Kleines Lachen

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Veni fand das anscheinend auch ziemlich lustig, denn er stand einfach nur lachend neben ihm. Zumindest versuchte er es noch zu unterdrücken. Stegi schaute sich das ganz noch zwei Minuten an, bis er sicher war, dass nichts nennenswertes mehr passieren würde.
„ Nimm Basti den Ball ab. Sonst passiert da nie was. Kannst dich dann mit mir drum battlen." Veni nickte und trat dann auf die beiden zu. Stegi schaute, dass er sich neben Veni, jedoch Richtung Korb stand und ihn abfangen konnte. Im null Komma nichts nahm Veni ihm den Ball ab, da Basti auch deutlich zu hoch prellte. Stegi entschied sich innerhalb von Millisekunden dazu, Veni den Ball direkt abzunehmen und ihm nicht erst die Chance zu lassen, irgendwie zu spielen. Trotz dass Veni den Ball tief hielt und mit seinem Körper abschirmte, konnte er ihm den Ball ausschlagen. Mit dem Ball täuschte er bei Tobi an, der ihn mittlerweile versuchte zu decken. Klappen tat das allerdings nicht. Er kam locker an Tobi vorbei und hatte freie Bahn auf den Korb. Statt selbst zu werfen, passte er noch mal zu Basti. Es brachte ja nichts, wenn er alles machte und Basti nichts tat. Für nen Rebound ging er nicht. Entweder Basti traf, oder Veni und Tobi hatten nen Punkt. Natürlich war aus der Bewegung raus zu werfen nicht so einfach. Der Ball ging folglich einfach am Korb vorbei und Veni nutzte den Rebound für sich, um den Ball zu fangen und im Korb zu versenken.
„ Nicht schlecht gemacht Stegi. Hätte nicht erwartet, dass du da raus kommst. Basti allerdings auch nicht schlecht. Versuch mal mittig dieses schwarze Viereck zu treffen, dann geht der Ball sagen wir zu neunzig Prozent rein. Bedarf alles Übung, ich weiß." Veni gab gute Tipps, das musste er ihm lassen. Einfach umzusetzen war das jedoch nicht. Bis er damals wirklich mal gute Treffer in der Bewegung gelandet hatte, hatte es definitiv lange gedauert. Viel Übung und gute Nerven. Bei Basti könnte das noch ein wenig dauern.
„ Gut? Ihr habt mich zwei Minuten vor Tobi stehen lassen, ohne das ich an ihm vorbei hätte kommen können. Ich verstehe nicht recht, was daran gut war.", machte Basti sich selbst fertig. Sonderlich gut war er nicht gewesen. Aber das war der Lernprozess, den sie alle mehr oder weniger durchgemacht hatten.
„ Das war anfangs bei uns allen so. Stegi hat mich das mal zehn Minuten machen lassen, bis ich endlich an ihm vorbei gekommen bin. Mach dir keinen Kopf. Das ist völlig normal.", beruhigte Tobi ihn.
„ Wenn du meinst. Du hättest mir den Ball nicht zwingend geben müssen Stegi."
„ Wer von uns muss denn das Spielen lernen? Also ich bin's nicht. Ich bin nur dafür da, dass du jemanden zum abspielen hast und um mal einem der beiden den Ball abzunehmen. Mehr mach ich erstmal nicht." Gut vielleicht einen Korbwurf , wenn es ihm zu langweilig wurde. Nur dastehen und nichts tun wurde mit der Zeit doch schon ziemlich langweilig.
„ Super faires Spiel.", murmelte Basti mehr zu sich selbst, als zu einem von ihnen, doch Stegi hatte es trotzdem gehört. Sollte er alles machen? Das war nicht der Sinn des ganzen. Er half ja immer noch mit. Nur warf er keine Körbe, damit Basti üben konnte. Daran war nichts unfair. Solang er die Bälle annahm, konnten die beiden keinen Korb machen. Also war es schon fair. Basti rieb er das nicht unter die Nase. Nach allem was heute passiert war, ging er lieber etwas vorsichtiger an das ganze ran. Nur für den Fall.
„ Hier weniger meckern und mehr spielen." Veni hatte es also auch gehört. So wie man eben fair spielte, passte er Basti auch den Ball zu, damit dieser eine neue Runde beginnen konnte. Basti war im Moment aber mehr auf Diskussion ausgelegt. Also irgendwas hatte er heute.
„ Kannst du bitte mehr machen und auch anfangen?" Wie wollte er da was lernen? Veni schien das ganz ähnlich zu sehen, wie er.
„ So lernst du nichts. Stegi macht das schon richtig. Er deckt schließlich auch. Was er macht ist dir mehr Lerneffekt zu ermöglichen. Auch wenn's frustrierend ist, wir sind da alle durch." Murrend nahm Basti den Ball und ging damit zurück zur Mittellinie. Stegi beschloss diesmal Tobi zu decken. Der grinste schon so fies. Das hatte nie etwas gutes bedeutet. Bevor Stegi reagieren konnte, machte er einen schnellen Schritt nach vorne und fing an ihn zu kitzeln. Stegi begann zu lachen und sich unter seinem Griff zu winden. Japsend flehte Stegi um Gnade.
„ Hör bitte auf. Ich kann nicht mehr."
„ Lass mich überlegen... nein. Ihr seid mir im Moment alle viel zu ernst. Es ist nicht falsch auch mal zu lachen. Könntet ihr alle hier mal mehr." Stegi sank lachend in die Knie. Beim besten Willen, er konnte sich nicht mehr oben halten. Wenigstens hörte Tobi jetzt auf, sodass er durchatmen konnte.
„ Wer von euch beiden jetzt?" Veni trat sofort einen Schritt zurück und deutete aufs Basti. Ehe er sich versah, wurde auch Basti durchgekizelt. Stegi dachte eigentlich, dass keiner ihn im Moment beachtete. Doch als er sich aufrappelte, spürte er Venis Blick auf sich.
„ Du solltest echt mehr lachen Stegi. Dein Lachen ist echt niedlich. Zitat von Tim, damit wir uns nicht falsch verstehen. Aber er hat recht. Ich hab dich bis vor zwei Stunden noch nie lachen gehört. Dabei kennen wir uns seit vier Jahren." Tim fand sein Lachen niedlich? Konnte Stegi von sich selbst nicht behaupten. Bei Tobi störte es ihn nie, aber in Gegenwart anderer fühlte er sich mit seinem Delfin Lachen nicht sonderlich wohl.
„ Ätzend trifft's eher. Ich mag's nicht. Bei meiner Vorgeschichte hast du auch eher weniger zu lachen. Tobi macht sowas ständig, um mich ein wenig mehr zum Lachen zu bringen. Ich denke manchmal, dass ich vergesse, dass ich überhaupt noch lachen kann." Veni hatte schon recht. Er lachte sehr selten. Ausschließlich im Kreis seiner Familie und in Gegenwart von Tobi. Das Lachen in der Schule und im Sport war ihm schon lange vergangen.
„ Probier es zumindest mal. Du bist echt nicht so übel, wie du dich immer gegeben hast. Mit dir kann man echt Spaß haben, wenn du ein wenig lockerer bist. Mach dir nicht zu viele Gedanken. Ich denk ich kann mich an dein keine Berührungen Ding gewöhnen. Vielleicht probierst du's mal mit Freundschaft."

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