Sicht Paula
Ich komme einige Minuten nach dem Zug am Bahnhof an und gehe sofort zu dem Gleis,wo Ben ankommen soll. Ich sehe mich kurz um und sehe dann Ben am Ende vom Gleis. Ich laufe schnell auf ihn zu und wir fallen in eine enge Umarmung. Erst nach einer Weile lösen wir uns,,Ich habe dich so vermisst" beginne ich und sehe Ben an,,Ich euch auch" meint Ben und stockt,,Was ist passiert? Leyla klang am Telefon ganz aufgelöst und jetzt stehst du hier. Es muss etwas passiert sein'' schlussfolgert Ben und ich nicke,,Was ist passiert?" fragt Ben und ich sehe mich um. Es steht niemand weiteres am Bahnsteig und ich sehe Ben wieder an,,Tom ist tot" die Worte kommen einfach aus meinem Mund und ich bemerke erst danach,wie trocken sie klingen. Ben sieht mich an und stellt seine Tasche auf den Boden und zieht mich in eine Umarmung. Da brechen bei mir alle Dämme und ich beginne heftig zu weinen. Ich hatte das Gefühl,keinen Halt zu haben und nur Ben schien mich zu halten,,Es ist alles in Ordnung. Ich bin hier" beruhigt mich Ben und ich löse mich langsam,,Wie war Hamburg?" frage ich nun,,Eigentlich ganz gut. Ich habe den Tod von Paul verarbeitet und außerdem meine Facharztprüfung bestanden und meine Doktorarbeit geschrieben und verteidigt" meint er und ich lächel,,Also ganz offiziell jetzt Doktor Ahlbeck?" frage ich und versuche zu lächeln,,Ich habe dir und Leyla auch jeweils ein Exemplar geschickt" meint er und ich denke nach,,Stimmt. Bei mir ist gestern ein Paket angekommen aber ich habe es wegen dem Stress noch nicht geöffnet" erkläre ich und Ben nickt,,Ich fahre dich jetzt in die Klinik zurück" bestimmt Ben und ich nicke,,Ich muss noch Sabine anrufen. Das ist die Mutter von Tom" erkläre ich ihm und Ben nickt und nimmt seine Tasche und wir gehen zum Auto. Dort setzt sich Ben auf den Fahrersitz und wir fahren zurück in die Klinik,,Die anderen sind bestimmt noch hinten" überlege ich und gehe mit Ben dorthin. Alle sind da,nur Mikko nicht.
Als unsere Schritte gehört werden,sieht Leyla als erste auf,,Ben" haucht sie und steht auf,aber bleibt auf der Stelle stehen,,Wo ist Mikko?" frage ich,,Er ist nach Hause zu den Kindern gefahren und wollte eine Sabine anrufen" meint Emma und ich nicke,,Sabine ist die Mutter von Tom. Ich fahre ebenfalls nach Hause" bestimme ich und kehre sofort um und fahre nach Hause. Es brennt Licht im Wohnzimmer und ich sehe die Silhouetten von mehreren Personen.Ich atme kurz durch und steige dann aus und gehe ins Haus,,Seit ihr im Wohnzimmer?" frage ich und gehe dorthin. Mikko und meine Mutter sind im Wohnzimmer. Lola sitzt zwischen den beiden und hat ganz rote Augen. Als sie mich sieht,steht sie auf und rennt auf mich zu. Ich nehme sie auf den Arm und drücke sie dicht an mich,,Ist Onkel Tom wirklich tot?" fragt Lola und ich muss tief durchatmen,,Ja leider. Der Onkel Tom hat sich gestern ganz schlimm verletzt und musste heute operiert werden" erklärte ich ihr,,Von Mama und Mikko?" fragt sie,,Nein,Mama und Mikko dürfen Familie nicht operieren. Das haben die Freunde von Mama und Mikko gemacht" meine ich und Lola nickt. Dann sehe ich mich wieder um,,Wo sind die anderen?" frage ich,,Ich habe sie nach oben zum schlafen gebracht. Mikko hat Sabine schon angerufen" meint meine Mutter und ich nicke,,Komm Lola,wir gehen auch schlafen" meine ich und gehe mit Lola nach oben. Dort ziehe ich sie um und lege sie ins Bett. Lola ist von dem ganzen Tag so erschöpft,dass sie direkt einschläft und ich gehe wieder nach unten. Mittlerweile haben meine Mutter und Mikko eine Flasche Rotwein geöffnet und auch mir ein Glas eingeschenkt,,Auf Tom" meint meine Mutter und erhebt das Glas und stößt mit uns an. Wir trinken noch 3 Gläser bevor Mikko meine Mutter nach Hause bringt. Ich bin schon im Bett als Mikko wieder kommt und sich neben mich legt,,Das ist kaum zu glauben. Wenn wir morgen aufstehen und in die Klinik fahren,ist Tom nicht da" meine ich,,Er ist da. Aber in der Pathologie" witzelt Mikko. Er ist offensichtlich sehr stark betrunken und ich setze mich auf,,Ist das dein Ernst? Dein bester Freund und Schwager ist tot und du machst Witze? Du bist betrunken. Schlaf jetzt" bestimme ich und lege mich wieder hin.
Doch ich finde keinen Schlaf und wälze mich hin und her. Damit Mikko ruhig schlafen kann,nehme ich mein Kissen und eine Decke und lege mich unten auf das Sofa und finde dort ein wenig Schlaf.
Ich schlafe drei Stunden bis ich von Mikko geweckt werde. Er hat Kaffee in der Hand und ist wieder nüchtern. Er entschuldigt sich bei mir für gestern und macht die Kinder fertig und bringt Lola in die Schule und Valerie zum Kindergarten. In der Zwischenzeit kümmere ich mich um die Zwillinge und bringe sie dann zu meiner Mutter. Dann fahren Mikko und ich in die Klinik. Dort sind auch die anderen. Emma und Rebecca arbeiten auch,Rebecca hat sich auf Wunsch entlassen und arbeitet heute wieder. Wir gehen alle unserer Arbeit nach und versuchen nicht an Tom zu denken. Doch nach einigen Stunden bemerke ich eine Veränderung bei den jungen Ärzten. Mikko und Rebecca gehen sich aus dem Weg,reden nur mit anderen,Emma steht dazwischen und versucht die beiden wieder näher zu bringen. Das bemerke ich auch und setze mich neben Mikko an den Counter. Auch Emma und Rebecca sitzen dort,alle schauen in unterschiedliche Richtungen,,Rebecca, bitte zähle mir mal die fünf Phasen der Trauer auf" bitte ich und Rebecca sieht mich erst an,zählt sie dann aber auf,,1. Leugnen,2. Wut ,3. Verhandeln,4. Depression,5. Akzeptanz" erzählt sie,,In welcher Phase befindest du dich gerade?" frage ich,,2" meint sie und ich schüttel den Kopf,,Nein. Du bist bei 1 und ich kann dir sagen wieso. Du willst nicht über den Tod reden und ignorierst Mikko und Emma. Wir sind Ärzte Becci. Wir müssen mit dem Tod umgehen können aber niemand hat etwas dagegen,wenn wir auch mal durchhängen weil ein Kollege nicht mehr unter uns ist" meine ich und sehe Mikko nach,als er aufsteht und weg geht.
Ich möchte ihm folgen,doch lasse es und gehe wieder an meine Arbeit
DU LIEST GERADE
In aller Freundschaft-Forever Love
FanfictionPaula Riedel. Eine junge Ärztin mit dem Traum Kinderärztin zu werden. Sie schafft das Medizinstudium und kann dabei sogar 4 Semester überspringen. Sie bekommt sofort eine Stelle als Assistenzärztin und arbeitet hart für ihren Traum doch dann passi...