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Hyemin

Nachdenklich sitze ich neben Jin im Kinosaal und mustere meinen Freund von der Seite. Er starrt geradeaus, allerdings sieht er sich nicht den Film an. Woran ich das erkenne? Er hängt wie ein Sack Mehl in seinem Sessel, die Augen starr nach vorne gerichtet. Seine Hände liegen regungslos auf den Armlehnen und er sein Popcorn klemmt unangetastet zwischen seinen Oberschenkeln. „Honey?", frage ich leise und lege meine Hand leicht auf seine Schulter. Erschrocken dreht er den Kopf zu mir und sieht mich kurz mit verklärtem Blick an. „Lass uns gehen", flüstere ich sanft. Es macht keinen Sinn, hier zu bleiben, wenn keiner von uns den Film schaut. Kurz zögert mein Freund, dann nickt er leicht und schließt kurz die Augen.
„Tut mir leid, ich hab's versaut", murmelt er bedrückt, als wir draußen vor dem Kino stehen. Ich lächle sanft und nehme seine Hand. „Es ist alles in Ordnung, du scheinst echt erschöpft zu sein. Lass uns nach Hause gehen." Er nickt leicht. „Du bist toll." „Ich weiß", antworte ich leicht grinsend, um die Stimmung ein wenig zu lockern. Es funktioniert, Jin lacht leise und verschränkt unsere Finger. „Magst du noch mit zu mir?", bietet er an, doch ich spüre, dass er es nur aus Höflichkeit tut. Eigentlich braucht er Tae oder einfach seine Ruhe. Also schüttle ich sanft lächelnd den Kopf. „Nein, nimm dir ein bisschen Zeit für dich", antworte ich und fahre leicht mit dem Daumen über seinen Handrücken. Er wirkt erleichtert, versucht es aber zu unterdrücken. „Okay."
Erst besteht er darauf, mich noch nach Hause zu begleiten, was ich ihm aber ausrede. Jin braucht wirklich Zeit für sich und letztendlich kapiert er es und wir verabschieden uns an der Ampel. „Komm gut nach Hause und schreib, wenn du angekommen bist", sagt er leise und kurz legen wir unsere Stirnen aneinander. „Mach ich. Du auch", erwidere ich und lege kurz meine Lippen auf seine, die sich anfühlen als hätte er sie mit Weichspüler gewaschen. „Gute Nacht, Honey."

Zuhause sage ich Jin Bescheid, dass ich da bin. Dann dusche ich und lasse mich dann auf mein Bett fallen. Von meinem Nachttisch schnappe ich mir das Psychologie-Buch, das ich vor drei Jahren von meiner großen Schwester ausgeliehen und nie zurückgegeben habe. Es würde mich nicht wundern, wenn es inzwischen doppelt so viel wiegt wie ursprünglich, denn die Seiten des Buches sind mit unzähligen Klebezetteln und Notizen bestückt. Vorne, hinter dem Buchdeckel klemmt mein Notizheft, in das ich alle kritischen Situationen von mir, meiner Freunde oder Jin schreibe und anschließend analysiere. Klingt seltsam, oder? Aber das ist meine Art, mit Erlebnissen umzugehen und Reaktionen zu verstehen. Und auf diese Weise lerne ich unglaublich viel über mich und meine Mitmenschen.
Mit einem leisen Seufzen fange ich an, die Situation von heute zu beschreiben.
Jin
- erzählt von Jungen aus Klasse
- abgelenkt
- starre Haltung
- unkonzentriert
- etwas abweisend
- wirkt durch den Wind
- Kuss wirkt eher höflich

„Morgen kommt die Analyse", gähne ich und lege das Buch beiseite. Die Gedanken in meinem Kopf rasen herum und dennoch lege ich mich auf die Seite und versuche, zu schlafen. Nach gefühlten zwei Stunden fallen mir endlich die Augen zu und ich falle in einen unruhigen Schlaf.

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Hello my friends :D Danke, danke, danke für 200 Reads xD Jeden Morgen hab ich richtig Herzklopfen, wenn ich die dazugekommenen Reads sehe xD Also: Danke <3 Borahae 💜
Btw wisst ihr, was mich richtig aufregt? Dass ich nicht sehen kann, wer die Kapitel liest. Ich würd mich einfach gerne bedanken aber Wattie denkt sich nur so: NEEEEEEEEE 🤓

𝕊𝕔𝕙𝕠𝕠𝕝 𝕃𝕦𝕧 ~ 𝔽𝕚𝕣𝕤𝕥 𝕃𝕦𝕧 ⁿᵃᵐʲⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt