Kapitel 57

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Im Hallenbad war es glücklicherweise recht angenehm. Wir hatten uns bereits umgezogen und geduscht. Das Wasser im Schwimmerbecken war, gelinde gesagt, arschkalt. Wir schwammen einige Bahnen, wobei es mir etwas wärmer wurde. Allerdings wechselten wir lieber in ein wärmeres Becken. In diesem Bereich waren kaum Menschen. Ich wollte zu einer gefliesten Bank hinüber schwimmen, aber Robin packte mich und zog mich unter Wasser. Als ich auftauchte, grinste er mich schief an. Er drehte sich um und ich sprang auf seinen Rücken. Wir tollten eine Weile im warmen Wasser herum und ich hatte einen riesen Spaß. Lachend retteten wir uns auf eine der Bänke und japsten nach Luft. Ich setzte mich neben Robin doch er war damit scheinbar nicht ganz einverstanden. Er zog mich auf seinen Schoß und ich lehnte mich an ihn. Das warme Wasser umhüllte uns, während wir einfach nur so da saßen. Robin strich mit seiner Hand über meinen Rücken. Seine Finger fuhren über meine Wirbelsäule. Ich bekam eine Gänsehaut. Es war so ein Moment, der ruhig ewig anhalten könnte. „Ich muss morgen wieder zum Dienst." Robin küsste sanft meinen Hals. Ich nickte. „Was machst du, wenn ich nicht da bin?" Ich zuckte die Schultern. „Ich weiß noch nicht so genau, aber ich könnte mich ja mal wieder mit Hannah treffen. Oh...und ein Kleid brauche ich auch noch. Die Hochzeit der Beiden ist ja schon in wenigen Wochen." Ich rutschte etwas auf Robin's Schoß herum, woraufhin er ein wenig das Gesicht verzog. „Was denn?" Ich wusste genau, was ich gemacht hatte, konnte mir aber mein fieses Grinsen nicht verkneifen. Er packte mich an der Tailie und ich glitt durch das Wasser von seinem Schoß, allerdings setzte ich mich gleich wieder breitbeinig auf ihn. Er hielt mich noch immer an der Tailie fest und sah zu mir auf. Da ich ihn noch etwas ärgern wollte, blieb ich nicht ruhig auf ihm sitzen. Ich konnte die Erregung in seinen Augen deutlich sehen. Und spüren konnte ich sie auch, durch den dünnen Stoff. „Wenn du so weiter machst, kann ich hier gleich nicht mehr weg." Ich presste mich noch etwas an ihn, bevor ich stillhielt. „Naja, aber das wäre dann ein sehr ruhiger Abend für mich, wenn du die ganze Zeit hier bleiben musst." Er piekste mir in die Seite, woraufhin ich aufquiekte und von ihm runter sprang. Ich glitt einige Meter durchs Wasser, bevor ich mich neben ihn fallen ließ. „Du bis heute so frech zu mir. Ich glaube da müssen wir uns heute Abend noch mal drüber unterhalten." Ich rutschte von der Bank und stellte mich vor ihn. „Wollen wir dann vielleicht noch mal ne Runde schwimmen oder wolltest du hier festwachsen?" Er sah kurz an sich herunter, ehe er aufstand und mir folgte. Ich hatte gerade früh genug aufgehört, das man nichts sehen konnte. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zog ich ihn ins nächste Becken.

Wir schwammen noch einige Runden, ehe wir beschlossen nach Hause zu fahren. Es war bereits nach sechs Uhr und Robin musste ja morgen wieder zum Frühdienst. Ich hatte nicht wirklich Lust im Schwimmbad zu duschen, also ging ich mich gleich abtrocknen und umziehen. Robin und ich teilten uns einfach gleich eine Umkleide. Es fiel mir schwer bei dem verlockenden Anblick nicht sofort über ihn herzufallen. Aber das war definitiv kein geeigneter Ort dafür. Ich wandte meinen Blick von ihm ab und begann mich anzuziehen. Nachdem wir beide unsere Sachen in der Tasche verstaut hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Auto. Die Fahrt nach Hause war eher ruhig. Jeder hing so seinen Gedanken nach, aber es war keine unangenehme Stille. Ich hatte richtig Spaß gehabt und ich glaubte Robin ging es auch so. Irgendwie konnte ich mein Glück noch immer nicht so richtig fassen. Nur durch einen Zufall war ich Robin überhaupt über den Weg gelaufen. Und wären Hannah und Paul nicht gewesen, dann hätte ich mich vielleicht auch nie in ihn verlebt. Dann wären all die schönen Dinge, die wir zusammen unternommen und erlebt hatten, nicht gewesen. Ich war so unendlich dankbar dafür, dass ich trotz der falschen Entscheidungen die ich in der Vergangenheit getroffen habe, mein Leben so eine positive Wendung genommen hatte und ich mit dem Mann meiner Träume glücklich werden konnte. Ich wandte mich Robin zu und betrachtete ihn einfach nur, wie er konzentriert das Auto durch die Straßen lenkte. Ein Gefühl so tiefer Zuneigung durchströmte mich und ich wusste einmal mehr, dass ich nicht mehr ohne ihn sein wollte.

Von Jetzt anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt