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Namjoon

Mit müden Augen steigen Hoseok und ich aus Appas Wagen. Heute hat er uns gönnerhaft zur Schule gefahren, weil es draußen schüttet, als käme eine zweite Sintflut. Letzte Nacht haben Hobi und ich noch lange auf meinem Bett gesessen und geredet, dementsprechend erschöpft sind wir heute Morgen. 

"Guten Schultag, meine Söhne. Und, Namjoon, sag Seokjin Grüße." Mit einem überraschten Lächeln sehe ich zu meinem Vater, dann nicke ich. "Mach ich, bis nachher Appa." Dann machen wir uns schnell auf den Weg nach drinnen. 

"Seid ihr etwa bei dem Wetter gelaufen?!", fragt Tae uns entsetzt, als wir tropfend das laute Klassenzimmer betreten. Hobi schüttelt seine Haare und kleine Tröpfchen fliegen in alle Richtungen davon. "Ne, der Weg vom Schultor bis hier hat auch schon gereicht", lacht er, geht zu seinem Tisch und lässt seinen Rucksack neben seinen Stuhl fallen. Auch ich gehe zu meinem Platz und sofort wandert mein Blick zu meinem Freund, der sich umdreht und mir zuwinkt. Mit einem liebevollen Lächeln steht er auf und wuschelt mir durch die nassen Haare. Sofort schlägt mein Herz höher. "Wo warst du denn duschen?", fragt er amüsiert und wischt sich seine nasse Hand an seinem hellen Pulli ab. Ich deute wortlos zum Fenster. Jin lacht leise und wirft dann einen unauffälligen Blick Richtung Tür. Ich nicke kaum merklich und stehe auf. "Ich geh mich kurz abtrocknen, bin gleich wieder da", meine ich unschuldig zu den Anderen und verschwinde wieder aus dem Klassenzimmer. Draußen bleibe ich ein paar Meter entfernt stehen und warte. Kurz darauf kommt Jin auf mich zu. Ich grinse leicht und verschwinde vor ihm in der Jungstoilette. Drinnen drehe ich gerade meinen Kopf zu ihm um, um ihn richtig zu begrüßen, da schlingt er bereits von hinten seine Arme um mich und küsst mich auf die Wange. "Hab dich schon vermisst, mein nasser Pudel", murmelt er und ich kichere verlegen. Er lacht und knuddelt mich sanft. "Du bist süß." Ich ziehe einen Schmollmund und watschle mit ihm zum Waschbecken. Ein paar Handtücher liegen neben dem Wasserhahn, ich nehme eins und fahre mir damit übers Gesicht und durch die Haare. Jin löst seine Arme von meiner Taille und schnappt sich das Handtuch, bevor er damit über meinen Kopf rubbelt. Als er fertig ist, stehen meine Haare zu allen Seiten ab und er quietscht glücklich. Wäre das nicht so ein süßes Geräusch, wäre ich sauer, doch wenn es ihn so fröhlich macht, meine Frisur zu ruinieren: Sei's drum. Mein Freund dreht mich zum Spiegel, legt seinen Kopf auf meine Schulter und kneift mir von hinten in die Wangen. Bevor ich rot werden kann, dreht er mich jedoch wieder zu sich um und sieht mich mit einem ernst werdendem Blick an. "Joonie, ich möchte dich nicht länger verheimlichen. Bei deinen Eltern hat es doch gut funktioniert, warum sollte es bei unseren Freunden anders laufen?" Ich schlucke unsicher. Mir ist klar, dass dieses Gespräch nicht weiter aufgeschoben werden kann, doch das war eben wirklich mit der Tür ins Haus. Kurz schließe ich die Augen und nehme mir einen Moment zum Nachdenken. Sind wir mal ehrlich, er hat recht. Es sind unsere besten Freunde. Was soll schon passieren? 

Ich öffne die Augen wieder und sehe Jin direkt ins Gesicht. Dann nicke ich und kann mir ein Grinsen nicht ganz verkneifen als ich sage: "Zeig, wem wir gehören." Ein glückliches Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus und er legt beide Hände an meine nassen Wangen und zieht meinen Kopf zu sich. Als unsere Lippen sich berühren, seufze ich zufrieden auf und sinke ein wenig in den Kuss. 

Eine schwer definierbare Aufregung durchflutet mich, als Jin mir sanft mit dem Daumen über die Wangen streicht und einen federleichten Kuss darauf platziert. "Mein Sonnenschein, du kannst mir sofort sagen, wenn du dich mit etwas nicht wohl fühlst", sagt er ernst und ich sehe ihm in die Augen und nicke. Meine Schmetterlinge schlagen zufrieden mit ihren Flügeln. Ich selbst spüre die Liebe, mit der ich meinen Freund ansehe. Dass er sie auch bemerkt, sehe ich an seinen rosa Wangen. "Bist du bereit, ganz offiziell mein fester Freund zu sein?" Erneut nicke ich. Jetzt oder nie. Ich nehme seine Hand in meine und drücke sie. Jin verschränkt unsere Finger und damit ist klar, wie wir unseren Freunden alles sagen. Ich hoffe, sie verstehen es direkt. Nochmal stehe ich das nämlich nicht durch. 

Als Jin die Tür zu unserem Klassenzimmer aufstößt, halte ich vor Aufregung unwillkürlich die Luft an. Mein Blick huscht schnell über die Köpfe unserer Freundesgruppe. Bisher hat nur Hoseok seinen Blick zu uns gewandt und sieht mich mit einem fragenderen "Also ist es jetzt offiziell?"-Blick an, den ich mit einem Nicken beantworte. Er fängt an, zu grinsen und stupst Yoongi-Hyung an, der vor ihm sitzt. Daraufhin sieht der Ältere erst zu ihm, folgt dann jedoch Hobis Blick und er sieht auf unsere verschränkten Hände. Als er den Blick wieder hebt, spiegelt sich Erkenntnis in seinen Augen. Sein Blick huscht überrascht zu mir, dann fängt er an, zu grinsen. Unsicher drücke ich Jin Hand, er dreht den Kopf zu mir und zieht mich sanft zu sich. Mit rasendem Herzen setze ich mich in Bewegung. Er folgt mir und gemeinsam gehen wir zu meinem Platz, wo ich mich hinsetze und Jin - ohne lange zu zögern - den Platz auf meinem Schoß einnimmt. Spätestens jetzt liegen alle Augen der anwesenden Schüler auf uns. Es wird leise getuschelt und während ich verlegen versuche, unsichtbar zu werden, scheint Edie Prinzessin auf meinem Schoß die Aufmerksamkeit regelrecht zu genießen. Jin setzt sogar noch einen drauf, indem er seine Beine zur Seite schwingt und einen Arm um meinen Hals legt, um meinen Kopf zu sich zu ziehen und seine Lippen sanft über meine fahren zu lassen. Jetzt ist es still im Klassenzimmer. Mit jeder Sekunde klopft mein Herz schmerzhafter gegen meine Rippen. Bis Hobi schließlich aufsteht, Jin von mir runter und mich auf die Füße zieht und mich fest an sich drückt. Dankbar schlinge ich die Arme um ihn. Über seine Schulter hinweg sehe ich in die Klasse. Vorsichtig blicke ich ein paar Leuten ins Gesicht. Yeesul, eine eher schüchterne aber freundliche Schülerin, sieht zwar ein wenig traurig zu Jin, scheint sich aber auch für uns zu freuen. Von den Mädchen gucken einige wie sie, manche mit mehr Trauer, andere mit überwiegender Freude. Auch unter den Jungen gibt es enttäuschte Gesichter. Überraschenderweise scheinen sich jedoch sehr viele zu freuen. Ich hatte viele angeekelte Blicke erwartet. Doch außer Chanhyun, ein Idiot, der die Klasse wiederholen muss, der mit einem angewiderten Ausdruck zu Jin sieht, scheint es keinen zu interessieren, dass wie beide männlich sind. Das beruhigt mich mehr, als ich zugeben möchte. 

Hobi scheint zu bemerken, dass ein großer Teil meiner Anspannung verfliegt und streicht mir sanft über den Rücken. "Ich bin stolz auf dich", flüstert er und ich höre, selbst durch das Flüstern, das Grinsen in seinem Gesicht. Schließlich löse ich mich von meinem Seelenverwandten und in einer plötzlichen Welle von Euphorie drehe ich mich zu Jin um und küsse ihn leidenschaftlich. An seinem Kragen ziehe ich ihn zu mir, dann treffen unsere Lippen aufeinander. Die Klasse fängt an, zu applaudieren. 


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Liebe Dinos, in den nächsten Tagen wird es mit Updates so weitergehen, wie seit Montag. Ich hatte ein lange Zeit keinen Computer, weshalb ich meine Kapitel (die ich eigentlich immer erst auf Papier grundfasse) nicht veröffentlichen konnte. Also habe ich noch sieben auf Vorrat, die werde ich in den nächsten Tagen digitalisieren ;) Danke, dass ihr diese Geschichte so fleißig lest :D 

LG Tazerface

Habt ihr Fragen an die Charaktere? Wünsche? Anregungen? Immer her damit! =D 

𝕊𝕔𝕙𝕠𝕠𝕝 𝕃𝕦𝕧 ~ 𝔽𝕚𝕣𝕤𝕥 𝕃𝕦𝕧 ⁿᵃᵐʲⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt