Namjoon
Ich liege mit Hobi auf meinem Bett, er hat ein Bein über mich gelegt und die Arme um mich geschlungen. Ich drücke meine Stirn an seine Brust und spüre, wie sein Herz schlägt. (Ich verstehe, warum wir auf der Schule als „das Ehepaar aus der Elften" bekannt sind.) Wir sprechen nicht. Trotzdem wissen wir, was der andere sagen möchte oder braucht. Wir liegen hier schon seit zwei Stunden, haben uns kam bewegt und außer „Komm her" hatten wir keine Konversation. Und das ist gut so.
Ich lasse den Schultag revue passieren. In der Mittagspause hatten Hoseok und ich uns in die Cafeteria gesetzt und einen Plan für ihn ausgetüftelt, wie er sich selber davon abhalten konnte, sich in eine Fremde zu verlieben. Dabei hatten wir viele kreative Ideen, zum Beispiel solle er sich vorstellen, dass sie schon mit zehn angefangen hatte, Drogen an Oberstufenschüler zu verkaufen. Oder, etwas realistischer, sie hatte eine Tierhaarallergie, was für Hobi, der Tiere über alles liebt, schrecklich wäre. Wir hatten viel gelacht und ich hatte für eine Zeit vergessen, wer in unsere Klasse geht.
Der Rest des Tages war sehr unspektakulär. Haha, abgesehen von dem Moment, als Taehyung mit seinem Stuhl nach hinten gekippt war, weil er zu stark gekippelt hatte. Minhyuk hatte ihn ausgelacht, kurz danach war Taehyung mit eingefallen und schließlich hatte die ganze Klasse einen Lachkrampf.
Nach der Schule sind Hoseok und ich erstmal nach Hause (jeder zu sich) und haben etwas gegessen. Eine Stunde später stand er dann vor meiner Zimmertür. Seitdem kuscheln wir.„Joonie?", murmelt Hobi verschlafen und zieht mir leicht an den Haaren. Ich sehe nach oben. „Ich hab Hunger", seufzt er und ich muss lachen. „Du Fressmaschine", ziehe ich ihn auf und befreie mich dann von ihm. Er setzt sich auf und zieht seine Socken wieder an. Ich tue es ihm gleich und gehe anschließend runter in die Küche, um den Wasserkocher anzuschalten. Während ich zwei Terrinen Ramen aus der Speisekammer hole, lehnt Hobi am Kühlschrank und sieht auf sein Handy. „Ey Namjoon, Jungkook macht am Wochenende eine Party bei sich. Jimin, Jungwon und Sangwoo haben schon zugesagt, er braucht aber noch mehr Leute. Kommst du mit?" Ich schüttle sofort den Kopf. „Das kannste ganz schnell vergessen, mein Lieber. Ich geh nicht gerne feiern, das weißt du." „Komm schooon", bettelt er und rutscht auf Knien zu mir. „Nur dieses eine Maaaal." „Nö." „Und wenn ich verspreche, mit niemandem rumzumachen?" Ich lache. „Hobi, das solltest du allein schon wegen deinem Neuanfang nicht machen!" „Aber rummachen ist ja nichts, was mit Liebe zu tun hat", schmollt er, aber ich bleibe hart. „Ne Hobi, sorry, ich hasse Partys", sage ich entschieden und sehe ihn etwas entschuldigend an. Er seufzt und steht wieder auf. „Hat eh keinen Zweck....kannst du mich dann mit dem Roller
hinbringen?" Ich lache und fülle das heiße Wasser in die Schüsseln. „Na gut, du wirst ja eh nicht aufhören. Aber abholen werde ich dich nicht, das kann ich versprechen." Natürlich werde ich ihn auch abholen, das ist doch wohl klar. „Danke", strahlt er und drückt mich kurz. Ich schüttle grinsend den Kopf, drücke ihm seine Terrine in die Hand und wir verziehen uns auf das Sofa. Er schaltet den Fernseher an und stellt auf seinen Lieblingskanal: den Kinderkanal. Es läuft gerade „Tayo" und er quietscht glücklich. Ich seufze grinsend und spreche die Folge leise mit. Meine kleine Schwester hat diese Serie so oft geschaut, sag mir einen Satz und ich weiß, welcher danach kommt.
Nach einer Weile ruft Hobis Vater an und sagt ihm, dass er nach Hause kommen soll. Er steht seufzend auf und streckt sich, sodass sein Rücken knackst. Angewidert zucke ich zurück. „Mann Hobi, lass das, das ist ekelhaft!", beschwere ich mich laut und stehe auf. Er lacht nur und geht zur Tür. Ich folge ihm und warte, bis er seine Schuhe angezogen hat. Dann öffne ich die Haustür und umarme ihn nochmal kurz. „Komm gut nach Hause, Penner", verabschiede ich meinen besten Freund und wuschle ihm durch die dunklen Haare. „Mhm, ich dich auch", grinst er und winkt. Ich schließe die Haustür und gehe in mein Zimmer. Der Tag war lang und anstrengend und ich brauche meinen Schönheitsschlaf, wenn ich Jin jetzt jeden Tag sehe.
Gähnend ziehe ich mich um und lasse mich auf mein Bett fallen. Zähne putzen ist morgen wieder dran.
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𝕊𝕔𝕙𝕠𝕠𝕝 𝕃𝕦𝕧 ~ 𝔽𝕚𝕣𝕤𝕥 𝕃𝕦𝕧 ⁿᵃᵐʲⁱⁿ
FanfictionNamjoon, ein eher zurückhaltender Junge aus einer chaotischen Familie, ist seit zwei Jahren in den bekannten Seokjin aus seiner Stufe verliebt. Aber erst, als sie in eine Klasse kommen, bietet sich ihnen die Möglichkeit, einander kennenzulernen und...