96. Operation

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Sicht Paula
,,Tom,tut mir leid,ich... Du darfst nicht das Gefühl haben,deinem Ausbilder was nicht sagen zu können,sonst hat der Ausbilder versagt" begann Elias nach einer Weile ein Gespräch und entschuldigte sich sogar,,Nicht nur der Elias" meinte Tom und ich setzte ihn auf eine Bank,,Als ich früher wieder sehen konnte,habe ich mir geschworen,ich werde Arzt. Ich dachte,ich wäre was besonderes. Ein Superheld" erzählte er Elias und ich lächelte. So was hatte ich meinen Eltern nach meiner ersten Blindheit auch geschworen,,Aber ich bin gar nichts. Ich habe einfach nur Angst'' fügte er hinzu,,Angst ja,hey. Wir haben alle Angst. Die Verantwortung. Ich meine,wenn jemand auf dem Tisch stirbt. Wenn wir was Neues versuchen, jeder von uns hat Angst. Wir sind eben keine Superhelden. Und jeder von uns macht Fehler" versuchte Elias zu erklären,,Na wenn das so ist,dann habe ich aus meinen Fehlern immerhin was gelernt. Komm wir gehen rein" meinte Tom und schlug Elias leicht gegen die Brust. Dann stand er auf und ging vorraus. Dabei hielt er wieder den Arm schützend vor sich und machte seine Laute. Überrascht stand Elias auf,,Hey du kannst ja das..." abrupt stoppte er,,Tom,bleib sofort stehen" meinte er und sah schockiert aus. Ich stand ebenfalls auf,,Du musst sofort ins CT" meinte er und auch ich sah den Grund. Ich ging zu Tom der schon wieder leicht zitterte. Er hatte noch ein wenig Fieber aber wahrscheinlich kam die Angst,über das was Elias gesagt hatte,noch dazu,,Alles ist gut Tom. Du musst keine Angst haben. Wir gehen jetzt ganz langsam zurück in die Klinik und suchen dir einen Rollstuhl und dann kommst du noch einmal ins CT" erklärte ich ihm und Tom nickte. Auch wenn er als Arzt die Abläufe kannte und keine Angst haben sollte,er war nun selbst Patient und hatte wahnsinnige Angst. Jetzt hakte sich Tom wieder bei mir ein und wir gingen wieder ins Johannes-Thal-Klinikum wo wir schnell einen Rollstuhl auftrieben und mit Tom zum CT fuhren.
Schon wenig später war Tom wieder bei uns und Elias und ich sahen uns die Bilder an,,Das ist gar nicht gut. Wir müssen zu Doktor Moreau" meinte ich sofort und Elias nickte,,Tom braucht den Stuhl nicht mehr. Aber damit Doktor Moreau es sofort versteht,zeigen wir es ihm an einem Beispiel" meinte Elias und ich nickte. Tom war auch einverstanden und so gingen wir drei zum Oberärztezimmer wo ich und Elias vorgingen,,Bähr,Ahrend. Was machen Sie hier?" fragte er und trank genüsslich seinen Kaffee,,Wir wissen jetzt womöglich was Tom fehlt" meinte Elias und Doktor Moreau sah zur Tür,,Was sucht Zondek hier? Der gehört ins Bett" meinte er scharf,,Ich will dabei sein" meinte Tom,,Und ich will Frieden auf Erden,wen interessiert es?" fragte Doktor Moreau,,Bestimmt sehr viele Leute. Das ist ein Wunsch der Allgemeinheit" meinte ich und sah meinem Kollegen direkt in die Augen,,Tom,Komm mal her" bat Elias nun und Tom begann wieder mit den Klicklauten und suchte sich seinen Weg,,Der klingt wie eine kaputte Uhr" meinte Doktor Moreau aber Elias deutete auf Tom,,Die Schonhaltung" wies er und Doktor Moreau sah sich Tom genauer an,,Er muss sofort ins MRT" meinte er,,Schon erleidigt" meinte ich und Elias gab Doktor Moreau sein Tablett,,Entzündungsherd" murmelte er,,Zwischen C6 und 7" nickte Tom,,Beginnende Spondylodiszitis. Und er hat's am Rückgrat" meinte Doktor Moreau erstaunt und blickte nun mich an,,Was gucken Sie mich an? Ich habe nichts gemacht" meinte ich und hob die Hände,,Wenn dem so ist,müsste er sich seit Wochen vor Schmerzen krümmen" murmelte Doktor Moreau nun wieder,,Er hat Schmerzmittel genommen weil er sich was eingefangen hatte und..." ,,Ich wollte arbeiten" unterbrach Tom,,Da ist man einmal fleißig und dann passiert so was. Zondek,nehmen Sie sich ein Beispiel an Ihrer Schwester. Wenn Sie schwanger ist,geht sie nörgelnd,aber still,in den Mutterschutz und das hätten Sie auch tun sollen anstatt Schmerzmittel zu nehmen" meinte Doktor Moreau,,Ich werde immer mit allen verglichen. Das nervt" meinte ich aber niemand schenkte diesem Satz Beachtung,,Die neuen Antibiotika schlagen gut an. CRP,BSG sinken deutlich. Wir operieren sofort. Einverstanden,Tom?" erzählte Elias und sah Tom an. Dieser reagierte jedoch nicht und strauchelte,,Zondek?" fragte Doktor Moreau,,TOM!" Schrie ich schrill als er fast hinfiel,aber noch von Elias und Doktor Moreau gehalten wurde,,Er glüht" meinte Elias nach dem kurzen Fieber messen,,TRAGE!" Schrie Doktor Moreau sofort und Tom wurde nach draußen geführt wo schon die Trage war. Tom wurde ohne große Umwege in den nächsten freien OP gebracht und ich musste vor dem Trakt warten

Die ganze Zeit musste ich warten und tigerte unruhig hin und her und konnte und wollte an nichts anderes denken als Tom

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Die ganze Zeit musste ich warten und tigerte unruhig hin und her und konnte und wollte an nichts anderes denken als Tom. Auch ich hatte damals so viel Angst gehabt. Unserem Vater konnte nie geholfen werden,nur für ein paar Tage aber im Gegensatz zu mir und Tom war das nichts. Ich knetete meine Hände als mir etwas einfiel. Ich nahm mein Handy und rief bei der Kassenärztlichen Vereinigung an die mich dann an die Ärztekammer weiter leitete. Stunden vergingen und ich hatte noch keine Meldung aus dem OP. Es war jedoch auch ein gutes Zeichen,dass die OP schon so lange dauerte. Man operierte schließlich keinen Toten.

Irgendwann kam dann auch Rebecca zu mir,,Herr Berger macht mich fertig" seufzte sie und vergrub ihre Hände in den Haaren,,Was hat er denn nun gemacht?" fragte ich und versuchte zu lächeln,,Gestern kam er mit rosa Lilien und ich dachte,sie wären für mich aber sie waren für Julia. Dann hat Herr Berger mir auch die gleichen Lilien geschenkt. Ich habe sie in den Mülleimer geworfen und dann hatte ich heute morgen seine Putzfrau Anja am Telefon die in meine Wohnung wollte. Weil ich eine unordentliche Wohnung habe. Und jetzt nutzt er seine allerletzte Chance" meinte sie und ich grinste,,Hast du schon was gehört? Die Nachricht von der Lösung hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet" erzählte sie nun und ich schüttelte den Kopf,,Nein noch nicht. Aber dadurch weiß ich,dass er noch lebt" fügte ich hinzu und Rebecca nickte,,Wie schaffst du das alles eigentlich? Die Kinder,die Arbeit und der ganze Stress. Jetzt" fragte sie mich und ich lehnte mich zurück,,Ich rede ganz viel mit Mikko und jeder hier ist verständlich mit mir. Meine Mutter ist ebenfalls super und ich bin froh,dass Lola und Valerie diese ruhige Art und das Verständnis von Niklas haben" meinte ich und Rebecca nickte.
Gemeinsam mit ihr saß ich nun vor dem OP Trakt und wartete.

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