Jin
Als ich meine Wohnungstür aufsperre, sieht Namjoon sich neugierig um. Ich lächle kurz zu ihm und betrete dann langsam meine Wohnung. Mein Kopf tut immer noch stark weh und manchmal verschwimmt meine Sicht für ein paar Sekunden, aber es wird schon besser. Das rede ich mir zumindest ein. Ich schlurfe in die Küche und Namjoon folgt mir, als würde er sich auf einem Minenfeld bewegen. „Es ist alles gut, entspann dich. Fühl dich wie zuhause", beruhige ich ihn und er blinzelt unsicher, nickt aber dann leicht. Ich nehme ein Glas aus dem Schrank und stöhne leise, weil diese Bewegung ziemlich anstrengend ist. Der Jüngere ist sofort bei mir und nimmt mir das Glas aus der Hand. „Leg dich auf das Sofa oder in dein Bett, Mr Lee hat gesagt, ich soll mich ein bisschen um dich kümmern. Also leg dich hin", kommandiert er und ich kann nicht anders und muss leise lachen. „Ja, Sir." Ich mag diese befehlerische Seite. Langsam schlurfe ich zur Couch und lasse mich darauf fallen. Er kommt mit dem Glas Wasser zu mir und gibt es mir. Ich nicke dankbar und trinke einen Schluck. Dann stelle ich das Glas auf den Couchtisch und lasse mich in die Kissen sinken. Er setzt sich an mein Fußende, wirkt aber einfach glücklich. Süß. „Darf ich dich mal was fragen?", murmle ich. „Wenn du ein bisschen geschlafen hast, vielleicht", antwortet er ohne zu zögern und ich muss erneut lachen. „Okay, dann bis nachher." „Schlaf gut." „Du kannst dich hier frei bewegen, nur mal so. Schau dich ruhig um." Er nickt. „Ich warte, bis du eingeschlafen bist." Er ist so loyal, ich frage mich echt, warum er in der Schule immer so introvertiert ist, wenn er außerhalb so aufblühen kann. Ich lächle und lasse meinen Kopf zurücksinken. Dann schlafe ich ein.
Als ich wieder aufwache, ist meine Wohnung in ein goldenes Licht getaucht. Ich sehe mich blinzelnd um und suche nach Namjoon. Ist er schon gegangen? Nein, aus dem Flur kommt seine Stimme. „Ja, es geht ihm besser, glaube ich. Er schläft noch, aber ich sollte ihn demnächst aufwecken, sonst kann er heute Nacht nicht mehr schlafen. Ja, du auch. Hab dich lieb. Ach ja, Hobi? Vergiss nicht, die Blumen zu gießen, ge? Sonst killt sie dich. Jap. Also dann, bis nachher." Sein braunhaariger Kopf erscheint im Türrahmen und reflexartig schließe ich die Augen wieder. Er seufzt leise und setzt sich ans Fußende. Wenn er mit Hobi telefoniert, klingt es, als wären sie verheiratet. Und was meinte er mit „Blumen gießen"? Wohnen sie zusammen? Hm, ich frag ihn nachher einfach. „Jin?", höre ich es leise vom Fußende und muss mir ein Lächeln verkneifen. Ich mag seine Art, meinen Namen auszusprechen. Es fällt mir schwer, das zu beschreiben, ich mag es einfach. „Jin? Du musst aufwachen", sagt er leise und steht auf. Er kommt zu meinem Oberkörper und legt ganz leicht eine Hand auf meine Schulter. Sie zittert. Wow, ist er wirklich so nervös? „Jin, bitte, wach auf." Ich tu ihm den Gefallen und öffne meine Augen. Erleichtert nimmt er seine Hand von meiner Schulter, wo sofort ein kalter Fleck zurückbleibt. „Hey, Namjoon", flüstere ich und sehe an ihm hoch. Unter seinem oversized Hoddie kann man ein Basketballtrikot herausspitzeln sehen. Sofort erscheint in meinem Kopf ein Bild von einem spielenden Namjoon mit breiten Schultern und einer Basecap, die er falsch herum trägt. Als ich merke, wie wir uns gegenseitig anstarren, muss ich grinsen. „Huhu." Er dreht sich weg. „Du wolltest mich etwas fragen", kommt er auf vorhin zurück und ich hebe leicht den Zeigefinger. „Stimmt."
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𝕊𝕔𝕙𝕠𝕠𝕝 𝕃𝕦𝕧 ~ 𝔽𝕚𝕣𝕤𝕥 𝕃𝕦𝕧 ⁿᵃᵐʲⁱⁿ
FanfictionNamjoon, ein eher zurückhaltender Junge aus einer chaotischen Familie, ist seit zwei Jahren in den bekannten Seokjin aus seiner Stufe verliebt. Aber erst, als sie in eine Klasse kommen, bietet sich ihnen die Möglichkeit, einander kennenzulernen und...