Zocken?

147 22 0
                                    

Stegi war einfach das niedlichste Geschöpf auf Erden. Wann immer er sich das vor Augen hielt wusste er wieder, wie er sich in einen Jungen verlieben konnte, den er selbst kaum kannte. Und egal wie kompliziert es auch werden würde, er würde sich jedes Mal wieder für Stegi entscheiden. Auch wenn das hieß, dass er vielleicht nie eine normale Beziehung führen konnte. Dieser Junge war es ihm wert.
„ Schau ihn nicht so an. Eines Tages wirst du ihn richtig berühren können, ohne das er Probleme damit hat. Ich hab es auch geschafft und ich denke du hast den besseren Grund, dir diesen Status zu erkämpfen.", wisperte Tobi ihm so leise zu, dass Stegi es definitiv nicht hören konnte. Er hatte sich sogar extra zu ihm rüber gelehnt. Überrascht sah Tim ihn an. Es war dieser letzte Satz, der ihn schockte. Woher wusste Tobi, den gerade mal ein paar Stunden kannte davon. War es so offensichtlich. Und wenn ja, hatte es Stegi vielleicht sogar gemerkt. Wies er ihn dann ab, weil ihm eine Beziehung zu viel war? Oder war es gar nicht so gemeint? Meinte Tobi es vielleicht ganz anders und er interpretierte es nur so? Tim war vollauf ratlos. Sein Blick lag immer noch bei Tobi, in der Hoffnung herauszufinden, wie er es gemeint haben könnte. Und Tobi schien seinen inneren Konflikt zu bemerken.
„ Hältst du mich für so blind? Ich seh, dass du mehr von ihm willst als Freundschaft. Und das ist auch in Ordnung. Hauptsache, du bleibst so langsam und vorsichtig wie heute. Andernfalls blockt er und dann wird er dich gar nicht mehr an sich ran lassen." Shit. Also hatte Tobi wirklich gemerkt, dass er mehr wollte. Wenn das so offensichtlich war, musste Stegi es sicher auch schon zu Teilen bemerkt haben und die Gefahr, dass er ihn abwies war da sicher groß. Er wollte Stegi aber nicht verlieren.
„ Mach einfach langsam Tim. Wirklich langsam. Stegi traut dir und er wird irgendwann auch bereit sein für mehr, wenn du ihm die Zeit gibst. Lass ihn bitte nicht fallen." Das würde er nicht mal übers Herz bringen. Allein schon mit so einer Vorgeschichte nicht. Am liebsten würde er Stegi in seine Arme ziehen und ihn vor allem Unheil dieser Welt beschützen, was allerdings keine so gute Idee war.
„ Kommt jemand kuscheln?", nuschelte Stegi immer noch undeutlich in seine Decke. Was Tim an dem Satz stutzen ließ, was das jemand. Kein du, oder Tobi. Jemand. Hieß rein theoretisch könnten sich zu Stegi legen. Rein praktisch gesehen wäre das absolut dumm. Zumal Stegi sicher neben sich stand und ihn gar nicht neben sich wollte.
„ Stegi jemand kann auch Tim sein, dass weißt du?", fragte Tobi sichtlich ein wenig misstrauisch. Bei ihm wäre es ja auch nicht anders.
„ Ja ich will kuscheln, egal mit wem." Okay Stegi stand deutlich neben sich. Anders konnte er sich das nicht erklären.
„ Gut dann probieren wir noch was, wenn du gerade schon in der Stimmung bist." Damit warf Tobi die Decke über Stegi, sodass nur sein blonder Schopf heraus schaute.
„ Dann würd ich sagen, darfst du dich mit dazu legen Tim. Ich mach noch schnell ein bisschen Musik an." Moment mal. Tobi wollte nicht allen ernstes, dass er sich jetzt an Stegi kuschelte. Das würde doch im totalen Chaos enden. Wenn nicht sogar schlimmer. Das konnte er Stegi doch nicht antun. Was wäre er auch für ein Mensch.
„ Komm hier her und leg dich einfach hin. Wenn ich umkippe, dann ist das halt so. Ich muss eh duschen und ein paar Berührungen von mir waschen. Eine mehr oder weniger ist dann auch egal. Also auf jetzt." Das meinte Stegi jetzt nicht wirklich ernst. Als Tobi dann auch noch den Platz frei machte, wurde ihm bewusst, dass es ernst gemeint war. Drehte Stegi jetzt vollkommen durch?
„ Das ist ein einmalige Angebot. Also nimm es an, oder lass es bleiben." Tim war zwiegespalten. Was wenn das ein Test war, ob Stegi ihm vertrauen konnte? Wenn er sich zu ihm legte, würde er sein Vertrauen missbrauchen und dann war's das. Das wollte er lieber nicht riskieren, auch wenn er sterben würde, um mit Stegi zu kuscheln.
„ Ich passe. Ich will dein Vertrauen nicht missbrauchen, nur weil ich dich kurz in den Arm nehmen durfte." So schwer es auch war zu verneinen, es war das richtige.
„ Das ist kein Test du Dummkopf. Komm jetzt her.", forderte Stegi ein zweites Mal. Dennoch lehnte Tim schweren Herzens ab. Er wollte Stegi unter keinen Umständen zu nah treten. Leise Musik erfüllte den Raum. Tobi schien sich wohl für ne playlist entschieden zu haben. Er legte das Handy neben Tim aufs Bett. Jetzt wurde er von Tobi hoch gezerrt, was er widerstandslos geschehen ließ. Tobi drückte ihn auf die Seite, wo er gerade noch gesessen war.
„ Leg dich hin. Wenn nur von vorne. Stegi mag es nicht von hinten umarmt zu werden. Außerdem lässt man sich so ein Angebot nicht entgehen." Das fühlte sich so falsch an. Andererseits wenn ihn beide schon dazu aufforderten. Nein. Nicht heute. Das war zu früh.
„ Ein andern Mal." Tim ließ seinen Blick schnell schweifen, in der Hoffnung etwas zu finden, was sie nun tun konnten. Und ihm stach auch direkt was ins Auge.
„ Hättet ihr Lust was zu zocken?" Skeptisch gib Tobi eine Augenbraue, während Stegi sich wie von der Tarantel gestochen aufsetzte und Tims so gesehen Fluchtmöglichkeit sofort annahm. Hatte er doch recht, dass Stegi nicht ganz bei sich gewesen war. So war es definitiv besser. Stegi erhob sich vom Bett und schälte sich derweil aus der Decken.
„ Was kannst du den zocken? Tobi ist ganz passabel in csgo oder Pubg."
„ Ganz passabel ich geb dir gleich Stegi. Ich hab dich das letzte mal abgezogen. Außerdem wer kann in Overwatch nur Hazo spielen und sonst nichts?", ging Tobi zum Gegenangriff über. Damit war die peinliche Stimmung weg. Jetzt konnte der Abend nur noch besser werden.
„ Also von csgo hab ich noch ein bisschen Ahnung.", mischte sich Tim ein. Zwar sagte ihm der Rest was, aber wirklich gespielt hatte er es nie.
„ Also csgo. Dein Wunsch sein mir Befehl." Ja es konnte nur noch besser werden.

Basketball Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt