𝕊𝕔𝕙𝕠𝕠𝕝 𝕃𝕦𝕧 ~ 𝔽𝕚𝕣𝕤𝕥 𝕃𝕦𝕧 ⁿᵃᵐʲⁱⁿ

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Jin
Als Joon das Klassenzimmer betritt, spring ich ihm entgegen und umarme ihn fest. Mein absolut rasendes Herz ignorierend wuschle ich ihm durch die Haare. „Morgen Joon, sag mal was soll das?" Verwirrt hebt er eine Braue. Als ob er nicht wüsste, was los ist. „Du Pabo hast übermorgen Geburtstag und sagst es uns nicht!!" Augenblicklich wird er rot und presst seine Lippen aufeinander. „Ist doch nix besonderes.." Entsetzt starre ich ihn an. „Dein Ernst?! Du wirst 17! Weisst du wie geil das ist?!" „Was ist an 17 so besonders?" „Joonie, sei nicht dumm." Gespielt enttäuscht schüttle ich den Kopf. „Also erstens ist das ein Jahr näher an 18 und zweitens hast du jetzt uns. Und wir werden dir eine hammergeile Party schmeißen!" „Meine Familienfeiern bisher waren auch nicht schlecht.." „Ist mir egal. Du hast jetzt uns, damit basta. Wir müssen auch nicht an deinem Geburtstag feiern, das wird eh knapp mit der Partyplanerei. Aber nächste Woche ziehen wir's dann durch!" Namjoon seufzt leise und drückt sich wortlos an mir vorbei zu seinem Platz. Ich lege leicht den Kopf schief und richte mich an Hoseok. „Hab ich was falsches gesagt?" „Lass uns später schreiben, ich erklär dir alles." Damit wendet auch er sich ab.

Den Schultag über denke ich an Namjoon. Gut, das ist jetzt nicht wirklich was Neues aber über ihn als Person und warum er manchmal so reagiert wie er nunmal reagiert nachzudenken find ich spannend.
Im Kopf gehe ich ein paar Gespräche durch, die wir im letzten halben Jahr hatten.

Rückschau (Zeit: so im Januar)
„Was ist dein größter Wunsch?" „Ich will irgendwann heiraten. Meine grosse Liebe." Ohne mich anzuschauen beantwortete er die Frage. „Wie siehts mit Familie aus? Also wie denkst du ist später deine Beziehung zu ihr?" Ich lege den Kopf schief und mustere den handsome young man neben mir. Inzwischen schaffte ich es ganz gut, mein Selbstbewusstsein gegenüber ihm zu fälschen, was auch zur Folge hatte, dass ich solche Fragen stellte.
Namjoon überlegte eine Weile, dann holte er Luft. „Ich weiss es nicht. Meine Familie ist nicht normal, ich wünschte manchmal, man könnte sie sich aussuchen." Überrascht runzelte ich die Stirn, sagte aber nichts. „Mein Dad hatte ein heftiges Alkoholproblem und war lange Zeit in einer Entzugsklinik. Hab ihn oft dort besucht, dann haben wir Basketball geschaut, uns gegenseitig Witze erzählt oder so. Meine Mutter..kommt aus schwierigen Verhältnissen." „Hast du eigentlich neben Hobi und Minnie noch mehr Geschwister?" Ja, vielleicht war ich ein bisschen zu neugierig aber ich vertraute darauf, dass er mir seine Grenzen zeigen wird. Namjoon sah mich kurz erschrocken an, dann holte er Luft und setzte sich ordentlich hin. „Ich hab noch eine ältere Schwester." Überrascht sah ich ihn an und setzte mich ebenfalls auf. „Du hast noch nie was von ihr erzählt." „Das ist kein Wunder, sie hat mich einfach verlassen als sie achtzehn war. Ist einfach ausgezogen und hat mich mit meiner überforderten Mutter und meinem alkoholkranken Vater zurückgelassen." Seine Miene blieb eine Steinwand, wahrscheinlich hätte sie sich nicht mal verändert, wenn ich eine Kokosnuss an seiner Nase aufgeschlagen hätte. „Tut mir leid, das wusste ich nicht." Irgendwie fühlte ich mich schlecht, ich hätte nicht so neugierig sein sollen. Namjoon stand auf. „Ich sollte jetzt gehen, wir sehen uns morgen in der Schule." Und weg war er.

Ich lege den Kopf schief. Vielleicht hat es was mit seiner Schwester zu tun? Ich werde nachher einfach Hoseok fragen. Aber bis dahin...muss ich noch eine Partyplanungs-Gruppe erstellen!