31.08.2020
Sicht Paula
Ich war die letzten beiden Tage auch zuhause geblieben. Meine Schwester war angereist um mich zu unterstützen. Meine Mutter konnte ja schlecht einen blinden Mann und 2 Teenager alleine lassen. Auch wenn es blöd klang,aber die 3 konnten und durften nicht alleine bleiben. Und deswegen war Aprilia nun hier. Zuletzt hatte ich sie bei der Beerdigung gesehen. Danach war sie zurück nach Finnland geflogen. Doch jetzt war sie wieder da und ich hatte nach langem mal wieder ausschlafen können. Aprilia hatte sich in den letzten Tagen gut um Lola gekümmert und sie in den Kindergarten gebracht. So auch heute und gerade machten wir uns fertig. Aprilia wollte eine Seightseeing Tour machen. Und ich musste arbeiten,,Viel Spaß" wünschte sie mir und ich stieg ins Auto und fuhr zur Klinik. Dort zog ich mich blitzschnell um und ging dann auf Station,,Guten Morgen. T'schuldigung für die Verspätung" meinte ich zu Leyla und schnappte mir am Counter der Chirurgie mein Tablet.,,Du bist keine Assistenzärztin mehr und brauchst dich eigentlich nicht zu entschuldigen. Aber schön,dass du dich trotzdem bei mir meldest und schön,
dass du wieder da bist. Wie geht es euch?" fragte sie nun mit gedämpfter Stimme,,Uns geht es gut. Meine Schwester ist jetzt da und kümmert sich auch um Lola" erzählte ich ihr,,Das ist gut. Wann willst du es denn den anderen sagen?" fragte Leyla mich und ich überlegte,,Ich weiß nicht. Ich möchte es so lange wie möglich für mich behalten. Irgendwann wird man es ja sowieso sehen. Und dann kann ich es erzählen. Denkst du eigentlich,Niklas wäre stolz auf mich? Immerhin habe ich ihn ja betrogen. Und bin auch schwanger geworden" meinte ich traurig,,Er würde wollen,dass du glücklich bist. Und ich denke,er könnte dir auch vertrauen und verzeihen" meinte Leyla und legte mir eine Hand auf meine Schulter,,Wo bin ich heute?" fragte ich und rief den Dienstplan auf meinem Tablet auf,,Stationscounter? Wirklich? Auffälliger geht es ja nicht Leyla" beschwerte ich mich,,Du kennst das Schwangerschaftsschutzgesetz. Außerdem haben wir gerade keinen Assistenzarzt für dich. Irgendwie ist Herr Rantala verschwunden und Frau Koshka sitzt nur vor dem Zimmer von Noah Matthes damit niemand sein Zimmer betritt" erklärte mir Leyla und ich lachte. Warum er hier lag,konnte ich mir später durchlesen,,Ich weiß nicht ob mir Julia oder Theresa mehr leid tun sollte. Julia brennt ja schon lange darauf,diesen mysteriösen Arzt kennenzulernen" grinste ich und Leyla nickte.,,Ich möchte gerne in die NA" meinte ich nun,,Wir haben aber keinen Assistenzarzt für dich. Es ist heute sehr viel los und da möchte ich dich nicht unter Druck setzen" meinte sie und ich musste mich geschlagen geben und den Tag am Stationscounter verbringen.
Nach mehreren Stunden konnte ich dann keine Patientenbriefe mehr sehen und ließ mich erschöpft auf das Sofa im Aufenthaltsraum fallen. Ich fiel in einen ruhigen Dämmerschlaf und wurde erst wach als Rebecca und Julia sich begannen zu streiten. Oder vielleicht waren sie schon eine ganze Weile da.
Jetzt ging die Tür auf und Mikko kam herein,,Da bin ich wieder" meinte er fröhlich und sah zwischen den beiden Frauen hin und her,,Aber Wolfgang hatte keine Wahl" meinte Rebecca gerade verbittert. Ich war verwirrt. Wieso hatte sie gerade den kaufmännischen Direktor gedutzt?
Das ergab keinen Sinn. Es sei denn,Herr Berger hatte schon wieder etwas mit einer Assistenzärztin angefangen,,Und wieso hatte Wolfgang keine Wahl?" fragte Julia und schien sich auf das schlimmste einzustellen,,Weil er nicht nur dein Papi ist" hörte man Rebecca flüstern und mir blieb die Spucke im Hals stecken. Mikko sprach das aus,was wir beide wohl dachten,,Ihr seit Schwestern? So lange war ich doch gar nicht weg" meinte er und steckte sich eine Zahnbürste in den Mund
,,Und du sagst mir,ich und Tom würden uns ähnlich sehen" meinte ich und versuchte die Situation mit dem Witz aufzuheitern. Rebecca und Julia sahen sich überhaupt nicht ähnlich,,Komm mit" fauchte Julia und rannte mit den Tränen in den Augen aus dem Raum. Rebecca folgte ihr und ich war mit Mikko alleine. Eine unangenehme Situation,,Können wir kurz reden?'' fragte Mikko,,Worüber?'' stellte ich die Gegenfrage,,Über unsere Nacht. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verunsichern" meinte er und ich sprang auf,,Alles okay. Es sollte halt einfach nicht mehr passieren. Da müssen wir beide drauf achten" belächelte ich die Situation und verschwand wieder. Ich wollte immer noch kein Gespräch mit ihm führen.
In seiner Gegenwart fühlte ich mich schwach. In meinem Bauch kribbelte es dann und mein Herz schien stehen zu bleiben.15.09.2020
Meine Schwangerschaft wurde von den meisten schon bemerkt. Ich war in der 13. Woche schwanger und eine leichte Wölbung war auch schon zu erkennen.
Meine Kollegen waren erfreut über meine erneute Schwangerschaft und ich ließ mich von ihrer Freude anstecken. Niemand hatte größere Fragen gestellt und von Mikko war noch gar keine gekommen außer einem Glückwunsch. Ab jetzt durfte ich allerdings nicht mehr in den OP,Notaufnahme oder die Radiologie und Nacht und Schichtdienst war auch tabu. Ich hatte das erste Mal in meinem Leben eine geregelte Arbeitszeit und das von 8:30 Uhr bis 17:00 UhrMit Lola und Aprilia konnte ich trotzdem noch jeden Morgen Frühstücken und genoss es. Danach fuhr ich in die Klinik und erledigte meine Arbeit. Meistens war ich in der Kinderstation eingeteilt auch wenn ich gerne mehr Action hätte. Doch die meisten Kinder waren immer sehr nett und bei den grantigen schickte ich meinen Assistenzarzt vor.
Ich bin ehrlich. Ich bin nicht so zufrieden mit dem Kapitel und ich hoffe,es gefällt euch trotzdem. Ich wünsche euch von ganzem Herzen ein besinnliches Fest und frohe Feiertage 🥰
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In aller Freundschaft-Forever Love
FanfictionPaula Riedel. Eine junge Ärztin mit dem Traum Kinderärztin zu werden. Sie schafft das Medizinstudium und kann dabei sogar 4 Semester überspringen. Sie bekommt sofort eine Stelle als Assistenzärztin und arbeitet hart für ihren Traum doch dann passi...