Wir müssen sie so schnell wie möglich operieren. Ein Tumor an der Speiseröhre drückt zu stark an ihre Luftröhre und könnte in wenigen Tagen zu schweren Atemproblemen und schlussendlich vielleicht sogar zu einem Erstickungstod führen. Da unser Tumorspezialist letztens leider gekündigt hat, müssen wir sie ins Spital in Tokyo verlegen. Herr und Frau Tsukishima sind bereits informiert und packen bei ihnen zu Hause einige Sachen. Sobald sie zurück sind, wird sie ein Krankenwagen nach Tokyo bringen. -sagte einer der Ärzte.
Schon so früh? Was ist mit meinen Freunden. Bis sie in Tokyo sind geht das zu lange. Ich will nicht schon wieder alleine sein. Kann dieser Spezialist nicht hier her kommen? -fragte ich sie und meine Augen füllten sich bereits wieder mit Tränenflüssigkeit.
Tut mir wirklich Leid Miss Ishikawa, doch das ist leider nicht möglich. -sagte ein anderer Arzt.
Nachdem sie mir einiges vom ganzen Prozedere, auch mit Chemo und Bestrahlung erklärt hatten, verabschiedeten sie sich. Und keine zehn Minuten später standen Ayako und Sakurai wieder im Zimmer. Sebastian hatte den Raum ebenfalls keine Sekunde verlassen.
Es tut mir wirklich leid Y/N. Wir werden dich in Tokyo so oft wie möglich besuchen kommen. Und es sind doch noch immer Sommerferien. Vielleicht können dich die Jungs auch einmal besuchen kommen. -sagte Ayako.
Ich nickte, doch ich hatte meinen Blick traurig auf dem Boden gerichtet.
Ich frage mich bloss... warum kann mein Glück nicht etwas länger anhalten? -kam es plötzlich über meine Lippen.
Über meine eigenen Worte blickte ich erschrocken zu den beiden nach oben.
Das Leben ist nicht fair, was? -sagte Sakurai und setzte sich neben mich aufs Bett.
Aber weisst du was? Glück und Unglück stehen immer im Gleichgewicht. Wenn dir jetzt viel schlimmes widerfährt, hast du nach all deinen Bemühungen viele Belohnungen verdient. Doch bis dahin musst du dich noch ein wenig gedulden. -fuhr er fort und legte behutsam eine Hand auf meine Schulter.
Ich blickte zu ihm und nickte leicht. Ich wollte ihm glauben, doch tief in mir sträubte sich etwas dagegen. Es schien, als habe ich die Hoffnung auf Glück bereits aufgegeben. Doch vielleicht hatte Sakurai recht. Wenn ich den Krebs besiegt habe, überströmt mich das Glück vielleicht. Aber bis dahin, werde ich wohl noch ein wenig vom Pech verfolgt bleiben. Wir hatten nicht lange Zeit, denn der Krankenwagen stand bereits vor dem Krankenhaus. Ich wurde mit dem Bett nach unten gebracht. Beim Wagen angekommen wurden alle Schläuche umgehängt und ich musste auf die Liege des Krankenwagens liegen. Ayako und Sakurai winkten mir zum Abschied, was ich nur halbherzig ebenfalls machte. Die Autofahrt zog sich eine ganze Zeit lang hin. Doch bei grösserem Stau, schaltete der Fahrer einfach das Blaulicht und die Sirene an, damit wir etwas schneller voran kamen. Ich versuchte immer wieder ein wenig zu schlafen, doch ich konnte kein Auge zu kriegen. Immer wieder schweiften meine Gedanken zur Karasuno, zu den Jungs aus dem Team und zu Yachi und Shimizu. Ob sie wohl gerade beim Training waren? Ich blickte aus dem Fenster und versuchte all meine Gedanken auszuschalten. Und irgendwann bin ich dann wohl eingeschlafen, denn das nächste an was ich mich erinnere, war zu glauben, dass mir jemand sagte das ich aufwachen darf. Ich schlug meine Augen auf und blickte in das Gesicht eines Pflegers. Ich versuchte mich aufzurichten, doch ich konnte meinen Körper noch nicht richtig bewegen.
Oh, bitte warten sie Miss Ishikawa. Sie dürfen sich noch nicht bewegen. -sagte er und drückte mit seiner Hand meine Schulter sanft auf die Matratze zurück.
Die Operation ist gut verlaufen. Sie werden noch eine Weile nicht richtig sprechen können und auch das Aufsitzen wird Ihnen wahrscheinlich Schmerzen bereiten. Also versuchen sie sich zu entspannen. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen nachher noch genaueres erklären. -fügte er hinzu und verschwand dann.
Die Operation hat bereits stattgefunden? Wie kann das sein. Ich wollte meinen Blick senken, doch etwas an meinem Hals hinderte mich daran. Ich versuchte meinen Arm anzuheben, doch er fühlte sich bleischwer an. Als ich ein klopfen an der Tür hörte, richtete sich meine Aufmerksamkeit dem Arzt der gerade durch diese hineinkam.
Guten Tag Miss Ishikawa. Ihr Assistent wurde soeben informiert, dass die Operation gut verlaufen ist. Es gab keine Komplikationen und wir konnten den Haupttumor komplett entfernen. Doch leider haben wir feststellen müssen, dass sich bereits viele weitere kleinere Tochtergeschwülste gebildet haben. Wir haben versucht alle zu entfernen, doch da die Narkose schon zu lange angedauert hat, konnten wir nicht alles entfernen. Doch fürs erste sollte sich ihre Speiseröhre erholen können und sie sollten ohne Schwierigkeiten weiteratmen können. Da wir weit oben der Speiseröhre operieren mussten, mussten wir auch einen Teil ihrer Stimmbänder etwas reizen, deshalb wird ihnen das reden in nächster Zeit etwas schwerfallen. Man könnte sagen, ihre Stimmbänder sind beleidigt, weshalb sie momentan etwas streiken. Doch das wird vorbeigehen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Ihnen gerne meinen Plan für ihre weiterführende Behandlung erklären. Denken sie, sie können mir folgen? -fragte er mich.
Ich fühlte mich noch etwas benebelt, doch ich denke ich kann ihm folgen, weshalb ich ihm dies mit einem Nicken zeigte.
Okay. Zuerst möchten wir die am stärksten Betroffenen Organe mit Bestrahlung behandeln, auch aus Rücksicht, auf die kommende Gala, an der sie, laut ihrem Assistenten, teilnehmen möchten. Sobald diese dann durch ist, werden wir die meisten Ablagerungen entfernen können. Danach möchte ich mit einer aggressiven Chemotherapie starten. Dies kann auch das Krankenhaus in ihrer Nähe übernehmen. So haben sie sicher ein gestärktes Umfeld. Wenn sich wieder grössere Tumore bilden sollten, werden Sie wieder hierher verlegt. Die Operationen werden jeweils von mir und meinem Team durchgeführt. Sind sie mit diesem Prozedere einverstanden? -fragte er mich.
Da ich wohl keine andere Wahl hatte, nickte ich einfach und blickte erwartungsvoll zu ihm. Denn ich wusste, dass da noch mehr kommt.
Und ich hätte da noch eine Bitte. Da wir hier ein Lehrkrankenhaus sind, möchte ich von Ihnen die Zustimmung einholen, dass ich zwei meiner neu ausgebildeten Assistenzärzte dazunehmen möchte. Da sie ein VIP-Patient sind, müssen wir Sie zuerst um Erlaubnis bitten. Da ihr Fall jedoch sehr selten ist, würde ich ihnen diese Lernsituation gerne ermöglichen. -sagte er.
Ich fand es nicht gerade prickelnd, dass frisch ausgebildete Assistenzärzte an mir rumschneiden dürfen, doch ich möchte selbst einmal Medizin studieren und da werde ich froh sein, ebenfalls die Möglichkeiten zu haben, um an solchen Operationen teilnehmen zu dürfen. Also nickte ich.
Das freut mich wirklich ausserordentlich. Dann stell ich sie ihnen gleich einmal vor. -sagte er und rief zur Tür, dass sie reinkommen dürfen.
Es kamen zwei junge, männliche Ärzte in mein Zimmer und stellten sich vor. Sie erklärten mir weiteres über meinen Zustand und was eben sonst noch so erklärt wird. Ich versuchte so aufmerksam zuzuhören wie ich nur konnte. Sie sprachen mit vielen Fachbegriffen, weshalb ich sie immer mit einem Kopfschütteln unterbrechen musste. Doch nach fast einer halben Stunde hatten wir es dann geschafft. Das Prozedere wird anstrengend und ich werde lange ans Bett gefesselt sein, doch wenn alles nach Plan läuft, darf ich in gut vier bis fünf Monaten wieder normal am Schulunterricht teilnehmen können.
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Volleyball Queen (Haikyuu X Reader)
FanfictionMein Name ist Y/N. Ich komme aus schwierigen Familienverhältnissen. Wegen einem Unfall hat sich mein Leben jedoch schlagartig verändert. Durch neue Freunde, finde ich immer mehr ins Leben zurück, doch leider werden auch die Hürden immer grösser. (...