Drei gegen drei

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Wenigstens kam der Ablauf langsam immer mehr Bewegung und klappte flüssiger. Es wurde zunehmend dynamischer, was prinzipiell nicht schlecht war, aber immer noch viel, viel zu langsam und aus dem Stand. Veni wollte jetzt aber nicht motzen. Vergleichsweise schlug er sich gut und er stand noch komplett am Anfang. Daher lobte er mehr, als das er Kritik an ihm übte. Warum auch in den ersten Stunden? Wenn er Basti mit sich damals verglich, dann war er genauso gewesen. Wenn nicht sogar schlechter.
„ So bis jetzt schlägst du dich ziemlich gut. Möchtest du probieren ein eins vs eins aufzubauen, oder soll ich dir noch ein bisschen was zeigen, oder willst du üben?" Je nach dem würde Veni sich auch ne andere Beschäftigung suchen, als nur einen Ball zu prellen und bei Basti auf die Technik zu schauen. Dieser hob gerade seinen Ball vom Boden auf und zuckte dann ratlos mit den Schultern.
„ Ich glaub ein eins vs eins wird gar nicht funktionieren. Dazu bin ich echt einfach noch zu schlecht. Ich denk Mal, üben wird das richtige sein." Gut dann würden sie eben noch zusammen üben. Denn von dem, was er bis jetzt gesehen hatte, schätzte er Basti so ein, dass er die meisten Probleme damit haben würde, anderen den Ball abzunehmen. Bis jetzt hatte er da auch die größten Probleme gezeigt. Der eine Versuch vorhin war ganz gut gewesen, aber da ging noch was. Zumal er auch lernen musste, seinen Ball zu verteidigen. Denn den könnte er Basti nämlich ziemlich schnell wieder abnehmen, wenn er denn wollte. Daran mussten sie dann als nächstes arbeiten.
„ Dann üben wir noch ein bisschen. Wenn du den Ball haben willst, hol ihn dir." Damit schlug er Basti den Ball aus der Hand und beförderte ihn an den Rand. Den zweiten Ball prellte er gemütlich vor sich. Herausfordernd sah er zu Basti, der nur wieder die Augen verdrehte.
„ Muss das sein?", wollte er ein wenig genervt wissen. Machte ihm wohl weniger Spaß. Aber das gehörte zum Lernen dazu und ohne konnte man einfach schlecht bis gar nicht spielen.
„ Jup. Und je schneller du es lernst, desto eher können wir spielen. Auf jetzt. Bis jetzt schlägst du dich ganz gut." Eigentlich war Basti bis jetzt immer jemand sehr nettes gewesen, doch er lernte schnell, dass dieser genauso hinterhältig sein konnte. Denn ihm wurde der Ball aus der Hand geschlagen. Basti streckte ihm die Zunge raus. Der kleine lernte schnell. Zu schnell für seinen Geschmack, was jedoch keinesfalls schlecht war.
„ Gib wieder her, du sollst ihn mir richtig abnehmen. Ich versuch auch nicht ganz so gut zu spielen. Du solltest nach Möglichkeit auch noch Chancen haben." Basti passte ihm den Ball wieder zurück, blieb aber nah an ihm stehen. Er lernte echt schnell dazu. Erfreulich, wenn er ihn mit dem letzten Jungen verglich, dem er etwas beibringen sollte. Der hatte keinen einzigen Rat angenommen. Entsprechend schnell war es dann auch wieder zu ende gewesen. Und ehrlich, er war froh über diesen Umstand. Veni fing nun an zu prellen. Den Blick bei Basti habend, wand er sich relativ leicht an ihm vorbei, als er einmal kurz mit einem kleinen Schritt zur Seite angetäuscht hatte. Da er keine Korbwürfe üben musste, blieb er einfach still stehen.
„ Guter Versuch. Du verstehst antäuschen sehr gut, aber du bist noch zu langsam. Gleich noch mal. Und von dir möchte ich, solltest du es schaffen mir den Ball abzunehmen einen schönen Korbleger sehen. Ob du triffst ist dann zweitrangig." Basti nörgelte diesmal nicht rum, sondern stellte sich gleich wieder vor ihn. Diesmal täuschte er nicht an und es gelang Basti dadurch den Ball zu streifen. Doch Veni hatte ihn schnell wieder zurück geschlagen. Der Versuch war noch besser gewesen. In nem richtigen Spiel wäre er zwar aufgeschmissen, aber nach zwei Trainings erwartete noch keiner was von einem.
„ Na das sieht ja schon ganz akzeptabel aus. Was denkst du Rafael, können wir ne kleine Runde drei gegen drei mit ihm schon spielen?" Ehrlich nein. Dazu war er noch lang nicht bereit. Aber sie konnten es probieren. So konnte Basti gleich lernen. Mussten sie alle ein bisschen zurückhaltender spielen.
„ Denke vielleicht, dass es holprig laufen könnte. Probieren wir es einfach mal." Nun wurde Basti leicht unsicher. Wo war auf einmal das Selbstvertrauen hin? Er war leicht hinter ihm in Deckung gegangen und sah nicht so aus, als wolle er drei gegen drei spielen.
„ Gut dann pick ich mal noch vier Leute, die mit euch spielen." Damit verschwand ihr Trainer und zog aus den laufenden Matches vier Leute raus. Veni drehte sich derweil zu Basti um und lächelte ihm aufmunternd zu.
„ Mach dir keinen Kopf. Die anderen wissen, dass du noch lernst. So haben alle angefangen. Wenn du keinen Ball triffst, dann ist das halt so. Auf das, was du bis jetzt gelernt hast, kannst du echt stolz sein. Außerdem hast du immer noch mich und wen anders. Der Rest wird schon Rücksicht nehmen." Begeistert schien Basti jetzt gar nicht, doch er protestierte zumindest mal nicht. Nach zwei, drei Minuten würde Basti schon Spaß an der Sache haben. Ihr Trainer schickte Jamie, Max, Finn und Nils zu ihnen rüber und pfiff dann die restlichen Spiele ab und bastelte daraus noch zwei gegen zwei.
„ Ok Veni, Jamie und Basti ihr drei gegen uns? Wir nehmen auch Rücksicht auf dich." Super danke. Sie würden nach fünf Minuten ohne ihn spielen. Einfach weil er ihnen zu schlecht war. Das sah er doch jetzt schon kommen.
„ Das passt. Damit ist es circa ausgewogen. Ihr habt Ball." Hallo konnten wir erstmal klären, wer von den vieren Jamie war? Sonst wusste er nicht, wem er den Ball zuspielen konnte. Das ergab sich wenigstens in den nächsten zehn Sekunden, da eine der vier Personen gedeckt wurde. Wenigstens hatte er nicht den Ball. Das änderte sich aber ziemlich schnell, als Veni ihm den Ball zupasste. Gerade noch so fing er diesen.
„ Let's get the party started." Unsicher sah Basti einige Sekunden auf den Ball und dann in die Runde. Das würde so unangenehm werden.
„ Fang einfach an. Mehr als den Ball zu verlieren und davon zu lernen kannst du nicht.", riet jemand ihm, ohne all zu drängend zu wirken. Basti hatte keine Ahnung, wer das jetzt zu ihm sagte, aber er hatte wahrlich recht. Noch ein Mal tief durchatmend fing er an zu prellen. Sofort kam Bewegung in die anderen Spieler rein. Und der vor ihm kam gefährlich nah zu ihm. Basti drehte sich leicht zur Seite, damit er den Ball nicht sofort verlor und sah sich um. Leider war Veni nicht frei und er hatte vergessen, wer noch in seinem Team war. Während er sich also kurz umsah, verlor er den Ball im Nullkomma nichts an seinen Gegner. Zurück holen war fast unmöglich. Das konnte ja heiter werden.

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