Eine gemeinsame Nacht

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Y/N Pov.

Ich bin mir selbst bewusst, dass es von mir nicht richtig war, ihm zu drohen. Doch ich war in diesem Moment so wütend und ich sah keinen anderen Weg mehr ihn von mir fernzuhalten, dass ich zu diesem Mittel griff. Ich kann ihm nicht mehr in die Augen sehen. Es schmerzt einfach zu sehr um einfach alles zu vergessen. Alle Beleidigungen die auf meinen Schreibtisch mit schwarzem, wasserfesten Stift geschrieben wurden. All die schimmelnden und übelriechenden Lebensmittel in meinem Schuhfach, meinem Rucksack und meinen Sportsachen. Jedes Mal die Worte: Achtung vor der Überflutung, das Walross kommt; oder: spürt ihr dieses Erdbeben auch, zu hören wenn ich an anderen vorbeilief. Das Haareziehen der anderen Mittschülerinnen ertragen zu müssen. Und das alles hat angefangen, als Kuroo und seine Gruppe mich das erste mal im Sportunterricht als Schwein bezeichnet hatten. Sie sassen bloss am Rande der Wiese und schauten uns Mädchen beim Sport zu. Doch sie fingen an, über meinen Körper und meine Bewegungen zu spotten. Mit der Zeit kamen sie jede Woche, und machten das gleiche. Die Gruppe wurde immer grösser, bis ich an jeder Ecke der Schule zum Ziel wurde. Und als Kuroo und die anderen ihren Abschluss machten, wollten sie mir unbedingt noch ein letztes Geschenk machen. Einer der Jungs schrieb mir einen Liebesbrief. Ich war noch naiv, aber desinteressiert. Ich wollte ihm sagen, dass ich nicht das gleiche für ihn empfinde, doch was mich vor Ort erwartete, übertraf alles, was ich bisher durchmachen musste. Eine Gruppe Jungs befand sich am vereinbarten Ort. Der Jungsumkleide. Es war nach Unterrichtsschluss. Die Schule hätte leer sein müssen. Doch es hatten sich viele Schüler verschiedenster Klassen in diesem Raum getroffen. In der Mitte der Junge, welcher mir den Brief geschrieben hatte. Hinter ihm gleich Kuroo, mit seinem dummen siegessicheren Grinsen.

Habe ich euch nicht gesagt, dass sie kommen wird. So nötig hat sie es. -grinste Kuroo schelmisch.

Hinter mir versammelten sich Jungs um den Weg zu versperren.

Nein, eigentlich wollte ich bloss sagen, dass ich kein Interesse habe. -gab ich kleinlaut zu.

Ohhhhh. -kam es von den anderen

Takashi, du hast einen Korb vom Walross gekriegt. Ich kann nicht mehr. -lachte ihn Kuroo aus

Dieser Takashi wurde unglaublich wütend und kam auf mich zu. Er riss mir meine Jacke vom Körper.

Dafür wirst du bezahlen. -meinte er wütend.

Er warf einem der Jungs sein Handy zu und meinte er solle alles filmen. Er zerriss meine Schuluniform, bis ich schliesslich nur noch in zerfetzten Kleidungsstücke dasass. Man konnte meine Unterwäsche und einfach viel zu viel von meiner Haut sehen. Alle um mich herum lachten und machten dumme Bemerkungen über das was sie sahen. Kuroo kam mit Mehl und Sirup auf mich zu.

Takashi, wollen wir? -fragte er seinen Kumpel und überreichte ihm den Sirup.

Dieser leerte das süsse, klebrige Zeug über mich und Kuroo überschüttete mich mit dem Mehl. Das war die schlimmste Aktion, die ich in meiner Mittelschulzeit über mich ergehen lassen musste. Das Video wurde mir nach einiger Zeit zugesendet doch die Gesichter der anderen wurden verpixelt und das ganze wurde Stumm gestellt. Das einzige was man erkennen konnte, war mich. Und nachdem sie das Mehl über mich geschüttet hatten, machten sie ein Bild und stellten es ins Netz. Da mein Gesicht jedoch vom ganzen Mehl verdeckt war, erkannten mich viele nicht. Doch alle die dabei waren erzählten es rum. Nur die Lehrer und meine Eltern haben nie etwas davon mitbekommen. Nachdem Kuroo und seine Clique weg waren, hat es ein wenig gebessert. Doch nach wie vor waren immer diese Bemerkungen die gemacht wurden. Mein Schreibtisch wurde ebenfalls nicht verschont und hier und da haben sie mal meine Sachen versteckt die ich dann Stundenlang auf dem ganzen Schulareal suchen durfte. Ich habe zuhause nichts erzählt, weil meine Mutter dachte, dass auch mein Schulleben perfekt laufen sollte. Ich wollte ihr nicht gestehen, dass ich gehänselt werde.

Die Erinnerungen an jene Zeit liessen mich weinend, draussen auf dem Boden zusammenbrechen. Es ist gerade einfach alles zu viel. Ich kauerte mich zusammen. Ich umschloss meine Beine mit meinen Händen und legte meine Stirn auf meine Knie.

Ich versuchte mich zu beruhigen doch es funktionierte nicht

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Ich versuchte mich zu beruhigen doch es funktionierte nicht. Bis ich in eine Umarmung gezogen wurde und eine mir vertraute Stimme hörte.

Es wird alles gut. -meinte diese Person.

Ich löste mich aus meiner Position und umarmte den grossen, schlanken, blonden Brillenträger. Wir blieben einfach eine Weile so, bis ich mich endlich ausgeheult hatte. Während dieser ganzen Zeit, streichelte mir Tsukishima mit der einen Hand zärtlich über den Rücken und mit der anderen hielt er einfach meinen Kopf an seine Brust. Als ich mich endlich etwas beruhigt hatte, lockerte er seinen Griff von mir und ich konnte mich etwas von ihm lösen. Ich blickte in sein Gesicht und er blickte mir in meine Augen. Er strich mir mit seinem Daumen eine Träne aus dem Gesicht, welche sich gerade den Weg über meine Wange suchte.

Geht es wieder? -fragte er mit einer beruhigenden Stimme

Ja, danke dir. -meinte ich und lächelte ihn dankend an.

Ich wusste nicht wieso, doch ich sehnte mich bereits jetzt, nach einer weiteren Umarmung. Also beschloss ich einfach, ihn in eine weitere zu ziehen. Er schien dem ganzen ebenfalls nicht abgeneigt zu sein, denn auch er legte erneut seine Arme um mich. Wir blieben einfach still so sitzen und ich merkte, wie ich langsam müde wurde. Und ehe ich mich versah, war ich in Tsukishimas Armen eingeschlafen.

Erzähler Pov.

Tsukishima merkte, dass sich etwas mehr Gewicht auf ihn verlagerte. Er blickte zu Y/N nach unten und stellte schnell fest, dass sie eingeschlafen ist. Es schmerzte ihn, sie so zu sehen. So zerbrechlich und geschwächt. Als er sie so auf dem Boden hat weinen sehen, zerriss es ihm beinahe das Herz. Er wollte sie in ihrem Zustand nicht alleine lassen, somit beschloss er sie im Brautstil hochzuheben und ins Haus zu tragen. Sie hatte bereits frische Kleidung an, da sie hier geduscht hatte. Also nahm er sie einfach mit in das Zimmer, in dem er und die anderen Jungs des Karasunoteams schliefen. Er schaffte es irgendwie, die Zimmertür aufzumachen. Drinnen war es bereits dunkel. Doch keiner der anderen schlief schon. Denn einige Taschenlampen beleuchteten den Raum, damit sich die Jungs noch etwas unterhalten konnten.

Tsukishima, wer ist das. -fragte Sawamura in normaler Lautstärke als er die Silhouette von Tsukishima und der Person in seinem Arm sah.

Shh. Y/N ist am schlafen. -meinte er flüsternd zu ihm.

Du hast Y/N entführt? -fragte Sugawara schockiert.

Was, nein. Sie ist draussen weinend zusammen gebrochen. Ich möchte sie jetzt nur ungern alleine lassen. -entgegnete er und legte sie in seinem Bett nieder. Er zog sich noch kurz, seine kürzeren Hosen an und legte sich dann zu ihr auf die dünne Matratze. Alle Blicke waren auf ihnen gerichtet.

Wenn es euch nichts ausmacht, wäre ich froh wenn alle Lichter ausgeschaltet werden und wir schlafen gehen. Ich möchte sie wirklich nicht wecken. Ich erkläre euch morgen alles. -meinte Tsukishima zu den anderen.

Diese waren einverstanden und alle Taschenlampen wurden ausgestellt. Tsukishima deckte sich und Y/N zu und auch er schlief kurz darauf ein.

Volleyball Queen (Haikyuu X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt