Träne des Verlustes

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Was? Aber ich habe doch gar nichts mitgenommen. -meinte ich völlig durcheinander.

Keine Sorge. Du kannst ein T-Shirt von mir anziehen. Ich habe eines zu viel eingepackt. -meinte Tsukishima, welcher sich zu uns gesellt hatte.

Aber das kann ich doch...- versuchte ich mich rauszureden, doch Tsukishima unterbrach mich gleich darauf.

Doch du kannst und du wirst. Ich akzeptiere kein Nein. -meinte er fest entschlossen zu mir und lief los.

Also habe ich wohl keine Wahl, als sein Shirt zu akzeptieren. Auch wenn ich garantieren kann, dass ich es nicht die ganze Nacht anbehalten werde.

Erzähler Pov.

Langsam fanden sich alle Spieler, Trainer und Mannagerinnen in ihren Zimmer wieder. Doch es streifte noch ein Mädchen durch die dunklen Gänge. Sie konnte sich nach dem heutigen Tag noch nicht hinlegen. Es ist zu viel passiert um sich einfach schlafen zu legen. Es ist schon spät, draussen ist nur noch ganz schwach das Licht der Sonne zu sehen. Y/N trat nach draussen an die frische Luft und zog sie einmal ganz tief in ihre Lunge. Sie lief zur Wiese, bei der sie sich heute mit Tsukishima unterhalten hatte. Ein ruhiges Plätzchen nach der ganzen Aufregung um sich hinzusetzen. Um einen Moment alles um sich herum auszuschalten. Endlich am gewünschten Ort angekommen, setzte sie sich genau in die Mitte der beiden Bäume die dort standen. Sie legte sich hin und blickte in den Himmel hinauf. Die Sterne und der Mond waren schon leicht zu erkennen, trotz des leichten Lichtes der Sonne. Mit jeder Minute wurde es dunkler, bis der Himmel schliesslich nur noch vom Licht der Sterne verziert war. Der Mond war in der zunehmenden Sichelform. Er war noch nicht weit fortgeschritten, weswegen er nur wenig Licht spendete. Doch auf dem Areal waren noch wenige Strassenlaternen, die Y/N den Weg zurück weisen werden. Oder vielleicht eine Person zu ihr führen wird. Doch darüber zerbrach sie sich nicht den Kopf. Denn wer ausser ihr sollte sich noch nach draussen begeben. Sie dachte über den Tag nach. Zuerst musste sie notfallmässig für Herrn Takeda beim Autofahren einspringen. Danach hat sie vor der ganzen Mannschaft laut losgesungen, Kuroo und Kenma wiedergesehen, neue Freundschaften mit den anderen Managerinnen geschlossen, seltsame Bekanntschaften mit anderen Spielern gemacht und selbst Volleyball gespielt. Und das in einem Team, in dem sie sich wohl fühlt. In dem sie willkommen ist. Indem sie sich geborgen fühlt. Es ist nun schon eine Weile vergangen, seit sie die Mannschaft kennengelernt hat. Doch sie wissen noch kaum etwas über einander. Wird sie irgendwann offen über ihre Vergangenheit reden? Es fällt ihr schwer, egal mit wem. Nicht einmal Ayako weiss über die wahre Natur ihrer Mutter bescheid. Wann werden ihre Narben von den Unfällen die zuhause passiert sind und die Narben des Unfalls offenbart? Wem muss sie als erstes von ihrer Vergangenheit erzählen und wie bald schon soll dieser Moment kommen. Immer mehr Fragen häuften sich in ihrem Kopf, bis sie eine Hand spürte die ihre berührte.

Währenddessen bei Kuroo

Nur eine Person schwirrte momentan in seinem Kopf herum. Ein fast 1.60 Meter grosses Mädchen, dass er heute nach über zwei Jahren wiedergesehen hat. Ein Mädchen, dass ihm gleich beim ersten Wiedersehen den Kopf verdreht hat. Es mag zwar oberflächlich sein, sich gleich wieder in sie zu verlieben, nur weil er ihr Äusseres gesehen hat, doch er hat gespürt, dass sich auch ihre Persönlichkeit verändert hat. Auch bei ihm häuften sich Fragen. Doch es sind nur Fragen die von Y/N handeln. Da er nicht schlafen konnte, entschloss auch er sich nach draussen zu begeben. Es war schon dunkel. Nur die Sterne und die wenigen Strassenlaternen spendeten Licht. Er lief ein wenig hin und her, über das ganze Areal, bis er eine kleine Gestalt auf der Wiese hinter der Sporthalle sah. Er konnte auf den ersten Augenblick nicht erkennen, wer es sich da gemütlich gemacht hat, doch als er näher zu ihr trat, erkannte er, dass es die Schönheit ist, welche seinen Gedanken keine Ruhe lässt. Er setzte sich neben sie, doch sie schien ihn noch nicht wahrzunehmen. Er sprach ihren Namen leise aus, es war kaum ein Flüstern. Doch er hatte gehofft, dass es in dieser Stille ausreichen wird. Als keine Reaktion von ihr kam, griff er nach ihrer Hand. Kaum hatte er sie berührt, schreckte das Mädchen hoch und sass nun wie ein gerader Stock da.

Hey, alles gut ich bin es bloss. Kuroo. -versuchte er sich zu erklären.

Das beruhigt mich kein bisschen. -meinte Y/N genervt und versuchte aufzustehen.

Doch Kuroo hatte endlich einen ruhigen Augenblick mit ihr erwischt und er wollte sie nicht einfach so gehen lassen. Er hielt ihre Hand fest und zog sie zurück. Durch diese ruckartige Bewegung, verlor Y/N das Gleichgewicht und fiel direkt auf Kuroos Brust.

Oh, Verzeihung. Das war nicht meine Absicht. -entschuldigte sich Kuroo, bei seinem Gegenüber.

Ach man, Kuroo. Was soll das. Ich will nicht mit dir reden. -versuchte sie Kuroo abzuwimmeln.

Dann hör nur zu. -versuchte er sie irgendwie bei sich zu behalten.

Das Mädchen hatte sich endlich etwas aufgerafft und sitzt nun wieder neben ihm. Sie blieb einfach sitzen und wartete auf eine Erklärung des Jungens der bei ihr sass.

Bitte verzeih mir. -kam nach einer Weile der Stille aus Kuroos Mund

So weit waren wir schon mal. -meinte Y/N genervt und wollte erneut aufstehen.

Ich mag dich. -Kuroo

Diese Worte liessen Y/N zögern. Sie blickte zu ihm und konnte in der Dunkelheit nur ganz leicht sein Gesicht sehen.

Ich mag dich wirklich Y/N. -wiederholte sich Kuroo

Ist das dein ernst? Zuerst mobbst du mich, dann bettelst du regelrecht das ich dir verzeihe und nun so etwas? Du hast nicht das Recht mich zu mögen, geschweige denn, überhaupt auch nur den Gedanken an eine Freundschaft oder dergleichen zu verschwenden. Du warst ein Grund für meine persönliche Hölle. Und wie bereits gesagt, um zu verzeihen braucht es mehr als nur Worte von dir. Und auch wenn du dich geändert hast und es mit Taten zeigst, heisst es nicht das dir verziehen wird. Ich habe genug Probleme mit denen ich mich herumschlagen muss, da habe ich wirklich keine Nerven mich mit dir abzugeben. Jedes Mal wenn ich dich sehe, könnte ich in Tränen ausbrechen. Denn jedes Mal wenn ich dich sehe, tauchen vor meinem Auge tausende Bilder auf, in denen du mich schlecht behandelt hast. Warum du es getan hast, interessiert mich nicht mehr. Das einzige was in diesem Moment für mich zählt ist, das du es getan hast. Du kannst dich noch so bei mir entschuldigen, du kannst mir noch so oft sagen, dass du mich magst oder dass du alles bereust. Egal wie lange es dauern wird, oder ob ich jemals damit abschliessen kann, ich werde immer diese Bilder vor Augen haben sobald ich dein Gesicht sehe. Und damit will und kann ich nunmal nicht leben. Ich werde deinen Anblick bei solchen Events ertragen müssen, doch kommst du mir näher als drei Meter oder nimmst meinen Namen in meiner Gegenwart auch nur in den Mund, werde ich gross herausschreien, was an deinem letzten Tag deiner Mittelschulzeit passiert ist. -Y/N war vollkommen wütend, ihr flossen bereits Tränen in Strömen über ihre Wangen und nun griff sie zum letzten Mittel das ihr noch verblieben ist um ihn fernzuhalten. Und das ist nunmal ihm mit diesen Geschehnissen an jenem Tag zu drohen.

Kaum waren diese Worte gesprochen, sprang das Mädchen auf und rannte davon. Ihr ruhiger Ort, den sie nur eine kurze Weile geniessen konnte, wurde von dem Menschen gestört, den sie am wenigsten sehen wollte.

Kuroo blieb jedoch einfach sitzen und in seinen Augen sammelten sich Tränen. Was hat er bloss getan. Dieser Gedanke setzte sich fest. Es schien als habe er jegliche Möglichkeit alles wieder gut zu machen mit seinen Worten zunichte gemacht. Wie konnte er bloss so egoistisch sein. Als ob mit diesen Worten alles aus der Welt geschafft wäre. Eine Träne verliess sein linkes Auge. Hatte er nun wirklich jede Chance auf Wiedergutmachung verloren?

Volleyball Queen (Haikyuu X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt