Mannschaften wählen

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Durch sein Husten und seinen knall roten Kopf sahen natürlich trotzdem so gut wie alle kurz oder länger zu ihm.
„ Verschluckt.", lächelte Veni unschuldig und klopfte ihm auf den Rücken. Bei den Worten konnte Tim nur noch mehr husten. Die Unschuld in seiner Stimme passte mal so gar nicht zu seinen vorher gesagten Worten. Veni war wenigstens so freundlich ihm seine Flasche Wasser zu holen, nachdem er so Knall rot angelaufen war und immer noch hustete wie ein Kettenraucher. Dankbar riss er Veni die schon offene Flasche fast aus der Hand und trank ein paar große Schlücke. Sein Husten stoppte langsam, auch wenn er sich noch mehrmals räuspern musste, um wieder einen freien Hals zu bekommen.
„ Geht wieder?", wollte Veni wissen und nahm ihm die Flasche ab. Missmutig starrte er Veni an, bevor er ein:„ ja.", heraus brachte und Veni in Gedanken auf den Mond verwünschen wollte.
„ Nächstes mal schmeiß ich dir was an den Kopf.", drohte er dann noch, bevor er seinen Blick wieder aufs Spielgeschehen richtete. Stegi befand sich immer noch im Spiel und es waren nur noch wenige dabei. So ziemlich alle gehörten in die Kategorie sehr gut mit dem Ball treffen und fangen konnten sie auch solide. Ne Stegi passte irgendwie nicht in den Haufen. Er sah so klein und verloren aus, wie er meist nur auswich und sich keinen Ball holte.
„ Ab jetzt kommt mal keiner mehr rein." Eine der alt bekannten Regeln. Wann immer ihr Trainer mal jemanden brauchte, um Teams zu wählen, suchte er in den Aufwärmspielen einen Gewinner. So gaben sich manche noch mal extra Mühe. Stand jetzt hatte Stegi gute Chance dazu zu gehören. Je leerer es wurde, desto mehr ergriff auch Stegi wieder die Chance sich Bälle zu ergattern. Stegi hatte ein verdammt gutes Händeling mit dem Ball. So gut wie jeder seiner Bälle traf auch das Ziel. Bis er dann wirklich nur noch mit Jonas auf dem Feld stand. Dieser hatte gerade allerdings alle drei Bälle und Stegi war ziemlich eingekesselt. Eigentlich so gut wie keine Chance das noch zu gewinnen, wenn er nicht super flexibel auswich. Der erste Ball flog in Stegis Richtung dicht gefolgt vom zweiten der in die Richtung ging, in die Stegi ausweichen wollte. Als der erste Ball die Wand hinter ihm traf flog der dritte Ball auch schon. Stegi fing überfordert den ersten und kurz darauf mit der linken Hand den zweiten. Der erste Ball von Stegis Seite verfehlte, brachte Jonas aber zum ausweichen und da platzierte Stegi geschickt einen Treffer.
„ Okay damit haben wir einen Gewinner. Glückwunsch Stegi. Dann dehnt euch noch kurz. Stegi du darfst anfangen dir deine Mannschaft zu wählen. Jonas du wählst die zweite." Tim erhob sich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und ging zu Stegi um sich ein bisschen mit ihm zu unterhalten. Veni und Basti folgten ihm und fingen an neben Stegi einen Kreis zu bilden, in dem sie sich aufwärmen konnten.
„ Gut gespielt Stegi. Du hast echt was drauf. Hättest echt früher mal auspacken können.", lobte Veni ihn. Anerkennend nickte Stegi. Unter den blonden verwuschelten langen Haaren sah man es schlecht, aber Tim meinte, dass seine Ohren gerade ziemlich rot wurden. Mit Komplimenten konnte der Junge echt nicht umgehen.
„ Schön das du wieder da bist Stegi. Halt dich einfach an uns, dann kann nichts passieren."
„ Wählst du dann auch mal? Wir warten.", pampte jemand Stegi von der Seite an. Er rechnete es Stegi hoch an, dass er es so gute wie vollkommen ignorierte.
„ Tim?", wand er sich fragend in seine Richtung. Natürlich nickte er. Ihm war klar, dass Stegi Wahl wenn als erstes auf ihn fallen würde. Er brauchte ein bisschen Sicherheit, auch wenn es an sich klüger wäre, wenn sie alle in der anderen Mannschaft waren. Mit der kam man im Normalfall ja eher in Berührung als mit der eigenen.
„ See you.", meinte Veni und begab sich schon mal in Jonas Richtung, bevor dieser ihn rief. Der Streit ging eigentlich immer so. Als erstes nahmen sie ihn und in der zweiten Mannschaft landete dann Veni. Es war eigentlich immer so. Auch wenn sie intern spielten, wollte man einfach gewinnen.
„ Basti." Stegi versuchte definitiv sich die Sicherheit in der eigenen Mannschaft zu holen, was gar nicht mal so verkehrt war. Nacheinander wurden dann alle guten Spieler zwischen den beiden aufgeteilt und zum Schluss dann eher die Mittelguten. So, wie es eigentlich immer ablief. Was anderes erwartete man auch kam. Nachdem sie sich in leisen Gesprächen unterhalten hatten, bis das Aufwärmen vorbei war, wurde es langsam aber sicher Zeit zum spielen. Tim war schon gespannt. Erstens, wie ihr Trainer auf Stegi Talent reagierte und wie er Bastis deutlichen Leistungsschub bewertete und einordnete.
„ Okay wir spielen ein normales fünf gegen fünf zum warm werden. Ihr entschiedet selbst, wann ihr tauscht und wer zuerst auf dem Feld ist. Ich schau mir das ganze an. Wenn es zu unausgeglichen ist, werde ich vielleicht eingreifen und noch ein bisschen was ändern." Wann sagte er das mal nicht. Eigentlich lief es immer so. Aber sie waren recht ausgeglichen Tims Meinung nach. Aber das konnte ihr Trainer schon wieder anders sehn. Sie fanden sich zu einer kurzen Taktik Besprechung in einem kleinen Kreis wieder. Da es recht eng zuging, schob er Basti kurzerhand einfach an Stegis linke Seite und stellte sich selbst rechts von ihm, sodass sie ihn ein bisschen vor den anderen schützen konnten. Zwar war es nur kaum merklich, doch Stegi bedankte sich still mit einem kleinen nicken.
„ Also ich würde vorschlagen, dass wir erstmal Punkte holen und die guten aufs Feld lassen und dann anfangen die Mitte drunter zu mischen und auszutauschen. Die haben halt Rafi und Jamie, also werden wir uns richtig reinknien müssen, um was zu bewegen.", kam es von irgendwem aus dem Kreis geflüstert. Tim hatte nicht so doll drauf geachtet, wer sprach, sondern eher was er sprach.
„ Wir haben einen entscheidenden Vorteil und das ist Stegi. Er spielt gut und das kann noch keiner einschätzen, außer Jamie und Veni ein bisschen. Wenn einer von uns aufs Feld geht, wird einer der beiden ebenfalls dort stehen. Darauf können wir und verlassen. Wir spielen langsam auf." Ein Vorteil daran gut zu sein war der, dass wenige ihm widersprachen, wenn er mal nen Vorschlag einbrachte.

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