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Kyungmin

Heute ist es soweit. Nach sieben Jahren werde ich meinen kleinen Bruder wieder sehen. Und meine Eltern. So viel Zeit ist vergangen, so viel ist passiert. Und jetzt stehe ich hier, meinen Rucksack in der Hand, meine Mütze auf den dunklen, langen Haaren und meiner Jacke an. Starre in den Spiegel, zögere, überlege und werfe alles tausendmal um. Seit Seokjin da war, mache ich mir über nichts anderes mehr Gedanken. Erst war ich total dabei, aber je länger ich über alles nachgedacht habe, desto mehr macht mir die ganze Sache Angst. Deshalb hab ich beschlossen, schon drei Tage vor der Feier nach Seoul zu fahren, um meine Eltern zu treffen. Ich möchte das nicht alles an Namjoons Party machen, da geht es schließlich um ihn. Nicht um mich.
„Hey, Schatz, ich dachte du wärst schon weg", murmelt jemand und ich drehe mich zu meinem Verlobten um, der im Schlafanzug in der Küchentür steht. „Dachte ich auch", antworte ich und sehe ihn etwas verzweifelt an. Er tappst zu mir und küsst mich sanft. „Ich bin mir sicher, es wird alles gut. Und wenn nicht, hole ich dich ab so schnell es geht. Du meintest, Seokjin sei ganz sympathisch und habe die richtigen Absichten. Ich glaube, deine Menschenkenntnis lässt dich auch diesmal nicht im Stich." Ich seufze leise und lehne meinen Kopf an seine Schulter. Er legt sanft die Arme um mich und küsst mich auf den Scheitel. „Soll ich mitkommen?" Leicht schüttle ich den Kopf. „Dafür ist es glaub ich noch zu früh. Außerdem geht es um Namjoon und nicht um mich." Mein Baby sieht mich an und nickt. „Alles klar. Sag mir Bescheid, wenn du mich brauchst." „Kennst mich doch", meine ich und küsse ihn sanft. „Danke, dass du dich so um mich kümmerst." „Na klar." Ich lächle ihn an, dann drehe ich mich zur Tür. Als ich sie öffne, ruft er: „Ich liebe dich!" „Ich dich auch", sage ich zurück und werfe ihm einen Luftkuss zu, den er fängt und dann einen zurückschickt. Ich fange seinen auch auf, dann schließe ich lächelnd die Tür.
Auf der gesamten Fahrt mit dem Bus zum Bahnhof und dann mit dem Zug nach Seoul weiß ich nicht, ob ich mich auf mein altes Zuhause freuen soll oder nicht. In dieser Stadt habe ich den Großteil meines Lebens verbracht, bin auf die Schule gegangen, habe Freunde gefunden, mich das erste Mal verliebt..so viele Erinnerungen wurden dort geschaffen. Und nach sieben Jahren kehre ich dorthin zurück. Zu meinen Eltern, die sich nicht um mich kümmern konnten. Oder besser gesagt um Hobi und Namjoon

𝕊𝕔𝕙𝕠𝕠𝕝 𝕃𝕦𝕧 ~ 𝔽𝕚𝕣𝕤𝕥 𝕃𝕦𝕧 ⁿᵃᵐʲⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt