𝕊𝕔𝕙𝕠𝕠𝕝 𝕃𝕦𝕧 ~ 𝔽𝕚𝕣𝕤𝕥 𝕃𝕦𝕧 ⁿᵃᵐʲⁱⁿ

77 Gap

6 Monate später

Namjoon

„Lieber Namjoon,
Übermorgen wirst du 17 und ich möchte dir von deinem tristen Dasein in den letzten Monaten erzählen.
Du warst einige Wochen „krank", hast zuhause viel Zeit alleine verbracht und nachgedacht. Zu einem Ergebnis bist du allerdings nicht gekommen. Erst, nachdem du wieder in die Schule gegangen bist und dort Jin, deine große Liebe, gesehen hast, bist du der Lsösung ein wenig näher gekommen: Einfach alles so lassen und drauf warten, dass es weggeht.
Vor dieser „Krankheitsphase", die er offenbar auch gemacht hat, hattet ihr Krach oder zumindest ist was passiert. Doch dann hat er so getan, als wäre alles beim Alten und ihr würdet euch, nach wie vor, super verstehen. Erst dachtest du, dass er irgendwann darauf zurückkommen wird doch die letzten sechs Monate ist einfach gar nichts passiert. Stattdessen trefft ihr euch fast jeden Tag, macht zusammen Referate und tut weiterhin so, als wäre alles gut. Das etwas nicht stimmt, merkt man erst, wenn er weg ist. Dann verkriechst du dich in deinem Zimmer oder gehst bis halb zwei nachts in den J-Club um deine Aggressionen raus zu lassen. Du zeigst kaum noch echte Gefühle, lachst nicht mehr mit echtem Humor und sagst kaum noch etwas. Dein Bruder/bester Freund Hobi ist auch schon ziemlich down, weil er dir nicht helfen kann."
- „Hey Joonie, was machst du da?" Schnell drehe ich das Blatt um und sehe meinen Bruder an. „Nix. Ist dir aufgefallen, dass du im letzten halben Jahr ziemlich gewachsen bist?" Hobi verdreht leicht die Augen. „Ich weiß, ihr habt es mir oft genug gesagt. Aber du auch, 1,80-man. Aber jetzt komm, wir müssen los. Wir haben nur noch diese Woche und dann...sind es nur noch drei", meint er grinsend und ich schüttle leicht den Kopf. Was 'ne Motivation. Aber hilft ja nix.
Also verlasse ich meinen Schreibtischstuhl schweren Herzens, stecke den Brief an mein Ich-in-einer-anderen-Zeit in meine Hosentasche und folge Hobi nach unten.
„Guten Morgen Jungs, ihr seid spät dran", begrüßt Eomma uns und lächelt sanft. „Ja, Namjoon musste noch Hausis fertig machen", behauptet Hobi und ich stöhne leicht genervt. „Das waren keine Hausaufgaben, Hoseok. Ach egal." Ich schnappe mir mein Geld für die Cafeteria und meinen Smoothie, schmeiße beides in meinen Rucksack, streife mir meine Jacke und meine Schuhe über die ich zu Weihnachten bekommen hab und schlüpfe vor Hoseok aus der Tür.
Weihnachten. Noch sowas, was ich lieber vergessen möchte.

Rückschau
„Nur noch einen! hick", verlangt Jin lallend und beugt sich grinsend über mich drüber. „Nein, hör auf zu saufen!", schimpfe ich, rotwerdend weil er direkt über..naja meiner Mitte flackt. Schnell stelle ich die Schnapsflasche auf den Schrank und drücke Jin von mir runter. Jeongguk und Taehyung lachen Jin aus, Jeongguks Kopf in Taehyungs Schoß gelegt. Hobi und Minyhuk lehnen schlafend von zwei Seiten am wachen (und neben mir dem nüchternsten) Yoongi, während Hobi Eunjis Hand hält und Minhyuks Beine über Seunghoons liegen. Heeseung, Yunai und Seoyoung spielen betrunken Uno und lachen sich tot und ich..naja ich sitze auf der Couch, ohne einen Tropfen Alkohol im Blut und passe auf, dass die Besoffenen nicht irgendwas anzünden.
Ein wundervolles Weihnachtsfest haben wir hier. Immer hin, Bescherung und Essen haben wir noch schön zusammen verbracht aber als Jin den Alkohol ausgepackt hat, gings ab. Gut, das Programm war echt schön. Wir sind alle so gegen elf aufgestanden, haben uns in der Stadt getroffen, hässliche Weihnachtspullis füreinander gewichtelt, ganz viel Deko für Jins Wohnung gekauft und anschließend waren wir auf dem Christkindlmarkt. Jin war die ganze Zeit bei mir untergehakt und hat mich keine Sekunde losgelassen. Egal, wie schwierig das Leben einhändig war. Zum Glück ist die Röte in meinem Gesicht nicht aufgefallen, da es arschkalt war und eh alle rotgefroren waren. Also wie gesagt, bis zum Sektflaschen-Peng war alles super. 

Inzwischen hat sich Jin wieder ein wenig beruhigt und sitzt jetzt hicksend neben mir, klammert sich an meinen Arm und grinst leicht dämlich. „Lasst uns was geiles spielen!", ruft plötzlich Yunai und springt auf. Sofort hat sich die Aufmerksamkeit der Wachen, also Jin, Yoongi, Tae, Kooks, Heeseung, Seoyoung, Seunghoon und Hobi. Abgesehen von mir nicken alle begeistert und machen sich von ihren Kuschelkumpanen los um sich zum Trio auf den Boden zu setzen. Ich ziehe meine Beine an und sehe wachsam zu, doch Jin hat andere Pläne. Er zieht an meiner Hand und sieht mich bettelnd an -so gut wie es besoffen halt geht. „Was?", frage ich und hebe eine Braue. „Joonie muss mitspielen", verlangt er mit Kinderstimme und ich will schon den Kopf schütteln, als es plötzlich von allen Seiten wiederholt wird? „Joonie muss mitspielen!" Nicht begeistert sehe ich die Anwesenden an. Aber versuch mal, gegen acht Betrunkene anzukommen.
„Na gut aber ich werde nichts trinken!" Alle stimmen zu uns jubeln begeistert, als ich mich von Jin in den Kreis ziehen lasse. Als ich sitze, versuche ich vorsichtig, meine Hand aus seinem Griff zu lösen doch er verstärkt seinen Griff etwas, ohne mich dabei anzusehen. Ich beiße mir leicht auf die Unterlippe und lasse meine Hand wieder erschlaffen.
„Also, ich wäre für zwei Wahrheiten 1 Lüge!", schlägt Hobi grinsend vor. Als alle begeistert nicken, wünsche ich mir, ich hätte nie zugesagt, mitzuspielen. „Cool, wer fängt an? Bin für Hoseog", murmelt Tae und zeigt schlaff auf meinen Bruder. Der nickt nur und knakcst mit den Fingern. „1. Ich hab keine richtigen Eltern. 2. Ich bin mit Namjoon zusamn. 3....Ich hab schon mal Namjoons Barbies rasierd ha-hick-haha", lacht er und die Anderen kichern. Ich sehe ihn nur angepisst an. Ja, er hat meine Barbies tatsächlich mal rasiert. Danach hab ich die Haare genommen und sie in der Nacht in Hoseoks Schlafshirt gesteckt. Die Reaktion war es allemal wert.
„Isch tibbe auff..du hast Namjoons Barbies rasierd is die Lüüge", rät Seunghoon und versucht, die Augen offen zu halten. Hobi fängt an zu lachen und schüttelt heftig den Kopf. „Neeeee ich bin nich mit Joon zusamn!" „Ahso...okey ich hab ne Freundin, ichh fahr jedn Morgn zwei Schdunden zur Schule und ich hab zwei kleine Geschwisder", zählt er lallend auf und sieht abwartend in die Runde. „Du und ne Freundin!", fängt Yoongi auf einmal an zu grinsend. „Das is die Lüge." Schmollend nickt Seunghoon und Yoongi legt den Kopf schief. „Also 1. ich bin in den Kleinen ne Stufe unter uns verknallt. 2. Mein Dad arbeitet in einer Kunstrasen-Firma und 3. meine Schwester kann supergut singen." Ich überlege. Soweit ich weiß, hat er noch nie was von seiner Familie erzählt. Aber ich weiß, dass er nicht besonders viel Geld hat und dass er nicht nur auf Mädchen steht. Als Jeongguk rät, dass das Dritte die Lüge wäre, nickt Yoongi zufrieden und ich lächle. „Wie heißt der Kleine unter uns?" Yoongi sieht mich verlegen an. „Jimin." Ich lache überrascht auf. „Echt? Ich kenn ihn!" Yoongis Augen weiten sich überrascht. „Echt? -kannst du mir dann helfen?" Ich grinse leicht und nicke. „Na klar." Yoongis Strahlen daraufhin reicht mir.
„Ich will jez!", ruft plötzlich Jin neben mir und hibbelt aufgeregt. „Also erstens: Ich bin single. Zweitens: Ich steh nicht nur auf Fraun und drittens: Ich mag jemanden." „Du Pabo, das stimmt doch alles!", empört sich Tae lautstark und wirft ein Kissen, das wohl bei Jin landen sollte. Aber es trifft Seoyoung am Kopf, die daraufhin umkippt wie ein Sack Mehl. Yunai ist allerdings inzwischen so blau, dass sie nichts mehr mitbekommt und nur hicksend in der Ecke sitzt.
Ich hingegen starre nur Jin an. Seit wann ist er single und seit wann steht er auch auf Männer!? Und seit wann mag er jemanden!? Ich weiß nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er mich mag? Wahrscheinlich unter 0,5% also sei nicht dumm, Namjoon. Leicht schlucke ich und sehe weiterhin zu Jin. Wie kann man so schön sein? 

„Hey, schau doch mal hin du Trottel!" In letztes Sekunde zieht Hobi mich an einer Straßenlaterne vorbei. „Danke", murmle ich nur und blinzle leicht. „Was war das eigentlich vorhin, was du geschrieben hast?" Ich seufze leise. „Ein Brief an mein Ich in einer anderen Zeit." „Aha. Zeig ma' her." Wortlos überreiche ich ihm den Zettel und hake mich dann bei ihm ein, damit er während dem Lesen nicht ebenfalls fast gegen eine Laterne rennt.

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Hey Dinos, tadaa! Das, worauf ich hingearbeitet hab :) Ich hab kein gutes Ende für das Kapitel gefunden, sorry xD aber ich hoffe, der Rest gefällt euch. ^^