vorsichtig den Deckel. Im Inneren befand sich ein Schlüsselanhänger. Ich erkannte das Wahrzeichen sofort. Es war der Big Ben. Darunter befand sich ein fein säuberlich gefalteter, handgeschriebener Zettel.
Für Lilian,
zu deinem Geburtstag. In der Hoffnung noch viele Weitere mit dir verbringen zu dürfen. Mögen alle deine Wünsche und Träume in Erfüllung gehen. Einen Hinweis auf meinen Beitrag zur Erfüllung deiner Träume hälst du in deinen Händen. Weißt du, was es ist?
Ich sah auf und in dem Moment kam mir eine Idee was er meinen könnte. „London?" Er nickte. Ich war wirklich überrascht. „Woher wusstest du das? Ich kann mich nicht erinnern dir davon erzählt zu haben." Ich legte den Schlüsselanhänger vorsichtig zurück in die Schachtel. „Hast du auch nicht. Janina hat mir erzählt, dass du schon immer mal nach London wolltest. Soll eine tolle Stadt sein. Ich dachte wir gucken sie uns mal an ein paar Tage an. Was hälst du davon?" Ich konnte nicht anders, als breit zu grinsen. „Es ist toll. Danke." Genau in dem Moment brachte der Kellner unser Essen.
Zuhause machten wir es uns auf dem Sofa gemütlich. „Ich hatte noch gar keine Gelegenheit mich richtig zu bedanken." Ich lag mit meinem Kopf auf seiner Brust. „War das ein Angebot?" Ich konnte förmlich hören, dass er grinste. „Wofür?" Ich tat ahnungslos. „Naja, fällt dir da nix ein?" Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. „Warte, ich weiß es!" Ich sprang auf und rannte in die Küche. Zurück im Wohnzimmer hielt ich ein paar knallgelbe Gummihandschuhe und einen Putzlappen. „Als Dank, darfst du das Wohnzimmer wischen, dass wolltest du doch schon immer mal machen, oder?" Robin sah zuerst etwas irritiert aus, aber dann begann er herzhaft zu lachen. „Weißt du eigentlich, dass du unverschämt und..." Er stand vom Sofa auf und kam auf mich zu. „Unglaublich frech bist?" Er blieb vor mir stehen und packte meine Handgelenke. „Wieso bin ich frech? War das etwa nicht das, was du wolltest?" Ich lächelte zuckersüß. Er schüttelte den Kopf, während er mein Gesicht musterte. Langsam neigte er sein Gesicht an meins. Unsere Nasenspitzen berührten sich und ich wollte die letzten Zentimeter überbrücken, aber kurz bevor sich unsere Lippen trafen, machte Robin einen Schritt zurück. „Ey." Er grinste. „Wer so frech ist..." Er ließ meine Handgelenke los und nahm mir die Sachen aus der Hand. „Das Wohnzimmer, hebe ich mir für morgen auf." Er verschwand in die Küche. Ich war ein wenig fassungslos. Wer war hier frech?! Ich folgte ihm in die Küche. Er hatte mir den Rücken zugewandt, deshalb schlich ich mich von hinten an ihn heran und sprang auf seinen Rücken. „Gute Reflexe, Hübscher." Er hatte meine Beine umfasst, während ich meine Arme um seine Schultern legte. „Ich habe mir schon gedacht, dass du das so nicht stehen lassen kannst." Er trug mich durch den Flur. „Wo willst du hin?" Unbeirrt trug er mich ins Schlafzimmer und ließ mich aufs Bett hinab. Ich wollte aufstehen, aber Robin hielt mich davon ab und drückte mich in die Kissen. Wir sahen uns einen Moment tief in die Augen, bevor er mich zärtlich küsste. „Ich liebe dich. Danke für alles." Er schüttelte den Kopf. „Du brauchst dich nicht bedanken. Du bist das Beste was mir passiert ist..." Er küsste mich noch einmal. „Ich liebe dich, Lilian."

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Von Jetzt an
FanfictionLilian versucht sich in Köln ein neues Leben aufzubauen, fern von ihrer Vergangenheit. Dort lernt sie Robin Sturm kennen. Ob aus den beiden was wird? (Robin Sturm/OC)