83. Problem

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Sicht Paula
Stimmen drangen an mein Ohr. Ich konnte sie nicht zuordnen,sie waren wie ein Salat. Doch dann wurden sie lauter und deutlicher. Ich hörte Schreie. Langsam versuchte ich mich aufzurichten,hatte jedoch höllische Kopfschmerzen als das Licht mich blendete. Ich schloss wieder meine Augen und wartete,bis die Schmerzen aufhörten. Danach öffnete ich meine Augen wieder und versuchte mich aufzurichten. Mit dem Rücken zu mir saßen Tom und Julia. Vor ihnen lag Elisabeth,umklammerte eine Hand von Gregor und eine andere von Maria. Sie schrie und hatte Schweiß auf der Stirn. Sie hatte Wehen,,Das Kind kommt" merkte ich an und Tom drehte sich um,,Mikko wird mir nur die Hand brechen" seufzte er und krabbelte zu mir,,Was ist passiert?" fragte ich,,Du und Gregor seit abgestürzt. Maria hat Gregor noch abgefangen aber bei Julia hat das nicht geklappt und sie hat sich den Mittel- und Zeigefinger luxiert. Ich musste sie wieder einrenken und dann haben wir uns um dich gekümmert. Dein linkes Bein ist gebrochen und deine linke Hand verstaucht und dann-"
Tom machte eine kunstvolle Pause und deutete auf Maria,,Hat Gregor einen Pneumothorak bekommen den wir entlasten konnten. Doch dann hat Maria Wehen bekommen" erklärte Tom mir,,Und die kleine liegt in Steißlage!" rief Julia und ich richtete mich auf,,Ich muss das Kind drehen" meinte ich und robbte zu Elisabeth. Meine Schmerzen ignorierte ich,,Willst du das Kind drehen?" fragte Tom entsetzt,,Ich bin die einzige die es kann. Meine Hand ist nur verstaucht aber Maria kann nicht drehen und du kannst es auch nicht. Und Julia ist verhindert. Ich bin aktuell die einzigste Chance" flüsterte ich nun zu Tom. Hier in der Kälte hätte das Baby keine große Chance zum Überleben,,Das geht bestimmt sehr gut mit den Ärzten" meinte Elisabeth die sich bei Maria abstützte. Sie atmete schwer und schrie Gregor an als dieser sich entschuldigen wollte. Ich musste leicht schmunzeln und nahm dann die äußere Wendung vor. Danach schien es richtig los zu gehen. Elisabeth begann zu pressen und wir sprachen ihr Mut zu,,Ich sehe schon das Köpfchen!" rief ich und schon wenig später war die kleine da. Wir packten sie sofort in warme Decken,,Sie braucht jetzt ganz viel Wärme" meinte ich und lehnte mich neben Tom und Julia an die Gletscherwand,,Die kleine ist noch nicht außer Gefahr" flüsterte Tom und ich nickte,,Das ist alles richtig blöd" meinte ich,,Wir sollten erstmal versuchen zu schlafen. Vielleicht ist morgen alles besser" meinte Tom und ich nickte. Julia und ich kuschelten uns aneinander mit 2 Decken,Tom und Maria teilten sich 2 Decken und Gregor und Elisabeth teilten sich die restlichen. Ich war von dem gesamten Tag sehr müde. Erst die Wanderung und dann die missglückte Rettungsaktion. Das alles hatte an meinen Kräften gezerrt und wenig später war ich auch schon eingeschlafen. Ich hatte durch den Adrenalin Spiegel keine Schmerzen und das Geräusch vom Schnee beruhigte mich.

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,,Hey,Hallo! Ich bin wieder da"
Vivi stand wieder an der Spalte und weckte uns mit ihrer besorgten Stimme,,Ich habe Mikko mitgebracht" schrie Vivi und ich reckte meinen Hals ein Stück in die Höhe

,,MIKKO!" schrien Tom und ich gleichzeitig,,PAULA! TOM" schrie er zurück,,Was machst du hier?" fragte Tom,,Einer muss ja auf euch aufpassen. Wie geht es euch?'' fragte Mikko,,Fast sogar gut. Elisabeth hat ihr Kind bekommen und als wir hoch wollten,ist Paula mit Gregor abgerutscht. Dabei hat er einen Pneumothorax bekommen und Paula ist auf Julia gefallen. Die hat sich die letzten beiden Finger luxiert und Paula hat ein gebrochenes Bein und eine verstauchte Hand. Aber ihr geht es so gut,dass sie noch das Kind auf die Welt gebracht hat. Sie hat es gedreht" rief Tom,,PAULA BIST DU WAHNSINNIG? GEHT ES DIR GUT?" fragte Mikko,,JA ALLES GUT...HAST DU GERADE GESAGT,ICH WÄRE WAHNSINNIG?'' fragte ich,darauf kam keine Antwort. Stattdessen erzählte uns Mikko,dass er und Vivi einen Inkubator gebaut hatten und erklärten uns,wie er funktionierte. Danach wurde der Inkubator zu uns runtergelassen und wir legten das Neugeborene Mädchen hinein. Vivi und Mikko gingen wieder, sie wollten an der Schutzhütte auf einen Hubschrauber warten. Wir mussten weiter hier aushalten

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,,Der Inkubator ist ausgefallen!"
Dieser Satz ließ mich aus meiner sitzend/liegenden Position hochfahren. Keine gute Idee. Mein Kreislauf spielte sofort verrückt und ich hielt mich an einem Stein fest. Tom und Julia beugten sich sofort über das kleine Gerät. Das Mädchen wurde wieder von Elisabeth und Gregor gewärmt,als es lauter wurde

,,HEY! WIR HABEN DIE ANDEREN MITGEBRACHT UND DOKTOR MOREAU UND DOKTOR SHERBAZ SIND AUCH DABEI!" Schrie Mikko und ich reckte mich ein wenig,,DER INKUBATOR IST AUSGEFALLEN!" rief ich als Antwort zurück und Mikko verschwand

,,Tom,ich brauche Schokolade"

Sicht Erzähler
Tom war von den Worten seiner Schwester vollkommen perplex und drehte sich um. Paula lag regungslos auf dem Boden und sofort lief Tom zu seiner Schwester
,,Julia,sie hat keinen Puls mehr" flüsterte Tom und sofort war Julia bei ihm und maß ebenfalls den Puls. Als auch sie keinen fand,legte sie Paula flach auf die Erde,,Du musst sie reanimieren! Ich kann nicht" rief Julia und stand wieder auf,,HEY! WIR BRAUCHEN HILFE!" Schrie Julia und nur wenige Sekunden später tauchte Leyla auf,,WAS IST LOS?" fragte sie,,PAULA MUSS REANIMIERT WERDEN. WIR BRAUCHEN HIER EINEN DEFIBRILIATOR!" Schrie Julia und Leyla rannte los

,,Was ist los?" fragte der Einsatzleiter als er Leyla rennen sah,,Eine Kollegin von uns muss reanimiert werden. Sie hat ein gebrochenes Bein und eine verstauchte Hand. Sie müssen Paula sofort bergen,bitte! Sie ist 32 Jahre alt und hat 2 Kinder" gab sie dem Einsatzleiter durch. Sofort kam Bewegung in das gesamte Team.

,,Was ist mit Paula?" fragte Mikko der natürlich die ganze Hektik mitbekam,,Paula muss reanimiert werden aber sie wird jetzt nach oben geholt. Jemand ist schon unten" versuchte Leyla den jungen Assistenzarzt zu beruhigen aber nun konnte Mikko nicht mehr still stehen und rannte zum Gletscher. Dort sah die Lage jedoch nicht entspannt aus. Paula wurde ein EKG geklebt und ein Mann der Bergrettung hängte sie in ein Seil. Offenbar hatte Paula wieder einen Herzschlag,sonst würde man sie nicht bergen. Und dann ging alles ganz schnell. Julia,Paula und der Mann wurden hochgezogen und sofort wurde Paula in einen Rettungswagen gebracht. Mikko hatte keine Chance zu ihr zu gelangen. Er hatte keine Ahnung, ob er Paula noch leben würde oder nicht.

Heute kommt mal wieder ein etwas längeres Kapitel und ich hoffe es hat euch mit der kleinen Dramatik gut gefallen. Findet ihr Paula eigentlich wahnsinnig? 😄

Letzte Woche wurde ich von jemandem gebeten,mal eine Lesenacht zu veranstalten. Was würdet ihr davon halten? Wärt ihr dabei?

In aller Freundschaft-Forever Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt