110. Angst

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Das ist das Ende meiner Lesenacht und ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen

Sicht Paula
Als wir uns wieder aufgerichtet hatten und die Akten wieder geordnet waren, sahen Theresa und ich uns für einen kurzen Moment an und prusteten dann los. Wir lachten und konnten uns nicht beherrschen,sodass die meisten Menschen uns auch komisch ansahen.
Die fröhliche Stimmung war jedoch vorbei,als Doktor Lindner förmlich die Treppen hinunter sprang

,,Paula,Theresa. Ich brauche euch beide" meinte er hektisch und völlig außer Atem,,Was ist denn passiert?" fragte ich und bekam es mit der Angst zu tun. Eine Kälte kroch meinen Rücken hoch und ich zuckte kurz,,Es gab einen Unfall im alten Lazarett. Es sind zwei unserer Kollegen verletzt aber ich weiß nur von Rebecca. Wir müssen uns für eine OP bereit machen" meinte Doktor Lindner und Theresa und ich nickten,,Ich sage Leyla Bescheid" meinte ich und rannte die Treppen nach oben und zurück zum Counter. Dort hatte Leyla gerade telefoniert und legte den Hörer weg,,Ich habe es schon gehört" meinte sie und sah mich an,,Kannst du das?" fragte sie mich und ich nickte. Bisher wussten wir nur von Rebecca. Es könnten aber auch noch Tom,Emma oder Mikko verletzt sein.

Im schnellen Gleichschritt eilten wir über die Treppen nach unten in die Notaufnahme wo schon reger Betrieb herrschte,,Jemand muss Doktor Moreau und Elias Bescheid sagen. Die müssen ihre OP mit dem aufgeregten Vater fertig bekommen" hetzte ich,,Alles gut Paula. Das schaffen wir" beruhigte mich Leyla und legte mir eine Hand auf die Schulter und nickte mir zu. Ich nickte zurück und zog mir meine Einmalhandschuhe an.
Die Sirenen waren nun schon laut zu hören und innerlich machte sich die Nervosität bemerkbar,,Und das passiert, wenn man die Zwerge ohne Schneewitchen auf einen Ausflug lässt" murmelte Doktor Moreau und trat zu mir und Leyla,,Bitte pass auf deine Wortwahl auf Matteo. Das ist nicht einfach für uns" schaltete sich Leyla ein bevor ich etwas sagen konnte

,,Ahrend und ich übernehmen den ersten RTW und du den zweiten Leyla" teilte Doktor Moreau uns auf und innerlich betete ich,dass weder Mikko noch Tom verletzt waren. Wenn einer der beiden nun mein Patient wäre,wäre es wegen der emotionalen Bindung schlimm aber ich wollte auch nicht,dass Emma oder Rebecca verletzt waren.
Der Lärm war lauter,die Sirene war lauter zu hören und der RTW bog in die Einfahrt ein. Wenige Sekunden später bremste er vor dem Eingang zur Notaufnahme und die Türen gingen auf. Es waren Emma und auf der Trage Rebecca. Ich atmete tief durch und nahm Rebecca dann in Empfang. Sie sah gar nicht gut aus und hatte die Augen geschlossen,,Rebecca,Kannst du mich hören?" fragte ich sofort und tätschelte ihr gegen die Wange. Rebecca zeigte eine kurze Reaktion,,Krieger in die Schockbox,Jahn,erzählen was passiert ist" befahl Moreau und ich schob Rebecca in die Box und begann mit der Anamnese während Emma zu erzählen begann

,,Wir sind gerade hoch zu den Patientenräumen gegangen und Rebecca und Tom sind auf der Treppe stehen geblieben. Hinter Rebecca war ein offenes Fenster,welches jedoch durch eine Verkleidung abgedeckt war. Ich hab es nicht genau gesehen aber ich glaube, es ist ein Wind gekommen und die Verkleidung hat sich gelöst. Tom hat Rebecca zur Seite gestoßen,dabei ist sie mit dem Kopf heftig an die Wand gestoßen und Tom ist mit der Wand über die Brüstung gestürzt" erzählte Rebecca und ich stoppte in der Bewegung. Tom war gestürzt.

,,Wie schlimm ist es?" fragte ich deshalb nun besorgt,,Er hat eine Platzwunde an der Schläfe und wahrscheinlich ist die Speiche gebrochen. Ihm geht es aber besser als Rebecca. Als wir gefahren sind,stand er" erzählte Emma und ich nickte erleichtert,,Frau Krieger,Sie müssen zum CT und dann in einer Stunde zur Kontrolle. Danach liegen Sie 24 Stunden im Zimmer" befahl Leyla und Rebecca brachte ein leichtes und schwaches Ja zu Stande. Leyla holte 2 Krankenpfleger die Rebecca auf ihr Zimmer fahren sollten. Ich sah kurz ins Leere und fühlte mich wie damals. Als ich kurz vor Weihnachten ebenfalls Dienst hatte und dann Niklas hier eingeliefert wurde. Mit Krebs.

Die näher kommende Sirene von dem zweiten Rettungswagen holte mich aus meinen Gedanken und ich sprang auf. Ich ging hinaus auf den Flur,weil ich als erste sehen wollte,wie gut es Tom ging.
Das Ergebnis war jedoch mehr als schockierend. Tom lag bewusstlos im Rettungswagen und wurde reanimiert und intubiert. In diesem Moment fühlte ich eine Leere in mir. Ich spürte gar nichts und hörte das Blut in meinen Ohren rauschen. Ich sah,wie Leyla an mir vorbei stürmte und in den RTW ging und weiter reanimierte. Die Bremsen wurden gelöst und Tom wurde sofort weggebracht. Ich hatte keine Ahung wohin. Ich vermutete ins CT oder MRT.

Mikko stand völlig außer Atem an der RTW Tür und sah mich an. Ich sah ihn ebenfalls an und ging auf ihn zu und umarmte ihn. Ich drückte mich an seine Brust und hätte ihn am liebsten nicht mehr losgelassen,,Ich hatte eine scheiß Angst,dass du verletzt bist" murmelte ich und auch er drückte mich fest an sich,,Ich habe schon gehört,was passiert ist. Weißt du,wieviele Meter es waren?" fragte ich nun,,Bestimmt 3 Meter" meinte Mikko und ich zog die Luft ein,,Hey. Tom ist stark,er schafft das" versuchte Mikko mich aufzuheitern und ich nickte,,Rebecca ist auf Station. Wir vermuten Schädel-Hirn-Trauma" meinte ich und Mikko nickte,,Ich zieh mich mal um" meinte er und deutete auf seine verschmierte und verschwitzte Kleidung. Ich nickte und ließ ihn gehen und versuchte mich zu sammeln. Ich lief ein wenig in der Klinik herum und holte mir dann einen Schokoriegel aus einem Automaten. Ich konnte ihn jedoch nicht essen und schlug ihn jedoch in meiner Handinnenfläche hin und her. Ich war unfähig zu arbeiten,stand vollkommen neben mir und setzte mich dann in den Wartebereich vom OP.

Nach Stunden kamen dann einige Pfleger um die Ecke und zogen ein Bett hinter sich her. In dem Bett lag Tom,intubiert aber sah so aus,als würde er schlafen wenn nicht der Verband um den Kopf wäre

In aller Freundschaft-Forever Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt