Wie die Zeit vergeht

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Y/N Pov.

Tsukishima hatte sich dazu entschlossen, meiner Bitte nachzukommen. Er hatte sich zu mir ins Bett gelegt und mich gleich in seine Arme genommen. Schlussendlich bin ich dann auch eng an ihn gekuschelt eingeschlafen. Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, war er leider bereits nicht mehr da. Für ihn hat die Schule wieder angefangen und ich bin nun wieder alleine mit meinen Gedanken. Der Tag verlief langsam. Auch die Zeit auf dem Stuhl, als mir die Zytostatika durch die Venen gepumpt wurden, verlief nur in Zeitlupe. Als ich Abends wieder auf meinem Zimmer war hatten sich die Übelkeit und der Schwindel immer weiter verschlimmert. Ich sass einfach nur im Bett, das Kopfteil etwas nach oben gestellt und fixierte einen Punkt an der Wand, damit sich nicht das ganze Zimmer drehte. Ich brachte keinen Bissen Essen und keinen Schluck Wasser runter, weswegen sie eine Beutel mit Flüssigkeit nach dem anderen durch eine Infusion laufen liessen. Gegen 20:00 Uhr klopfte es an der Tür. Da ich eigentlich allen gesagt habe, dass ich momentan keinen Besuch will, können das nur zwei Personen sein. Ich konnte meinen Blick kaum von der Wand lösen und auch kein Herein rufen. Jede Bewegung schien zu viel für meinen Körper zu sein. Da wurde die Tür einfach geöffnet. Ich konnte nicht erkennen wer da gerade reingekommen ist, da ich mich nicht wagte, den Blick von der Wand zu lösen. Erst als er mich begrüsste, realisierte ich, wer da gerade durch die Tür gekommen ist.

Es war Oikawa.

Die Chemo hat wohl angefangen. -stellte er fest.

Ich zuckte mit meinen Mundwinkeln. Oikawa hatte sich mittlerweile auf den Stuhl neben dem Bett gesetzt und hatte meine Hand in seine genommen. Seine Hände waren angenehm warm und liessen mich leicht lächeln. Ich wusste nicht, dass etwas Gesellschaft in diesem Moment so gut tun kann.

Du musst nichts sagen. Ich erzähle einfach etwas. Natürlich wenn es dich nicht stört. -sagte er nach einem kurzen Moment der Ruhe.

Da keine Reaktion von mir kam, fuhr er einfach fort.

Meine Eltern haben mich zu diesem Event mitgeschleift. Sie sind nicht sonderlich wichtig in der Politik. Sie sind mehr so die kleineren Fische und dennoch wurden sie eingeladen. Als sie erfahren haben, dass die Tochter der Ishikawas ebenfalls kommt, wollten sie mich unbedingt dabei haben. Sie dachten, wenn ich einen guten Eindruck bei dir hinterlasse, würde das ihnen ebenfalls Pluspunkte bringen. Doch als ich sah wer du wirklich bist, hatte ich mich beinahe an meinem Getränk verschluckt. Du warst wunderschön in diesem weissen Kleid. Deine Schritte waren für deine Grösse sehr elegant und gross. Es sah aus, als würdest du schweben. Ich wollte dich unbedingt ansprechen, doch ich habe mir schon gedacht, dass Kageyama und Hinata einige Worte über mich verloren haben. Da wusste ich nicht so recht, wie ich dir gegenübertreten soll. Doch deine lockere Art und deine Reaktion auf mich waren erfrischend. Ich hatte mir dich ganz anders vorgestellt. Etwas steifer und kühler. Doch du scheinst ein sehr aufrichtiger und gutherziger Mensch zu sein. Das freut mich irgendwie. -sagte er mit ganz sanfter Stimme und drückte dabei meine Hand etwas stärker.

Ich schloss meine Augen und lächelte leicht.

Du bist auch ganz anders als Hinata und Kageyama dich beschrieben haben. -brachte ich noch immer mit geschlossenen Augen aus meinem Mund.

Mhm, hier vielleicht schon. Doch ich denke wenn ich nicht bei dir bin, haben sie schon recht. -sagte er und lachte leicht.

Auch auf meinen Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln.

Und wer von beiden ist der Echte? -fragte ich.

Mhm, schwer zu sagen. Ich denke, das kommt ganz auf meine Umgebung an. -sagte er zu mir.

Das heisst, du spielst allen etwas vor? -stellte ich ihm die Frage.

Nein. Ich kann bloss nicht überall die gleichen Seiten von mir offenbaren. -entgegnete er mir.

Volleyball Queen (Haikyuu X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt