Kuscheln

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Mit Vorsicht und größtem Respekt gab er Stegi für Bilder wieder und warf dann einen Blick in das Skizzenbuch. Und das war mindestens so voll gepackt, wie seine Regale mit Zeichenmaterial. Auf den Seiten fand sich eigentlich kaum mehr Platz. Mal war schön strukturiert und ein Thema, manchmal fand er alles möglich auf den Seiten. Man konnte sich gar nicht alles anschauen. Daher blätterte er nur grob durch. Eine Sache fiel ihm dann allerdings doch ins Auge. Eine relativ große Zeichnung ganz am Ende. Eine Skizze von ihm. Stegi bemerkte erst viel zu spät, was er gerade ansah. Wegziehen tat er es trotzdem. Dabei wurde er auch noch so niedlich rot. Ja er wusste definitiv, wie er sich in den Jungen hatte verlieben können.
„ Tschuldige, ich hab einfach so vor mich hin gezeichnet. Ich hab selbst nicht mal gemerkt, was ich zeichne." Das war nur leider gelogen Stegi. Er hatte das in vollem Bewusstsein gezeichnet. Ihm war es einfach nur peinlich es zuzugeben. So rot wie Stegi gerade war. Am liebsten hätte er Stegi jetzt in den Arm genommen und ihm versichert, dass es überhaupt nicht schlimm war. So konnte er ihm nur die Versicherung geben.
„ Hey kein Grund rot zu werden. Ich fand die Zeichnung wunderschön. Du bist verdammt talentiert Stegi." Aus schüchternen runden Augen sah Stegi zu ihm auf, bevor er sich wieder in seine Arme warf. Tim war so überrascht von Stegis Aktion, das er aus Reflex die Arme um Stegis Nacken legte. Relativ schnell merkte er aber, was er tat und wollte Stegi von sich drücken, doch Stegi ließ ihn nicht los. Selbst als sein Körper anfing zu zittern. „ Stegi was tust du. Warum schadest du dir selbst. Lass los.", bat Tim und versuchte nochmals sanft Stegi von sich zu schieben. Allerdings löste Stegi sich immer noch nicht.
„ Ich will nicht. Lass mich einfach hier liegen, bis ich umkippe. Ich... ich brau-ch das einfac-h." Stegi wurde immer langsamer bei sprechen, bis er in Tims Armen schließlich ohnmächtig wurde. Sein Griff lockerte sich, sodass nur Tim ihn noch an sich gedrückt hielt. Mehr als komplett verrückt fiel ihm dazu nicht ein. Stegi wusste genau, dass er in seinen Armen umkippen würde und trotzdem warf er sich in seine Umarmung. Er verstand Stegi einfach nicht. Warum tat er sich das an? Stegi war so schüchtern, so ängstlich wenn es um Berührungen ging und wenn er da war, warf Stegi alles über Board. Jetzt sollte er wohl mal besser schauen, dass Stegi wieder zu sich kommen konnte. Sanft ließ er Stegi zurück auf sein Bett sinken und hob auch seine Beine aufs Bett. Wo er Stegi jetzt da liegen sah, überkam ihn das Bedürfnis Stegi über die Wange zu streicheln. Und gerade war Stegis schon mal bewusstlos und keiner merkte es. Von daher warum nicht. Ganz sanft und vorsichtig, als wäre Stegi zerbrechlich streichelte er ihm mit dem Zeigefinger über die Wange. Stegi hatte unglaublich weiche Haut. Sie lud geradezu dazu ein weiter zu machen. Allerdings wollte Tim Stegis momentanen Zustand nicht für seinen Vorteil nutzen. Daher ließ er von ihm ab und blieb einfach neben ihm sitzen. Jetzt dauerte es länger, bis Stegi langsam wieder zu sich kam. Ganze sieben Minuten lag er da, reglos und ohne Bewusstsein. Doch dann bewegte er sich langsam wieder und blinzelte ihn leicht orientierungslos an.
„ Na bereust du's schon? Du musst nicht so kommen. Wir können ganz langsam und klein anfangen.", lächelte Tim auf den kleineren hinab. Mit so Aktionen konnte Stegi ruhig noch warten. Selbst wenn er es genossen hatte, das war nicht der Weg, den sie gehen sollten.
„ Wieso sollte ich das bereuen? Ich würd's wieder machen.", meinte Stegi Tod ernst und richtete sich langsam auf, sodass er ihm in die Augen sehen konnte.
„ Okay jetzt übertreibst du Stegi. Wollen wir das nicht kleiner anfangen? So mal vorsichtig Hände halten, oder was weiß ich." Stegi sollte sich einfach nicht zu viel zumuten. Sie sollten es langsam angehen, damit Stegi ihm nicht all zu oft umkippte. Mit Stegis Antwort hatte er allerdings nicht gerechnet.
„ Wieso sollte ich? Tim ich weiß, was ich meinem Körper zumuten kann und was nicht. Ich will jemanden umarmen und ich möchte, dass mein Körper sich möglichst schnell an dich gewöhnt. Und ich glaub du hast nichts dagegen. Also bitte nimm mir das jetzt nicht." Gott wie könnte er. Vor allem könnte er nicht mal nein sagen, selbst wenn er wusste, dass es keine gute Idee war.
„ Wenn's dir gut geht, kannst du noch mal herkommen und dich umarmen lassen. Wenn's allerdings nicht geht, lassen wir das und machen was anderes." Eigentlich hatte er erwartet, dass Stegi Ruhe brauchen würde und sie erstmal was anderes machen würden. Das er sich jedoch noch mal an ihn schmiegte, hatte er so definitiv nicht erwartet. Diesmal drückte er Stegi jedoch an den Schultern zurück.
„ Wenn du schon kuscheln willst, nimm wenigstens die Decke zwischen uns. Dann kippst du mir vielleicht nicht um und ich berühr dich auch nirgends, wo du nicht willst." Stegi schien die Idee sehr zu gefallen, denn warf sofort die Decke zwischen sie und kuschelte sich dann an ihn. Er lag da, in Stegis Bett und kuschelte mit ihm. Konnte ihn mal bitte jemand kneifen? Seine schönsten Träume wurden so eben Wirklichkeit. Sein Crush lag tatsächlich in seinen Armen, ohne das Bewusstsein zu verlieren. Glücklicher könnte er doch wirklich nicht mehr werden. Und selbst wenn das alles war, was er von Stegi bekam, es war ihm genug. Stegi war ihm genug. Egal wie das auch ausgehen mochte, ob er nun je mit Stegi zusammen kam oder nicht, er würde das nehmen was er bekommen konnte und es wie einen Schatz hüten.
„ Wie fühlst du dich Stegi? Hast du das Gefühl umzukippen, oder ist dir schwindelig?", fragte Tim mal lieber nach. Denn auch wenn Stegi lag, wollte er kein all zu großes Risiko eingehen. Stegi sollte sich in dieser Umarmung jeder Zeit wohl fühlen. Ansonsten hatte das Ganze keinen Sinn.
„ Mir geht's erstaunlich gut Tim. Mach dir keine Gedanken. So viele Bilder kämpfe ich im Moment nicht nieder. Die Decke macht echt den Unterschied. Ich könnte den ganzen Tag so liegen bleiben."

Frohe Weihnachten an alle <3

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