Ferienplanung: Basketball

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„ Es tut mir leid, dass ich dich da erstmal raus genommen hab. Aber ich wollte dir weitere Kommentare ersparen. Die Mannschaft kommt nicht gut mit Anfängern klar. Ich würde mir wünschen, dich nach den Ferien trotzdem noch hier zu sehen." Verderben lassen würde er sich das hier nicht, egal von wem. Eine Antwort gab er ihrem Trainer nicht mehr. Auf Höflichkeit achtete er bei dem ganz sicher nicht. Sein Blick gilt wieder zum Spielfeld, wo gerade der Ball wieder durch den Korb fiel. Kurz wurde abgeklatscht und dann ging es auch schon wieder weiter. Basketball war ein deutlich schnellerer Sport, als er angenommen hatte. Ehe Basti sich versah war der Ball schon wieder übers halbe Feld gespielt und jemand wich geschickt einem Gegner aus. Der Korbversuch scheiterte. Noch in der Luft fing Veni sich den Ball ab und rannte dann in Richtung ihres Korbes. Freie Bahn hatte er auf der anderen Hälfte nicht. So passte er den Ball geschwind weiter und wand sich um seinen Gegner, um den Ball wieder anzunehmen. Basketball war ein sehr taktisches Spiel noch dazu, was er definitiv noch lernen musste. Mit Sicherheit konnte das richtig viel Spaß machen, wenn man denn spielen durfte und es konnte. Im Moment war es eher so eine kleine Qual. Nachdem auch der Ball durch Veni im Korb landete, sah dieser zu ihm. Ihre Blicke trafen sich. Veni grinste ihn breit an. Unwillkürlich musste Basti ebenfalls grinsen. Mit Veni konnte er sich wirklich eine interessante Freundschaft vorstellen. Leider nicht mehr. Veni war ja laut Tim immer noch verliebt.
„ Gut ihr spielt schön weiter. Jamie tauschst du mal bitte mit Nils? Ich bin gleich wieder da." Auch der Wechsel erfolgte relativ schnell. Veni wand sich jetzt wieder von ihm ab und konzentrierte sich aufs Spiel. Dafür kam Jamie zu ihm auf die Bank.
„ Willkommen bei uns. Nimm dir den Rauswurf nicht zu Herzen. Der Typ hat's nicht so mit Empathie." Grinsend wank Basti ab. Das war schon fast wieder vergessen. Und irgendwo konnte er es auch verstehen. Hieß nicht, dass er sonderlich begeistert davon war. Es nervte ihn immer noch ein, dass ihm erst versprochen wurde, dass er mitspielen durfte und dann durfte er nicht mal einen Zug machen und flog raus.
„ Schwamm drüber. Ich übe in den Ferien einfach ein bisschen mit Veni und dann hat sich das nach den Ferien." Hoffte er zumindest. Wenn er sich auch nur annähernd an passabel annähern konnte, war das schon mehr, als er da raus bekommen wollte.
„ Uh wenn du bei Veni bist und zufällig seinen Freund triffst, erzählst du mir nach den Ferien bitte, wie er so ist. Bis jetzt ist der ein einziges Mysterium. Keiner kennt ihn. Mache zweifeln sogar an seiner Existenz." Konnte er gerne machen. Auf diesen mysteriösen Freund war er ja mal gespannt. Sofern er ihn überhaupt kennenlernte.
„ Zur Not sollte Veni die ganze Zeit beschäftigt sein, kommst du zu mir." Das beschäftigt setzte er in Anführungszeichen. Basti konnte sich schon denken, welche Richtung beschäftigt er meinte. Ein nettes Angebot war es trotzdem. Vielleicht würde er sogar drauf zurück greifen. Jamie schien ihm auch ganz in Ordnung zu sein. Im Gegensatz zu manch anderen. Naja man musste sich nicht zwingend mit allen verstehen. Nur respektieren sollte man sie.
„ Komm nachher einfach noch mal zu mir, dann kriegst du meine Nummer. Wenn du sonst Probleme hast, kannst du dich auch melden. Die Nummer ist nicht nur fürs Basketball.", lächelte Jamie.
„ Danke." Tatsächlich hatte er hier viel schneller Anschluss gefunden, als gedacht. An seiner alten Schule hatte er ewig gebraucht, bis er sich mit ein paar Leuten angefreundet hatte. Hier hatte das zumindest im Sport wesentlich reibungsloser geklappt. Wenn er daran zurück dachte, wie viele Gedanken er sich am Vorabend vor dem ersten Training gemacht hatte. Es war hundert mal besser gelaufen. Gut abgesehen vom Trainer. Sonst wären es hundert zehn Prozent gewesen.
„ Gehst du eigentlich hier im Ort auf die Schule, oder im Nachbarort? Die meisten sind nämlich hier auf der Schule." Außer er. Seine Mutter hatte ihn in den Nachbarort auf die Schule geschickt. Warum auch immer. Vielleicht hatte sie gedacht, es wäre schneller, oder die bessere Schule. Im Nachhinein wäre er gerne hier in die Schule gegangen. Nicht nur, weil Veni und Stegi hier auf die Schule gingen.
„ Leider im Nachbarort. Keine Ahnung, was sich meine Mutter dabei gedacht hat. Jetzt ist es eben so."
„ Hey Kopf hoch, dann treffen wir uns vielleicht mal öfter in der Schule. Ich wohn im Nachbarort, deswegen geh ich auch da zur Schule. Man sieht sich da sicher." Aufgefallen war ihm Jamie noch nicht. Selbst nach einer Woche. Wahrscheinlich weil er ihn im Training auch noch nicht wirklich wahrgenommen hatte. Das sie sich schon mal in der Schule begegnet waren, konnte gut möglich sein.
„ Cool. Sag mal hast du Tipps für mich, wie ich besser werde. Also im Basketball." Wenn er eh schon dazu verdammt war hier draußen zu sitzen und nur zuzuschauen, konnte er sich auch noch ein paar Tipps und Anregungen holen.
„ Kommt drauf an, welches Gebiet. Ball Verteidigung und antäuschen kann ich zum Beispiel recht gut. Nach nem korbleger darfst du mich aber nicht fragen. Krieg ich selten hin." Klang gut. Er nahm jeglichen Tipp an, der ihm irgendwie half.
„ Egal hau raus."
„ Also schau mal da... Hast du's gesehen? Antäuschen muss schnell von statten gehen. Du täuschst immer zu einer Seite an, den Ball dabei nah am Körper. Und im letzten Moment zur anderen Seite raus. Den Ball dabei so weit weg vom Gegner wie es geht. Nur verlier ihn nicht auf der anderen Seite an wen anders. Das passiert dir gerade als Anfänger sehr oft. Deswegen bleib bei nah am Körper. Siehst du auch bei uns allen. Gut den meisten." Von Jamie konnte er sicher auch ganz gut lernen. Zumindest konnte er mal ganz gut erklären. Und ein sonderlich schlechter Spieler schien er auch nicht zu sein. Wahrscheinlich spielte er in der Mannschaft sogar ziemlich weit oben mit. Zuzutrauen wäre es ihm. Alle hatte er aber auch noch nicht spielen sehen. Im laufenden Spiel bekam er jetzt das antäuschen noch mal in beinahe Perfektion von Veni vorgemacht. Nach einem weiteren Korbleger versank der Ball im Netz.

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